190134 VO M5: Einführung in das philosophische Denken (2012W)
Philosophie der Religion - Erfahrung der Religion beim Reifeprozess der Vernunft
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Sprache: Deutsch
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- Donnerstag 08.11. 17:00 - 19:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
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- Donnerstag 31.01. 17:00 - 19:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat und mündliche Prüfung am Ende des Semesters
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Vortrag mit Diskussionsmöglichkeit nach der Vorlesung
Literatur
Beginn der VO wird eine Liste ausgeteilt
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:21
Während es in vergangenen Epoche der Geschichte des Denkens dieser Kulturen die Wirklichkeit von Religion eher als ein Randphänomen scheinen konnte, ist die Gegenwart, in die wir eingetreten sind, wieder dadurch charakterisiert, dass in ihr die Frage nach Religion als Religion erneut zu einem Mittelpunkt des Interesses wird. Dies hängt ohne Zweifel u. a. auch damit zusammen, dass in den weltpolitischen Bewegungen des beginnenden 21. Jhs. der Zusammenhang von Religion als religiöser Überzeugung und politischer Macht auffällig wurde und auch der Zusammenhang von solcher Überzeugung und Gewalt. Das Wort heilig scheint in der Sprache unserer Gegenwart am häufigsten in der Verbindung mit dem Wort Krieg vorzukommen. (Bernhard Casper, 2004)
Die Frage nach der Wurzel dieser Sachverhalt, d.h. nach der Rückbesinnung auf die Relevanz des religiösen Verhältnisses, lässt an viele Ähnlichkeiten zu denken, die zwischen der Entstehungs- und Entwicklungsphasen der Philosophie im Islam (9.-13. Jh.) und der heutigen globalen Situation gibt. Heute, wie in jener Zeit, sind die Menschen freilich in einer viel größeren Dimension und unter anderen Umständen - zu einem Zusammenleben gezwungen, das sie zu Aufklärung ihrer Identität in jedem Bereich herausfordert.
Um dieser Herausforderung entgegenzukommen, bedarf es einer großen Anstrengung des Denkens; einer Erkenntnisbemühung, die das religiöse Verhältnis in seiner unverstellten Ursprünglichkeit im Rückgang des Menschen auf sich selbst und sein In-der-Welt-Sein (Heidegger) zu erschließen sucht.
Im Sinne einer solchen äußersten Anstrengung des Denkens (ebenda) ist Philosophie der Religion zu verstehen. Die wahrhafte Philosophen verstehen unter diesem Titel dann auch nicht so sehr die Einzeldisziplin Religionsphilosophie, die sich seit der Aufklärung im schulphilosophischen Fächerkanon findet, sondern eben in der Tat jenes Fragen nach dem Letzten, das sich seit der Antike in jedem ernsthaften Philosophieren als dem Fragen des Menschen nach sich selbst und der Wahrheit überhaupt zur Sprache meldet.
Als einen Beitrag zur solchen Anstrengung des Denkens und der Erkenntnisbemühung, möchte ich in meiner Lehrveranstaltung einen Vergleich zwischen den philosophischen Fragen nach dem religiösen Verhältnis in der islamischen Philosophie des Mittelalters und der Gegenwart unterziehen: zu diesem Zweck möchte ich das Werk Hayy Ibn Yaqzan von Ibn Tufail als Unterlage für die Entwicklung der philosophischen Fragen nach dem religiösen Verhältnis den Studierenden vorstellen, worin die Philosophie der Religion in einer natürlichen Entwicklung der VERNUNFT, durch ihre Verbindung mit ihrem Ursprung geklärt wird.