Universität Wien

190198 SE M7.3 Entwicklungsprozesse in Beratung und Psychotherapie (2013W)

Zur Übertragung bei Freud und Lacan

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 16.10. 18:30 - 21:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 30.10. 18:30 - 21:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 13.11. 18:30 - 21:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 27.11. 18:30 - 21:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 11.12. 18:30 - 21:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 08.01. 18:30 - 21:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Mittwoch 15.01. 18:30 - 21:45 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Freud erkannte im Phänomen der Übertragung einen zentralen Wirkmechanismus der analytischen Behandlung, deren Kraft auf Liebe beruht.
„Man hat kein Anrecht, der in der analytischen Behandlung zutage tretenden Verliebtheit den Charakter einer „echten“ Liebe abzustreiten“ (Freud 1915, GW X, 317).
Daher gilt es in der Ausrichtung der Kur Vorsicht walten zu lassen: „Der Psychoanalytiker weiß, daß er mit den explosivsten Kräften arbeitet und derselben Vorsicht und Gewissenhaftigkeit bedarf wie der Chemiker.“ (ebd. 320). In der Entwicklung der Psychoanalyse nach Freud wurde - vorrangig von den englischen Schulen – der Übertragung nun die Gegenübertragung als zentrales klinisches Instrument hinzugestellt, ihre professionelle Handhabung soll den analytischen Prozess leiten.
Im Gegensatz dazu griff Lacan in seinem Seminar VII Freuds Perspektive wieder auf und verknüpfte sie mit dem Symposion Platons. Von der Liebe her, so sein Ansatz, können wir begreifen, was in der Übertragung wirkt, doch geht es letztlich um die Frage: wie die Liebe in Begehren überführen?

Anhand der unterschiedlichen „Stellung“ der Übertragung/Gegenübertragung im therapeutischen Setting begegnen uns heute aktuelle kulturelle Problemlagen, denn der medizinisch-therapeutische „Mainstream“ ist gegenwärtig getragen von der Vorstellung den Anderen als Übertragungs-Träger zu nivellieren (etwa am Beispiel von ICD 10/DSM IV Manuale).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

textstudium plenar und in arbeitsgruppen - referate, verfassen einer seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Seminar versucht mittels einer Lektürekritik am Beispiel dieser gegensätzlichen Auffassungen in die zentralen Gedanken der lacanschen Theorie einzuführen und die damit verbundenen Konsequenzen für die klinische Praxis herauszuarbeiten. Den Studierenden soll mithilfe konkret klinischer Fragestellungen ein über diese hinaus reichendes Kritikinstrument zu kulturellen Phänomenen der Gegenwart vermittelt werden.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M7.3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37