Universität Wien

190202 SE BM 25 Bachelorarbeit II (2011S)

Die Methodologie des Diskurses - Diskursanalyse in der Theorie Michel Foucaults

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 25.03. 12:30 - 15:30 (Erkerzimmer, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Freitag 29.04. 13:00 - 17:00 (Erkerzimmer, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Freitag 06.05. 16:00 - 19:00 (Erkerzimmer, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Freitag 27.05. 16:00 - 19:00 (Erkerzimmer, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Samstag 28.05. 10:00 - 15:00 (Erkerzimmer, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Als relativ "junge" Methode in den Geistes- und Sozialwissenschaften erfreut sich die Diskursanalyse gegenwärtig gegenüber der klassischen Methode einer hermeneutischen Textauslegung, wachsender Beliebtheit. Entgegen einer vorrangigen Suche nach dem Autor und dessen Intention im Text, zielt die Dskursanalyse auf die Produktionsformen von Wissen und ihren damit einhergehenden Machtformationen. In den Diskursen spiegeln sich die ökonomische Interessen, Normen und Institutionen ihrer jeweiligen Zeit.Insofern sind Diskurse explizite Instrumente politischer Macht, sie produzieren Wissen durch die Verbindung des Sicht- und des Sagbaren (vgl. Deleuze, G., "Foucault", Frankfurt a/M, 1992, 73).
Für Foucault gestaltete sich der Diskurs als eine Macht, die „ (…) Kämpfe oder Systeme der Beherrschung in Sprache übersetzt:(…) dasjenige, worum und womit man kämpft;(…) die Macht, deren man sich zu bemächtigen versucht.“ (Foucault, M., Die Ordnung des Diskurses. Inauguralvorlesung am Collège de France – 2. Dezember 1970, München, 1974,8).
Oder wie Paul Veyne es formuliert: „Die Diskurse sind Brillen, durch die die Menschen in jeder Epoche alle Dinge wahrgenommen, gedanklich erfasst und betrieben haben. Sie sind für die Herrschenden genauso wichtig wie für die Beherrschten, es sind keine Lügen, die von jenen erfunden wurden, um diese zu täuschen und um ihre Herrschaft zu rechtfertigen.“ (Veyne, P., Foucault. Der Philosoph als Samurai, Stuttgart, 2009, 36).
Die Diskursanalyse als Methode zeigt sich als radikale Kritikerin von Metaphysik, Universalisms und - gerade für die Bildungstheorien von Bedeutung - einem transzendentalen Subjekt. Demgemäß stand Foucaults kritischer Geist in den Augen seiner Kritiker (z.B. Jürgen Habermas) dem Projekt der Aufklärung tendenziell im Wege.
Anhand verschiedener Textquellen aus unterschiedlichen Lebensabschnitten Foucaults, versucht das Seminar die Studierenden mit dem "Werkzeugkasten" der Diskursanalyse vertraut zu machen, wie auch Überblick und Differenzierung der foucaultschen Werkphasen (Ärchälogie/Genealogie)näher zu bringen.
Das Seminar widmet sich auch methodisch-konzeptuellen Fragestellungen zur Erarbeitung einer Bachelorarbeit. Die Studierenden schließen das SE mit einer Bachelorarbeit zu einem sich thematisch am LV Inhalt orientierenden Thema ab. Weitere Beurteilungskriterien sind Mitarbeit an den Textlektüren sowie deren Präsentation und Reflexion.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 25

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37