Universität Wien

190215 SE M4.2 Bildungs-, Erziehungs- und Lerntheorien in dynamischen Medienwelten (2011W)

Die Wissensgesellschaft: Theorien und Probleme I

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Ort: Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung, IFF Wien, Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien.
Nähere Info unter: www.aau.at/wiho
ANMELDUNG bei beate.milkovits@uni-klu.ac.at

Termine: jeweils Dienstag, 14:00-18:00h: 18.10. (SR 6), 22.11. (SR 3), 6.12. (SR 6), 13.12. (SR 4c), 20.12. (SR 6), 10.1. (SR 6), 17.1. (SR 5)

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Selbstbeschreibungen der heutigen Gesellschaft betonen in unterschiedlicher Weise die Bedeutung der Wissenschaften im Besonderen und des Wissens im Allgemeinen. Unter dem Namen der Wissensgesellschaft (knowledge society bzw. knowledge based economy) werden unterschiedliche Diskurse miteinander verknüpft: Diskurse über gesellschaftliche Innovationen, Wissenschaftspolitik, Human Capital, aber auch die Notwendigkeit demokratischer Bildung.

Wie eine Gesellschaft sich selbst beschreibt, hat Auswirkungen darauf, welche Prioritäten sie sich setzt und damit welche Art der Gesellschaft sie sein will. In den 70er Jahren knüpfte sich (bei Daniel Bell) an das Konzept einer post-industriellen Wissensgesellschaft die Hoffnung einer Überwindung der industriellen Klassengesellschaft: Wissen sollte als Produktivkraft Kapital und Arbeit ablösen. Als sich diese Hoffnungen zerschlugen, entstanden andere Zukunftsszenarien. Der Diskurs über die Wissensgesellschaft wollte niemals die Gesellschaft nur beschreiben, sondern diese auch gestalten.

Die Reflexion über Wissen und Macht und darüber, in welcher Gesellschaft wir leben, ist traditionell Aufgabe der Sozialphilosophie, der politischen Philosophie, der Bildungswissenschaften wie auch der Kultur- und Sozialwissenschaften. Die Frage ist, was sagt es über unsere Gesellschaft aus, dass sie sich als Wissensgesellschaft beschreibt? Was ist das Spezifische gegenüber anderen gesellschaftlichen Selbstbeschreibungen (z.B. der Risikogesellschaft)? Welche Rolle kommt in dieser der Wissenschaft, dem Wissen im Allgemeinen und den Universitäten zu? Von welcher Art des Wissens ist in diesen Diskursen überhaupt die Rede? Und auf welche Probleme soll Wissen eigentlich die Antwort sein?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zeugniserwerb
Anwesenheit, aktive Mitarbeit und Referat zusammen mit einer mündlichen Prüfung oder einer schriftlichen Arbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Neben dem thematischen Fokus ist es das Ziel des Seminars zu diskutieren, wie Diskurse über die Wissensgesellschaft einerseits zur Reflexion auf gesellschaftliche Veränderungen beitragen, andererseits aber auch zur Steuerung dieser Gesellschaften verwendet werden.

Prüfungsstoff

Literatur

Zu Beginn des Semesters werden die ausgewählten Texte vorgestellt, welche im Seminar diskutiert werden.

Relevante Literatur:
Daniel Bell: The Coming of Post-Industrial Society (1973). New York 1999
Uwe H. Bittlingmayer / Ullrich Bauer (Hrsg.): Die Wissensgesellschaft: Mythos, Ideologie oder Realität? VS Verlag: Wiesbaden 2006
Gernot Böhme/Nico Stehr (Hrsg.): The Knowledge Society. The Growing Impact of Scientific Knowledge on Social Relations. Dordrecht/Boston 1986
Michel Foucault: Geschichte der Gouvernementalität. Vorlesungen am Collège de France. 2 Bände. Frankfurt/M 2004
Torsten Junge: Gouvernementalität der Wissensgesellschaft: Politik und Subjektivität unter dem Regime des Wissens. Transcript: Bielefeld 2008
Daniela Rohrbach: The development of knowledge societies in 19 OECD countries between 1970 and 2002. In: Social Science Information 2007 46: 655-689
Nikolas Rose / Peter Miller: Political Power beyond the State: Problematics of Government. In: The British Journal of Sociology, Vol. 43, No. 2 (Jun., 1992), pp. 173-205
Nico Stehr: Arbeit, Eigentum und Wissen. Zur Theorie von Wissensgesellschaften. Suhrkamp: Frankfurt/M. 1994
Peter Weingart: Die Stunde der Wahrheit? Zum Verhältnis der Wissenschaft zu Politik, Wirtschaft, Medien in der Wissensgesellschaft. Velbrück: Weilerswist 2001
Helmut Willke: Smart Governance: Governing the Global Knowledge Society. Campus: Frankfurt/M. 2007

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M4.2a

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:52