Universität Wien

190338 SE Lernhandeln als lernender Weltaufschluss (2006W)

Lernhandeln als lernender Weltaufschluss

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Beginn: 2. Okt. 2006, 9.30(pünktlich!) - 11.00 Uhr
Ort: Gr. Seminarraum im 2. Stock, Institut für Bildungswissenschaft, Garnisongasse 3, 1090 Wien
weitere Termine: wöchentliche Abhaltung jeweils Mo, 9.30-11.00 Uhr
Im zweiten Studienabschnitt befindliche Studierende werden bevorzugt in die LV aufgenommen.

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele, Inhaltliches und methodisches Konzept: Im Versuch der verstehenden Aneignung der im Buch Lernen (v.a. Kapitel 3) dargestellten subjektwissenschaftlichen Lernkonzepte und weiterer zur Vertiefung geeigneter theoretischer Entwürfe wird das Phänomen menschliches Lernhandeln untersucht werden. Dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit wird dabei v.a. dadurch Rechnung getragen, dass anknüpfend an subjektive Erfahrungen und Beispiele aus der Lehr- und Lernpraxis verallgemeinerbare Aussagen herausgearbeitet werden beziehungsweise dass auf Lehr- und Lernprozesse bezogene verallgemeinerbare Geltungsansprüche nicht bloß gestellt, sondern argumentativ untermauert werden. Die praktische Prüfung und theoretische Reflexion des Realitätsgehaltes dieser Geltungsansprüche und der sie stützenden Argumente soll möglichst unter Aufrechterhaltung des Erfahrungsbezuges an den im Seminar ablaufenden Lehr- und Lernprozessen ermöglicht werden. Darüber hinausgehende künstliche Lehr- und Lernarrangements (Rollenspiele usf.), die Vermittlung von umstandslos anwendbarem Anwendungswissen, Kniffen und Ähnlichem sind nicht Teil dieses Seminars, weil sie - zumindest bezogen auf den in Frage stehenden Lerngegenstand - als artifiziell, technizistisch und nicht sachangemessen beurteilt werden.

Ein lernangemessener Entfaltungsraum, in dem situationsangemessen jegliche den Lerninteressen, dem Vorwissen, den Fähigkeiten usf. möglichst aller zuträglichen Lernkonzeptionen und Unterrichtsmethoden zum Einsatz kommen können, soll sicherstellen, dass die Seminarteilnehmer/innen in der Auseinandersetzung mit den angebotenen oder (zum Thema passenden) selbst ausgewählten Lerninhalten diese Lernanforderungen möglichst im Anknüpfen an persönliche Lehr- und Lernerfahrungen als subjektive Lernproblematik übernehmen können.

Im selbsttätigen, kooperativen Lernen gilt es unter Ausschöpfung möglichst vieler personaler und gegenständlicher Wissensquellen und im Verweilen am Phänomen durch ständigen Rückbezug auf die persönliche Erfahrung und Situiertheit Antworten auf die Frage nach den wesentlichen Aspekten und Dimensionen des menschlichen Lernens, seinen Prozessebenen, Verlaufstrukturen, ermöglichenden und einschränkenden Bedingungen usf. zu finden. Die Forderung nach der möglichst ständigen Anwesenheit bei den Seminartreffen ergibt sich wie die gleichzeitige Möglichkeit personal-autonomen Lernens aus der Lernsache selbst: Während einerseits das gemeinsame Lernen zum Zwecke der vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand das laufende Mitgestalten und Verfügbarhaben des bis dahin zusammen erarbeiteten Lernproduktes und die Gleichursprünglichkeit anderer Perspektiven (nicht bloß aus meiner Sicht) voraussetzt, kann andererseits die entweder durch unüberwindbare Perspektivendivergenzen oder durch u.U. völlig unterschiedliche Lernproblematiken verunmöglichte Lernkooperation nicht erzwungen werden.

Das gemeinsame Lernen soll durch e-Learning am Maßstab der Erfordernisse für das Eindringen in den Lerngegenstand und somit entsprechend den Bedürfnissen der Seminarteilnehmer/innen unterstützt und von organisatorischen Maßnahmen entlastet werden. (Die laufende Verfügbarkeit von PC und Internet gehört daher wie das regelmäßige Lesen der e-Mails zu den Teilnahmevoraussetzungen.)
Die Klärung und intentional-reflexive, kommunikative Verhandlung und Vereinbarung wesentlicher Momente der Orientierung und Steuerung des gemeinsamen Lernprozesses darf jedoch genauso wenig als störende Organisationsmaßnahme missverstanden werden, wie die Beschäftigung mit der Lernplattform (WebCT) keinesfalls einen Selbstzweck darstellen sollte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab


Siehe unter "Inhalt".

Prüfungsstoff


Siehe unter "Inhalt".

Literatur

Die Textmaterialien [v.a. das 3. Kapitel aus Holzkamp, K. (1995): Lernen (Studienausgabe)] sind verfügbar als Handapparat/Kopiervorlage Mo bis Fr von 09:00 bis 20:00 Uhr in der Präsenzbibliothek des Instituts für Bildungswissenschaft oder sie werden per e-Mail oder auch über die Lernplattform bereit gestellt. Darüber hinaus stehen u.a. noch einzelne Artikel zur Auswahl aus Waldenfels, B. (2000): Das leibliche Selbst; Hackl, B. (2000): Systemisch denken - pädagogisch handeln?; Gruschka, A. (2002). Didaktik; Schirlbauer, A. (1996): Im Schatten des pädagogischen Eros; Schirlbauer, A. (1992): Junge Bitternis; Thiemann, F. (1985): Schulszenen; Funke, E. H. & Rihm, T. (2000): Subjektsein in der Schule; Haug, F. (2003): Lernverhältnisse; Hentig, H.v. (1993): Die Schule neu denken; Klafki, W. (1996): Neuere Studien zur Bildungstheorie und Didaktik; Aufsätze über Individualisierung im Offenen Unterricht, über die Projektmethode, Entdeckendes Lernen, Kooperatives Lernen. Einholen und Besprechung weiterer Literaturvorschläge sowie gemeinsame Vereinbarung der tatsächlichen Seminarinhalte auf der Basis meiner vorläufigen Seminarplanung bei den ersten Seminartreffen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:52