Universität Wien

200072 SE Anwendungsseminar: Geist und Gehirn (2017W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 20 - Psychologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Dieses Anwendungsseminar kann für alle Schwerpunkte absolviert werden.

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Weitere Termine nach Übereinkunft.

  • Mittwoch 11.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
  • Mittwoch 11.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
  • Mittwoch 18.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
  • Mittwoch 25.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
  • Mittwoch 08.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
  • Mittwoch 08.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
  • Mittwoch 15.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock
  • Mittwoch 22.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal E Psychologie, Liebiggasse 5 1. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Digitalisierung von Information hat das Erzeugen, Speichern, Verbreiten sowie insgesamt den Zugriff auf Bilder innerhalb weniger Jahre derart leicht gemacht, dass beispielsweise bis vor kurzem geläufige Differenzierungen wie die von BildproduzentIn und BildrezipientIn verschwimmen. Das Medium Bild gewinnt zunehmend eine essentielle Funktion für sämtliche Lebensbereiche; die neuen technischen Möglichkeiten steigern unübersehbar die gesellschaftliche und psychologische Relevanz des Bildes. Mit einer gewissen Latenz, die wohl der langen Tradition ihrer Textbezogenheit geschuldet ist, haben die Wissenschaften in den letzten Jahren auf diese Veränderungen zu reagieren begonnen. Während in den auslaufenden 0er Jahren noch mit gewissem Recht die Bildvergessenheit der Sozial- und Humanwissenschaften beklagt werden konnte, findet sich heute jedenfalls ein lebendiger, um nicht zu sagen boomender Diskurs rund um das Bild: Forschungsplattformen entstehen, disziplinübergreifende Forschungsprojekte und ganze bildbezogene Forschungseinrichtungen werden mit beachtlichen Mitteln gefördert, weltweit finden Tagungen statt, die das Bild und/oder Visualität ins Zentrum stellen. Die Psychologie kann zwar nicht zu den Vorreitern dieses Trends gezählt werden, wird aber davon zunehmend miterfasst. Das nomothetische Paradigma bzw. ein experimenteller Forschungsansatz, wie sie den Hauptstrom der Psychologie kennzeichnen, lassen allerdings nur bestimmte Anschlüsse an bildwissenschaftliche Auseinandersetzungen zu. Wir konzentrieren uns in diesem Seminar dagegen ganz auf die Vermittlung qualitativ-interpretative Methoden und Perspektiven der Bildinterpretation, um auf dieser Basis dann insbesondere die Bildkommunikation in Social Media (snapchat, instagram, Facebook etc.) in den Blick zu nehmen.
Dazu werden wir gemeinsam Grundlagentexte lesen, die zumeist nicht aus der Psychologie kommen und sie auf ihre Relevanz für die psychologisch qualitative Arbeit mit Bilder hin prüfen. Wir werden zudem Einblicke in laufende und abgeschlossen Forschungsprojekte geben, die sich unter anderem mit Bildkommunikation, dem Bild als Zugang zu Paardynamiken oder gegenwärtigen Bildpraxen - auch solche in der Wissenschaft - beschäftigen. Nicht zuletzt werden Einblicke in die konkrete empirische Forschungspraxis in der Arbeit mit Bildern gegeben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme, aktive Beteiligung am Seminar, schriftliche Abschlussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Anwesenheit, Beteiligung im Seminar, Qualität der Abschlussarbeit inkl. Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (vgl. http://studienpraeses.univie.ac.at/informationsmaterial/sicherung-der-guten-wissenschaftlichen-praxis/)

Prüfungsstoff

n.a.

Literatur

Przyborski, A. (2017) Bildkommunikation. Qualitative Bild- und Medienforschung. Oldenbourg: De Gruyter

Bohnsack, R. ( 2011) Qualitative Bild- und Videointerpretation. Die dokumentarische Methode. Opladen: Verlag Barbara Budrich (UTB),

A. Przyborski & T. Slunecko (2012) Linie und Erkennen: Die Linie als Instrument sozialwissenschaftlicher Bildinterpretation. Journal für Psychologie, 20, 3. http://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/239/285

Imdahl, Max (1996) Giotto – Arenafresken. Ikonographie – Ikonologie – Ikonik. München : Wilhelm Fink.
Imdahl, Max (1996) Giotto. Zur Frage der ikonischen Sinnstrukturen. In Gottfried Boehm (Hrsg.), Max Imdahl. Reflexion. Theorie. Frankfurt (Suhrkamp), S. 424-464.
Imdahl, Max (1996) Pose und Indoktrination. Gesammelte Werke Bd. 3 575-589. Frankfurt: Suhrkamp

T. Slunecko, N. Ruck & B. Wienigk (2014) Panikmache. Zur bildlichen Konstruktion von Pathologie in psychologischen Lehrbüchern. Psychologie & Gesellschaftskritik, 38, 3, 27-48

M. Wieser & T. Slunecko (2013) Images of the invisible: An account of iconic media in the history of psychology. Theory & Psychology, 23, 4, 435-457

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37