Universität Wien

200213 SE Identity and Belonging (2024S)

Das Psychologische ist politisch

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 20 - Psychologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 07.03. 14:00 - 16:00 Digital
Samstag 23.03. 10:00 - 16:00 Hörsaal B Psychologie, NIG 6.Stock A0610
Samstag 20.04. 10:00 - 16:00 Hörsaal B Psychologie, NIG 6.Stock A0610

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das studentisch organisierte Seminar Identity und Belonging widmet sich im SoSe 24 feministischer Psychologie und Therapie, sowie den feministisch aktivistischen Kontroversen, die diese Ansätze seit ihren Anfängen begleitet haben.
Können Psychotherapie und Psychologie zur Emanzipation von Frauen* und Mädchen* beitragen, indem sie helfen, die durch patriarchale Unterdrückung angerichteten Schäden auf psychischer Ebene zu überwinden oder schwächen sie feministische Kämpfe für eine geschlechter-gerechte Gesellschaft, in dem gesellschaftliche Konflikte in Therapiesitzung oder den akademischen Elfenbeinturm verlagert werden? Anders gefragt: Lassen sich Psychologie und Psychotherapie durch feministische Impulse politisieren oder führen solche Versuche zur Entpolitisierung des Feminismus?
Diese Debatten wurden seit den 1970er Jahren geführt, als feministisch orientierte Psychologinnen und Psychotherapeutinnen sowie psychologisch interessierte Aktivistinnen Fachwissen aus Psychologie und Psychotherapie mit der Forderung nach der Emanzipation der Frau verbanden. Im Seminar lesen wir einige der wichtigsten Texte dieser feministisch psychologischen Bewegung, analysieren wie aktivistische Methoden in therapeutische Settings transferiert wurden und fragen danach, ob und wie diese Entwicklungen in der Gegenwart wirken. Dabei setzten wir uns kritisch mit Fragen rund um Individualisierung und Kollektivierung sowie Fragen der In- und Exklusion auseinander.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für einen positiven Abschluss des Seminars ist die Anwesenheit in den LV-Einheiten, die mündliche Mitarbeit und Teilnahme an Diskussionen, sowie die Lektüre der bereitgestellten Texte Voraussetzung. Teilnehmer:innen sollen zudem die Literatur in Form von kurzen Impulsreferaten aufbereiten und der Gruppe vorstellen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Broverman, I. K., Broverman, D. M., Clarkson, F. E., Rosenkrantz, P. S., & Vogel, S. R. (1970). Sex-role stereotypes and clinical judgments of mental health. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 34(1), 1–7. https://doi.org/10.1037/h0028797
Chesler, P. (2018). Women and madness. Lawrence Hill Books.
Hill-Collins, P. (1996). Ist das persönliche politisch genug? In G. Habinger & B. Fuchs (Hrsg.), Rassismen & Feminismen: Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität zwischen Frauen (S. 67–91). Promedia.
Luckgei, V., Ruck, N., & Slunecko, T. (2020). History of Feminist Psychology at the University of Vienna, 1984–2000. Oxford Research Encyclopedia of Psychology. https://doi.org/10.1093/acrefore/9780190236557.013.611
Ruck, N. (2015). LIBERATING MINDS. History of Psychology, 18(3), 297–311. https://doi.org/10.1037/a0039522
Ruck, N., Luckgei, V., Rothmüller, B., Franke, N., & Rack, E. (2022). Psychologization in and through the women’s movement: A transnational history of the psychologization of consciousness‐raising in the German‐speaking countries and the United States. Journal of the History of the Behavioral Sciences, 58(3), 269–290. https://doi.org/10.1002/jhbs.22187

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 23.03.2024 11:46