Universität Wien

210016 UE BAK4: Qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung (2021S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

Die Lehre wird im SoSe 2021 zu Beginn voraussichtlich digital stattfinden. Je nach Lage wird auf hybride oder Vor-Ort-Lehre umgestellt. Die Lehrenden werden die konkrete Organisationsform und Lehrmethodik auf ufind und Moodle bekannt geben, wobei auch mit kurzfristigen Änderungen gerechnet werden muss.

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.03. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 18.03. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 25.03. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 15.04. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 22.04. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 29.04. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 06.05. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 20.05. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 27.05. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 10.06. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 17.06. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 24.06. 09:45 - 11:15 Digital
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Durchführung qualitativer Interviews ist ein wesentlicher Bestandteil vieler methodischer Ansätze in der empirischen Politikwissenschaft. Interviews finden u.a. Verwendung in Diskursanalysen, Ethnographien und Situationsanalysen, gleichzeitig sind Interviews auch eine Methode für sich. Anhand von Beispielstudien und Lehrbuchtexten werden wir uns damit auseinandersetzten, was die genannten Methoden auszeichnet und welche Rolle Interviews in ihnen spielen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf interpretativen Ansätzen und Methoden. Diese beruhen auf zwei Annahmen, nämlich: „Die soziale und politische Wirklichkeit ist sozial und diskursiv konstruiert und Politik ist ein Kampf um Bedeutung – a struggle over meaning oder a struggle over ideas“ (Münch 2016, 3).

Der praktische Fokus in dieser Übung liegt auf der Planung und Umsetzung eines eigenen qualitativen Forschungsprojekts (alleine oder in kleinen Gruppen). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Durchführung und Analyse von qualitativen Interviews. Die Übung dient dazu, Ihnen das Wissen und die Werkzeuge in die Hand zu geben, eigene qualitative Forschung zu betreiben. Interviews zu führen und zu analysieren ist eine zentral methodische Kompetenz, die es Ihnen – quasi als „Baustein“ – ermöglicht auch eine Vielzahl anderer Methoden anzuwenden.

Sie können in dieser Übung zu einem Thema Ihrer Wahl arbeiten, dieses sollte jedoch qualitativ und interpretativ "beforschbar" sein (zur Orientierung siehe Literatur unten).

Das Ziel dieser Übung ist es, dass Sie am Ende des Semesters:
• mit den Grundzügen qualitativer und interpretativer Forschung vertraut sind,
• eine gute Forschungsfrage erarbeiten können,
• ein qualitatives Forschungskonzept ausarbeiten können,
• Interviewdaten erheben und analysieren können,
• mit Grundlagen der Forschungsethik vertraut sind und
• eine wissenschaftliche Arbeit verfassen können, in der Sie die Ergebnisse Ihrer empirischen Forschung darstellen und diskutieren.

Sie brauchen für den Besuch dieser LV keine methodischen Vorkenntnisse. Sie müssen jedoch in der Lage sein, Texte in deutscher und englischer Sprache zu lesen und einen Forschungsbericht in einer dieser beiden Sprachen zu verfassen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Note für diese Lehrveranstaltung setzt sich aus folgenden Teilleistungen zusammen:

• Aktive Teilnahme an der LV (Teilnahme an Diskussionen, Austausch über Projektverlauf): 10 Punkte
• Lektüre und kurze schriftliche Übungen zur Pflichtliteratur: 20 Punkte
• Planung und Durchführung eines eigenen Forschungsprojekts (d.h. Erarbeitung Forschungskonzept, Entwicklung Interviewleitfaden und Vorbereitung/Durchführung/Transkription/Analyse von Interviews): 35 Punkte
• Forschungsbericht (Umfang abhängig von Gruppengröße, mind. 5.000 Worte): 35 Punkte

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Um die Übung positiv abzuschließen, müssen alle Teilleistungen zumindest erbracht werden und muss die erreichte Gesamtpunktezahl bei mindestens 50 liegen.

Notenschlüssel:
• 100-87 Punkte: Sehr gut (1)
• 86-75 Punkte: Gut (2)
• 74-63 Punkte: Befriedigend (3)
• 62-50 Punkte: Genügend (4)
• 49-0 Punkte: Nicht genügend (5)

Prüfungsstoff

Die Pflichtliteratur wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben und auf Moodle zur Verfügung gestellt (zur Orientierung siehe unten).

Literatur

Blatter, J., Langer, P., Wagemann, C. (2018). Qualitative Methoden in der Politikwissenschaft. Springer VS.

Blee, K.T. (2017) Understanding racist activism: Theory, methods, and research. Routledge.

Booth, W.C., Colomb, G.G., und Williams, J.M. (2008). The craft of research. University of Chicago Press.

Buchmayr, F. (2019). Im Feld der Verschwörungstheorien–Interaktionsregeln und kollektive Identitäten einer verschwörungstheoretischen Bewegung. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 44(4), 369-386.

Charmaz, K. (2014). Constructing Grounded Theory. Sage.

Clarke, A. E. (2012). Situationsanalyse: Grounded Theory nach dem postmodern turn. Springer VS.

Clarke, A., Friese, C., Washburn, R. (2017). Situational analysis: Grounded theory after the interpretive turn. Sage.

Durnová, A. (2019). Der ‚March for Science‘ als Schauplatz der gesellschaftspolitischen Polarisierung zwischen Elite und Volk: ein interpretativer Beitrag zur Analyse von Postfaktizität. Zeitschrift für Politikwissenschaft, 29(2), 345-360.

Fassin, D. (2013). Enforcing order: An ethnography of urban policing. Polity Press.

Hay, C. (2002). Political analysis. Palgrave.

Helfferich, C. (2009). Die Qualität qualitativer Daten: Manual für die Durchführung qualitativer Interviews. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Grimmer, B. (2018). Folgsamkeit herstellen: eine Ethnographie der Arbeitsvermittlung im Jobcenter. transcript Verlag.

Hopf, C. (2016). Schriften zur Methodologie und Methoden qualitativer Forschung. Springer.

Pérez, M. S., & Cannella, G. S. (2013). Situational analysis as an avenue for critical qualitative research: Mapping post-Katrina New Orleans. Qualitative Inquiry, 19(7), 505-517.

Weiss, R.S. (1995). Learning from strangers: The art and method of qualitative interview studies. Simon and Schuster.

Wodak, R. (2016). Politik mit der Angst: Zur Wirkung rechtspopulistischer Diskurse. Edition Konturen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:19