210033 LK BAK5: Theoriegeschichte und Theoriedebatten (2019W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.Beachten Sie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis.Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Ab WS 2018 kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen zum Einsatz.Es wird dringend empfohlen, VO und LK des jeweiligen Kernfaches im gleichen Semester zu besuchen, da beide Lehrveranstaltungen aufeinander abgestimmt sind.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.Beachten Sie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis.Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Ab WS 2018 kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen zum Einsatz.Es wird dringend empfohlen, VO und LK des jeweiligen Kernfaches im gleichen Semester zu besuchen, da beide Lehrveranstaltungen aufeinander abgestimmt sind.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 02.09.2019 08:00 bis Mo 16.09.2019 08:00
- Anmeldung von Mi 18.09.2019 08:00 bis Di 24.09.2019 08:00
- Abmeldung bis So 20.10.2019 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 09.10. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Mittwoch 23.10. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Mittwoch 06.11. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Mittwoch 20.11. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Mittwoch 04.12. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Mittwoch 15.01. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
- Mittwoch 29.01. 13:15 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
In dem Lektürekurs werden theoretische Konzepte, Debatten und Problemstellungen ideengeschichtlich am Beispiel der Felder Radikale Demokratie und Digitalisierung bearbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei der kritische Umgang mit Argumentationsstrukturen, Fragestellungen und Begriffsdefinitionen. Wir werden klassische und gegenwärtige Texte kontextualisieren, sie auf ihre Aktualität und Praxisrelevanz hin befragen und deren wissenschaftstheoretische Grundlagen herausarbeiten. Dadurch werden sowohl Fertigkeiten im Umgang mit theoretischen Argumentationsweisen und politisch-theoretischen Texten, als auch deren Anwendung auf aktuelle Debatten als zentrale Kompetenzen politikwissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und geübt.Klassische politikwissenschaftliche Konzepte wie Politik, Staat, Souveränität, Demokratie, Partizipation, Repräsentation, Gleichheit, Freiheit und Öffentlichkeit werden ebenso Gegenstand des Lektürekurses sein wie Fragen danach, inwiefern sich diese Konzepte im Zuge der Digitalisierung wandeln. Wie lässt sich die These von einem kybernetisch induzierten „Verschwinden des Politischen“ bzw. einem „Ende der Politik“ bewerten (Baudrillard, Tiqqun, Flusser)? Inwiefern unterscheiden sich gegenwärtige Formen und Theorien der (digitalen) Technokratie von klassischen Modellen der politischen Ideengeschichte wie Platons Expertokratie und Hobbes homogenem Souveränitätsmodell? Welche Potenziale bietet die Digitalisierung für eine radikale Demokratie, welche Grenzen werden ersichtlich? Lassen sich neue Formen technopolitischer Kollektivität, neue Partizipations- und Freiheitsverständnisse erkennen? Wie verändern sich schließlich der politische Diskurs, der Konsens bzw. Dissens sowie die Formen des Antagonismus in einer zunehmend algorithmisch und entscheidungslogisch ausgerichteten, virtuellen ‘polis’? Im Anschluss an Foucault ließe sich schließlich fragen: Wie werden wir in diesem zunehmend digitalisierten Raum regiert – ist es sinnvoll, von einer neuen „algorithmischen Gouvernementalität“ (Rouvroy) zu sprechen? Und wie wäre es möglich, „nicht dermaßen regiert zu werden“?
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Intensive und strukturierte Lektüre politisch-theoretischer Texte (Primär- und Sekundärliteratur)
Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
Mündliche und schriftliche Präsentation und Interpretation der gelesenen Texte
Schriftliche Übungen
Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
Mündliche und schriftliche Präsentation und Interpretation der gelesenen Texte
Schriftliche Übungen
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anwesenheit (max. 1 Fehlstunde; Doppeleinheit)
Mitarbeit (schriftliche Übungen) (25%)
Veranstaltungsreflexion (25%)
Abschlussarbeit (50%)
Mitarbeit (schriftliche Übungen) (25%)
Veranstaltungsreflexion (25%)
Abschlussarbeit (50%)
Prüfungsstoff
Schlagworte: Politik, Staat, Souveränität, Demokratie, Partizipation, Repräsentation, Gleichheit, Freiheit, Digitale Demokratie, Kybernetische Governance, Black-Box-Society, algorithmic governmentality, Technokratie, digitale Öffentlichkeit, smart city, Technopolitik, Datensouveränität, Demokratietheorie, radikale Demokratie
Literatur
Literatur
Anders, Günther (1998) Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. II. Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten Revolution. Munich: C.H. Beck.
Arendt, Hannah (2007) Vita activa. Oder vom tätigen Leben. München: Piper.
Balibar, Etienne (2012) Gleichfreiheit. Politische Essays. Berlin.
Baudrillard, Jean (2008) Warum ist nicht alles schon verschwunden? Berlin: Matthes & Seitz.
Baudrillard, Jean (2010) Kool Killer oder der Aufstand der Zeichen. Berlin: Matthes & Seitz.
Bria, Francesca/ Morozov, Evgeny (2017) Die smarte Stadt neu denken. Wie urbane Technologien demokratisiert werden können. Verfügbar online: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/Die_smarte_ Stadt_neu_denken.pdf.
Brown, Wendy (2012) Wir sind jetzt alle Demokraten. In: Giorgio Agamben et al.: Demokratie? Eine Debatte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 55-71.
Bröckling, Ulrich (2017) Gute Hirten führen sanft. Über Menschenregierungskünste. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Buckermann, Paul; Koppenburger, Anne; Schaupp, Simon (eds.) (2017) Kybernetik, Kapitalismus, Revolutionen. Emanzipatorische Perspektiven im technologischen Wandel. Münster: Unrast.
Christl, Wolfie/ Spiekermann, Sarah (2016) Networks of Control. A Report on Corporate Surveillance, Digital Tracking, Big Data & Privacy. Wien: Facultas.
Deutsch, Karl (1963) The Nerves of Government, New York: The Free Press.
Ellul, Jacques (1964) The Technological Society. New York: Random House.
Fichter, Adrienne (Hg.) (2017) Smartphone-Demokratie. Zürich: NZZ Libro.
Flusser, Vilém (1998) Kommunikologie. Frankfurt a.M.: S. Fischer.
Foucault, Michel (1999) In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen am Collège de France (1975-1976). Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Foucault, Michel (2006) Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Geschichte der Gouvernementalität I. Vorlesungen am Collège de France 1977/1978. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Galloway, Alexander (2014) “The Cybernetic Hypothesis,” differences 25(1), 197–131.
Habermas, Jürgen (1968) Technik und Wissenschaft als Ideologie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Hobbes, Thomas (2017) Leviathan. London: Penguin.
Hörl, Erich (Hg.) (2011) Die technologische Bedingung. Berlin: Suhrkamp.
Howard, Philip N. (2015) Pax Technica. How the Internet of Things May Set Us Free or Lock Us up. New Haven, CA: Yale University Press.
Khanna, Parag. (2017) Technocracy in America. Charleston, South Carolina: CreateSpace Independent Publishing Platform.
Laclau, Ernesto / Mouffe, Chantal (1991): Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus. Wien: Turia + Kant.
Lovink, Geert (2016) „On the Social Media Ideology,“ e-flux Journal #76, online verfügbar: http://www.e-flux.com/journal/75/67166/on-the-social-media-ideology/.
Mersch, Dieter (2013) Ordo ab Chao – Order from Noise. Zurich: diaphanes.
Mill, John Stuart (1986) Über die Freiheit. Stuttgart: Reclam.
Morozov, Evgeny (2014) To Save Everything, Click here. Technology, Solutionism and the Urge to fix Problems that don’t exist. London: Penguin.
Mouffe, Chantal (2008) Das demokratische Paradox. Wien: Turia + Kant.
Noveck, Beth (2015) Smart Citizens, Smarter State. The Technology of Expertise and the Future of Governing. Cambridge, MA: Harvard University Press.
O’Neil, Cathy (2016) Weapons of Math Destruction. How Big Data increases Inequality and threatens Democracy. London: Penguin.
Pasquale, Frank (2015) The Black Box Society. The Secret Algorithms that Control Money and Information. Cambridge, MA: Harvard University Press.
Platon (1989) Der Staat. Hamburg: Felix Meiner.
Rancière, Jacques (2011) Der Hass der Demokratie. Berlin: August Verlag.
Rancière, Jacques / Badiou, Alain (1996): Politik der Wahrheit. Wien: Turia + Kant.
Rousseau, Jean-Jacques (2018) Vom Gesellschaftsvertrag. Berlin: Suhrkamp.
Seibel, Benjamin (2016) Cybernetic Government. Wiesbaden: Springer.
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Rousseau, Jean-Jacques (2018) Vom Gesellschaftsvertrag. Berlin: Suhrkamp.
Seibel, Benjamin (2016) Cybernetic Government. Wiesbaden: Springer.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:21