210041 PS C1: Grundkurs Politische Theorien (2007W)
Öffentlichkeit
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Erreichbarkeit: per E-Mail: silvia.nadjivan@univie.ac.at
Details
max. 55 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 12.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 19.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 09.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 16.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 23.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 30.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 07.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 14.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 11.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 18.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
- Freitag 25.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Der Grundkurs beschäftigt sich mit Öffentlichkeit und deren Ausschlussmechanismen, wobei er den Bogen von der Antike bis zur Gegenwart spannt. Diskutiert werden sowohl unterschiedliche Bedeutungszuschreibungen zum mehrdimensionalen Begriff Öffentlichkeit als auch Veränderungsprozesse der Beziehungsachse Öffentlich und Privat/Geheim im Kontext spezifischer Macht-, Herrschafts- und Geschlechterverhältnisse. So entsteht die hellenistische Öffentlichkeit (zumindest in der Überlieferung), indem freie (männliche) Bürger auf dem Marktplatz (agora) miteinander sprechen und handeln. Der Staat (polis) besteht in klarer Abgrenzung zum Haushalt (oikos). Feudale Herrschaftsverhältnisse unter dem ancien régime führen dazu, dass die antike Trennung zwischen öffentlicher und privater Sphäre wegfällt und eine repräsentative (inszenierte) Öffentlichkeit entsteht. Die Bevölkerungsmehrheit fungiert als Publikum in der von Königs- und Adelsfamilien geschafffenen Öffentlichkeit. Das Aufkommen des neuzeitlichen Handelskapitalismus und Buchdrucks begünstigt Widerstandspotential gegen herrschende Öffentlichkeiten. Die "bürgerliche Öffentlichkeit" emanzipiert sich von der "repräsentativen" (Jürgen Habermas). Nach Erfindung der Nation gelten schließlich das Staatliche und Politische als öffentlich. Politische Öffentlichkeit steht heute im Widerspruch zwischen idealtypischer pluralistischer Machterzeugung (wie z.B. Hannah Arendts "Erscheinungsraum") und der "Tyrannei der Intitmität" (Richard Sennett) sowie realpolitischer Instrumentalisierungen seitens "herrschender Klassen" bzw. der bürgerlichen Öffentlichkeit, gegen die sich wiederum die "proletarische Öffentlichkeit" (Oskar Negt/ Alexander Kluge) auflehnt.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit (max. 2 Fehlstunden, Lektüre und Diskussion der Texte aus dem Reader)
Verfassen von eigenständigen Übungsaufgaben zu den Texten im Lauf des Semesters
Ausarbeitung eines Referats (Gruppenreferate)
Verfassen von eigenständigen Übungsaufgaben zu den Texten im Lauf des Semesters
Ausarbeitung eines Referats (Gruppenreferate)
Prüfungsstoff
Literatur
Ein Reader mit ausgewählten Texten wird zur Verfügung gestellt, u.a. mit:
Arendt, Hannah (2003): Vita activa oder vom tätigen Leben. München (1. Aufl. 1967).
Demirovic, Alex (2004): Hegemonie und das Paradox von privat und öffentlich, in: http://www.republicart.net
Kreisky, Eva/Sauer, Birgit (1997) (Hg.): Das geheime Glossar der Politikwissenschaft. Frankfurt am Main/New York.
Arendt, Hannah (2003): Vita activa oder vom tätigen Leben. München (1. Aufl. 1967).
Demirovic, Alex (2004): Hegemonie und das Paradox von privat und öffentlich, in: http://www.republicart.net
Kreisky, Eva/Sauer, Birgit (1997) (Hg.): Das geheime Glossar der Politikwissenschaft. Frankfurt am Main/New York.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38