210042 LK BAK5 LK Materialistische Staatstheorie (2013S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 08.02.2013 08:00 bis Mi 20.02.2013 22:00
- Anmeldung von Fr 22.02.2013 08:00 bis So 03.03.2013 22:00
- Abmeldung bis Mo 01.04.2013 22:00
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 13.03. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 20.03. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 10.04. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 17.04. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 24.04. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 08.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 15.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 22.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 29.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 05.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 12.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 19.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
- Mittwoch 26.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Materialistische Staatstheorie steht seit einigen Jahren wieder hoch in der Konjunktur kritischer akademischer Debatten. Nach einer Phase der Neu-Rezeption klassischer Texte und einer v.a. theoretischen Erschließung staatstheoretischer Zugänge scheint sich inzwischen vermehrt eine Anwendungsperspektive durchzusetzen, die bereits eine theoretische Vorwahl trifft. Wiewohl es grundsätzlich positiv einzuschätzen ist, dass nun auch konkretere Forschung von materialistischer Staatstheorie inspiriert wird, kann es als Aufgabe politischer Theorie betrachtet werden, jene Entwicklung aus einer abstrakteren Perspektive zu begleiten und vermittelnd zu intervenieren.Ziel der LV ist eine derartige Rückvermittlung auf theoretische Grundlagentexte und Weichenstellungen. In diesem Sinne sollen nicht nur ideengeschichtliche Quellen aufgearbeitet werden, sondern auch Brüche und unterschiedliche Entwicklungslinien akzentuiert werden, da gerade analytischere Zugänge Widersprüche in der Theorieentwicklung oftmals unberücksichtigt lassen (müssen). Als dahingehend zentrale Arbeitsthese wird von einer grundlegenden Polarität von "formanalytischen" und "interessensorientierten" Zugängen in der materialistischen Staatstheorie ausgegangen: Während erstere vor allem nach dem historisch-logischen Entstehungszusammenhang moderner Staatlichkeit fragt und dabei (quasi-)funktionale Gesetze v.a. im Zusammenhang mit ökonomischen Formen auszumachen sucht, fokussiert die zweite maßgeblich auf das Problem der (Re-)Konstitution von Staatlichkeit in historisch-praktischen Auseinandersetzungen und interessensbasierten Konstellationen. Die bekanntesten Stichwortgeber für jene beiden Stränge materialistischer Staatstheorie sind einerseits die sogenannte Staatsableitungsdebatt;, andererseits jene neomarxistische Rezeptionslinie, die sich v.a. auf das von Antonio Gramsci entwickelte Konzept der Hegemonie bezieht.Der Aufbau der LV sieht vor, wichtige Texte aus der Theoriegenese jener beiden Stränge gemeinsam zu erarbeiten. Hauptaugenmerk jener Auseinandersetzung wird die theorieimmanente Opposition von "formanalytischen" und "interessensorientieren" Ansätzen sein, wobei den Studierenden mögliche Gemeinsamkeiten und deutliche Unterschiede vermittelt werden sollen. Dieser enge Blickwinkel auf v.a. von marxistischen Debatten inspirierte Fragestellungen soll jedoch zumindest teilweise durchbrochen werden, indem einige Einwürfe aus der feministischen Staatstheorie besprochen werden. Auch wenn diese im Rahmen des Konzepts der LV eher auf die im engeren Sinne materialistischen Überlegungen zugeschnitten sein müssen, soll somit zumindest an einigen Stellen der androzentrische Charakter des Gesamtdiskurses offengelegt und die Möglichkeit einer geschlechterkritisch erweiterten Reformulierung sondiert werden.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Regelmäßige und aktive Teilnahme (max. zwei Fehlstunden)
Lektüre der Texte
Vorbereitung von Einheiten in Kleingruppen (inkl. Referate)
Abgabe von Textzusammenfassungen vor jeder Einheit sowie eines kurzen Abschlussessays
Lektüre der Texte
Vorbereitung von Einheiten in Kleingruppen (inkl. Referate)
Abgabe von Textzusammenfassungen vor jeder Einheit sowie eines kurzen Abschlussessays
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Allgemein-didaktisches Ziel der LV ist es, den Studierenden die Arbeit mit inhaltlich anspruchsvollen Texten näherzubringen.
Die Auswahl der Texte aus dem Bereich der materialistischen Staatstheorie verfolgt überdies das ideengeschichtliche Ziel materialistischen Analysen moderner Staatlichkeit durch eine inhaltliche Fundierung zuzuarbeiten.
Methodische Ziel ist es, die selbstständige Gestaltung von Unterrichtseinheiten in Kleingruppen zu üben.
Die Auswahl der Texte aus dem Bereich der materialistischen Staatstheorie verfolgt überdies das ideengeschichtliche Ziel materialistischen Analysen moderner Staatlichkeit durch eine inhaltliche Fundierung zuzuarbeiten.
Methodische Ziel ist es, die selbstständige Gestaltung von Unterrichtseinheiten in Kleingruppen zu üben.
Prüfungsstoff
Frontalvortrag, Offene Diskussion, Kleingruppe, alternative FormateDer Aufbau der LV erfolgt in zwei Teilen:
Im ersten Teil werden in Frontalunterricht, Groß- und Kleingruppendiskussionen einige theoretische Essentials erarbeitet.
Im zweiten Teil übernehmen die Studierenden in Kleingruppen weitgehend selbstständig die Gestaltung der Einheiten entlang der thematischen Schwerpunkte. Dabei werden neben Impulsreferaten auch andere methodische Formate eingesetzt. Inhaltlich hat sich die jeweilige Gruppe über die Basistexte hinausgehend mit dem Thema auseinanderzusetzen und mit dem LV-Leiter bis eine Woche vor der Einheit über methodische und inhaltliche Eckpfeiler zu verständigen.
Die interne Kommunikation baut stark auf die Lehrplattform Moodle auf. In diesem Rahmen sind die von der Universität zugewiesenen Emailadressen (mit Matrikelnummer) zu benutzen.
Im ersten Teil werden in Frontalunterricht, Groß- und Kleingruppendiskussionen einige theoretische Essentials erarbeitet.
Im zweiten Teil übernehmen die Studierenden in Kleingruppen weitgehend selbstständig die Gestaltung der Einheiten entlang der thematischen Schwerpunkte. Dabei werden neben Impulsreferaten auch andere methodische Formate eingesetzt. Inhaltlich hat sich die jeweilige Gruppe über die Basistexte hinausgehend mit dem Thema auseinanderzusetzen und mit dem LV-Leiter bis eine Woche vor der Einheit über methodische und inhaltliche Eckpfeiler zu verständigen.
Die interne Kommunikation baut stark auf die Lehrplattform Moodle auf. In diesem Rahmen sind die von der Universität zugewiesenen Emailadressen (mit Matrikelnummer) zu benutzen.
Literatur
Endgültige Literaturliste wird in der LV bekanntgegeben.Einige relevante Quellen:
Althusser, L. 2008. Ideology and Ideological State Apparatuses In On Ideology 1-61. London: Verso.
Altvater, E. 1972. Zu einigen Problemen des Staatsinterventionismus. Probleme des Klassenkampfs (Prokla) 3: 1-54.
Elbe, I. 2008. Marx im Westen. Berlin: Akademie Verlag
Fischer, A. 2008. Von gesellschaftlicher Arbeitsteilung über Geschlecht zum Staat. Eine geschlechtertheoretische Auseinandersetzung mit dem Staat bei Nicos Poulantzas. In Staatstheorie vor neuen Herausforderungen, eds Wissen, J and Wöhl, S, 50-70. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Genetti, E. 2008. Geschlechterverhältnis im bürgerlichen Staat. Feministische Denkart materialistische Staatstheorien. In Der Staat der Bürgerlichen Gesellschaft, eds Hirsch, J, Kannankulam, J and Wissel, J, 135-55. Baden-Baden: Nomos.
Gerstenberger, H. 2006. Die subjektlose Gewalt. Theorie der Entstehung bürgerlicher Staatsgewalt. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Gramsci, A. 1994. Gefängnishefte. . Vol. 6 of. 10 vols. Hamburg: Argument.
Hirsch, J. 2005. Materialistische Staatstheorie. Hamburg: VSA-Verlag.
Hirsch, J. and Kannankulam, J. 2006. Poulantzas und Formanalyse. Zum Verhältnis zweier Ansätze materialistischer Staatstheorie. In Poulantzas lesen. Zur Aktualität marxistischer Staatstheorie, eds Bretthauer, L, Gallas, A, Kannankulam, J and Stützle, I, 65-82. Hamburg: VSA.
Jessop, B. 1985. Nicos Poulantzas: Marxist Theory and Political Strategy. London Macmillan.
---. 2002. The Future of the Capitalist State. Cambridge: Polity Press.
---. 2004. The Gender Selectivities of the State. A Critical Realist Analysis. In Journal of Critical Realism, ed. Publishing, E, 207-37. London.
Lenin, W.I. 1966. Staat und Revolution. Die Lehre des Marxismus vom Staat und die Aufgabe des Proletariats in der Revolution. Berlin: Dietz. (Orig. pub. 1917.)
Marx, K. 1981. Zur Judenfrage. Vol. MEW 1 of. Berlin: Dietz.
Müller, W. and Neusüss, C. 1970. Die Sozialstaatsillusion und der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital. In Sozialistische Politik.
Paschukanis, E. 2003. Allgemeine Rechtslehre und Marxismus. Freiburg: ca ira
Pateman, C. 1989. Feminist Critiques of the Public/Private Dichotomy. In The Disorder of Women. Democracy, Feminism and Political Theory, 118-40. Stanford: Stanford University Press
Poulantzas, N. 2002. Staatstheorie. Politischer Überbau, Ideologie, Autoritärer Etatismus. Hamburg: VSA.
Althusser, L. 2008. Ideology and Ideological State Apparatuses In On Ideology 1-61. London: Verso.
Altvater, E. 1972. Zu einigen Problemen des Staatsinterventionismus. Probleme des Klassenkampfs (Prokla) 3: 1-54.
Elbe, I. 2008. Marx im Westen. Berlin: Akademie Verlag
Fischer, A. 2008. Von gesellschaftlicher Arbeitsteilung über Geschlecht zum Staat. Eine geschlechtertheoretische Auseinandersetzung mit dem Staat bei Nicos Poulantzas. In Staatstheorie vor neuen Herausforderungen, eds Wissen, J and Wöhl, S, 50-70. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Genetti, E. 2008. Geschlechterverhältnis im bürgerlichen Staat. Feministische Denkart materialistische Staatstheorien. In Der Staat der Bürgerlichen Gesellschaft, eds Hirsch, J, Kannankulam, J and Wissel, J, 135-55. Baden-Baden: Nomos.
Gerstenberger, H. 2006. Die subjektlose Gewalt. Theorie der Entstehung bürgerlicher Staatsgewalt. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Gramsci, A. 1994. Gefängnishefte. . Vol. 6 of. 10 vols. Hamburg: Argument.
Hirsch, J. 2005. Materialistische Staatstheorie. Hamburg: VSA-Verlag.
Hirsch, J. and Kannankulam, J. 2006. Poulantzas und Formanalyse. Zum Verhältnis zweier Ansätze materialistischer Staatstheorie. In Poulantzas lesen. Zur Aktualität marxistischer Staatstheorie, eds Bretthauer, L, Gallas, A, Kannankulam, J and Stützle, I, 65-82. Hamburg: VSA.
Jessop, B. 1985. Nicos Poulantzas: Marxist Theory and Political Strategy. London Macmillan.
---. 2002. The Future of the Capitalist State. Cambridge: Polity Press.
---. 2004. The Gender Selectivities of the State. A Critical Realist Analysis. In Journal of Critical Realism, ed. Publishing, E, 207-37. London.
Lenin, W.I. 1966. Staat und Revolution. Die Lehre des Marxismus vom Staat und die Aufgabe des Proletariats in der Revolution. Berlin: Dietz. (Orig. pub. 1917.)
Marx, K. 1981. Zur Judenfrage. Vol. MEW 1 of. Berlin: Dietz.
Müller, W. and Neusüss, C. 1970. Die Sozialstaatsillusion und der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital. In Sozialistische Politik.
Paschukanis, E. 2003. Allgemeine Rechtslehre und Marxismus. Freiburg: ca ira
Pateman, C. 1989. Feminist Critiques of the Public/Private Dichotomy. In The Disorder of Women. Democracy, Feminism and Political Theory, 118-40. Stanford: Stanford University Press
Poulantzas, N. 2002. Staatstheorie. Politischer Überbau, Ideologie, Autoritärer Etatismus. Hamburg: VSA.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 15.10.2021 00:21