Universität Wien

210043 SE BA9/G10: SE Spezialisierungsmodul:Konstitutionen von Gemeinschaft in Konzepten des Politischen (2011S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Mittwoch 09.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 16.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 23.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 30.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 06.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 13.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 04.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 11.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 18.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 25.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 01.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 08.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 15.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 22.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 29.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Gegensatz zum Begriff der Gesellschaft bezeichnet der Begriff der Gemeinschaft eine soziale und politische Entität, die durch kollektive Identität gestiftet wird. Mit diesem Begriff werden einerseits Solidarität und Zugehörigkeit und andererseits (gewaltsamer) Ausschluss von Nichtidentischen und ebenso repressive Homogenisierung des Inneren assoziiert. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch im Vergleich unterschiedlicher Begriffstraditionen. Während der Begriff der community im angelsächsischen politischen Denken nicht von liberalen und demokratischen Konzepten zu trennen ist, weist der Begriff der Gemeinschaft in der deutschen Tradition eine massiv antidemokratische Komponente auf.
Konstituierung und Reproduktion von Gemeinschaft sind Resultate politischen Handelns und beeinflussen wiederum Konzepte des Politischen selbst. Das Politische kann dabei mit Jean-Luc Nancy als jene Sphäre begriffen werden, in welcher Gemeinschaft ins Spiel gebracht wird und gleichzeitig auf dem Spiel steht. Dies zeigt sich nicht zuletzt in aktuellen Debatten über Migration und Multikulturalismus, Staatsbürgerschaft und Partizipation.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit
Vorbereitung der zu lesenden Texte
Referat
Review
Abschlussarbeit (15 Seiten)/Kleine Bachelorarbeit (25 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Im Zentrum der Lehrveranstaltung steht die kritische Auseinandersetzung mit (zeitgenössischen) Theorien des Politischen und damit verbundenen Konzeptionen von Gemeinschaft. Dabei werden jeweils zugrunde liegende Vorstellungen von Gemeinschaft, Strategien von "Vergemeinschaftung" (Max Weber) und politische Konsequenzen analysiert. Abschließend wird die Frage einer grundsätzlichen Kritik am Konzept von Gemeinschaft thematisiert und die Möglichkeit einer "Gemeinschaft ohne Gemeinschaft" (Jean-Luc Nancy) oder einer "freien Assoziation freier Individuen" (Karl Marx) reflektiert.

Prüfungsstoff

Lektüre politisch-theoretischer Texte, Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum, Präsentation von Texten im Rahmen eines Referates, Verfassen eines Reviews und einer schriftlichen Abschlussarbeit.

Literatur

(Auswahl)

Hannah Arendt (2002/1958): Vita activa oder Vom tätigen Leben, München.

Zygmunt Bauman (2009): Gemeinschaften. Auf der Suche nach Sicherheit in einer bedrohlichen Welt, Frankfurt/Main.

Janine Böckelmann, Claas Morgenroth (Hg.) (2008): Politik der Gemeinschaft. Zur Konstitution des Politischen in der Gegenwart, Bielefeld: transcript.

Axel Honneth (2000): Posttraditionale Gemeinschaften. Ein konzeptueller Vorschlag, in: Ders.: Das Andere der Gerechtigkeit. Aufsätze zu praktischen Philosophie, Frankfurt/Main, 328-338.

Jean-Luc Nancy (1988): Die undarstellbare Gemeinschaft, Stuttgart.

Jacques Rancière (2002): Das Unvernehmen. Politik und Philosophie, Frankfurt/Main.

Carl Schmitt (1963/1932): Der Begriff des Politischen, Berlin, 6. Auflage.

Charles Taylor (2002): Wieviel Gemeinschaft braucht die Demokratie? Aufsätze zur politischen Philosophie, Frankfurt/Main

Ferdinand Tönnies (1991/1887): Gemeinschaft und Gesellschaft. Grundbegriffe der reinen Soziologie, Darmstadt.

Joseph Vogl (Hg.) (1994): Gemeinschaften. Positionen zu einer Philosophie des Politischen , Frankfurt/Main.

Zur Einführung:

Lars, Gertenbach/Henning Laux/Hartmut Rosa/David Strecker (2010): Theorien der Gemeinschaft zur Einführung, Hamburg: Junius.

Sandra Seubert (2006): Gemeinwohl, in: Gerhard Göhler/Matthias Iser/Ina Kerner (Hg.): Politische Theorie. 22 umkämpfte Begriffe zur Einführung, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 101-118.

Dietmar Wetzel (2008): Gemeinschaft. Vom Unteilbaren des geteilten Miteinanders, in: Stephan Moebius/Andreas Reckwitz (Hg.): Poststrukturalistische Sozialwissenschaften, Frankfurt/Main: suhrkamp, 43-57.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38