Universität Wien

210046 PS D3: Mediatisierung von Politik (2006S)

Mediatisierung von Politik (D3)

0.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Erreichbarkeit: martin.adel@univie.ac.at

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 07.03. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 14.03. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 21.03. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 28.03. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 04.04. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 25.04. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 02.05. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 09.05. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 16.05. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 23.05. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 30.05. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 13.06. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 20.06. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Dienstag 27.06. 12:00 - 14:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Quoten, Statistiken, Börsenkurse etc. bestimmen wesentlich nicht nur Politik, sondern auch die mediale Information über sie; die Verkürzung auf das vermeintlich Wesentliche in knappen harten Fakten erscheint "ökonomisch", lässt aber durch die Fragmentierung verschiedene Interpretationen zu bzw. verdeckt Bedeutungen im Kontext: z.B. demographische Daten belegen glaubhaft die Unfinanzierbarkeit des staatlichen Pensionssystems - die komplexen Auswirkungen einer (teilweisen) Umstellung auf Privatvorsorge bleiben unbeantwortet, nähren aber - völlig paradox - xenophobe Tendenzen; wir hören von Gesundung eines Großunternehmens, von Rekordgewinnen (z.B. OMV) und erhöhter Dividende, aber diese Daten werden nicht in Relation gesetzt zu deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen für die Produkte dieses Unternehmens, zu Abbau von Beschäftigten, zu Lohnverzicht; News-flashes und vermehrte Kurzinformationen demonstrieren Aktualität, reduzieren aber derart auf Schlagzeilenformat, dass Meinungen daraus kaum gebildet werden können - außer ebenso arbiträre wie es die Auswahl zumeist selbst ist. Noch wichtiger: Ob nun Verkürzungen, paradoxe Interventionen, Fragmentierung oder Verschweigen, das alles konstruiert gewissermaßen Sekundärereignisse, die leichter fasslich und/oder brauchbar sind - für Politik UND Medien Es sollte also um konkrete Analysen gehen, die gewissermaßen die Sekundärereignisse unter die Lupe nehmen und sie auf ihren Gebrauch (oder auch Missbrauch) hinsichtlich der Primärereignisse hin untersuchen.
Als aktuelle Beispiele wären zu nennen: der "Höhenflug" der Wiener Börse, bei dem der Zusammenhang mit den Privatisierungen bzw. der Entstaatlichung der letzten Jahre weitgehend ausgeblendet bleibt (auch, wer die Nutznießer sind); oder: der Skandal um die Manipulationen von Abgeordneten-Biographien in den USA (freie Enzyklopädie im Netz wikipedia); aber auch noch das erstaunliche Resultat bei den deutschen Bundestagswahlen, das die medialen Wahlprognosen nicht bestätigt hat. Alle drei Beispiele sind unterschiedliche Szenarien der Wirkungsweise der Verschränkung von Politik, Ökonomie und der medialen Aufbereitung, die offenbar nicht immer verfangen muss (unter welchen Bedingungen?).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

" Warum haben Sie keinen Fernseher, Herr Luhmann? Letzte Gespräche mit Niklas Luhmann. W. Hagen (Hg.), A. Kluge, N. Bolz, D. Baecker. Kulturverlag Kadmos Berlin (o.J.).
" Sieglinde K. Rosenberger, Gilg Seeber: Kopf an Kopf. Meinungsforschung im Medienwahlkampf. Czernin Verlag (2003).
" Oliver Marchart: Techno-Kolonialismus. Theorie und imaginäre Kartographie von Kultur und Medien. Löcker Verlag 2004.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38