Universität Wien

210052 SE BA14/G8: SE Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transgender (2010S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Sprechstunde: Während der Vorlesungszeiten Dienstag 17.00 bis 19.30 Uhr im Café Berg, 1090 Wien, Berggasse 8, reservierter Stammtisch

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 08.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 15.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 22.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 12.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 19.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 26.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 03.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 10.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 17.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 31.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 07.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 14.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 21.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Montag 28.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transgenders hat viele Gesichter und reicht von Formen struktureller, politischer Gewalt über körperliche Übergriffe, im Extremfall Hate Crimes, bis zu verbalen, psychischen Diskriminierungen oder etwa auch Mobbing am Arbeitsplatz. Debatten der Lesben- wie auch der Schwulenbewegung greifen die von feministischen Gewaltdebatten erarbeiteten Definitionen sowie Strategien der Anti-Gewalt-Arbeit auf, gehen aber noch weiter: Vor allem die Lesbenbewegung thematisiert nicht zuletzt auch die Frage, ob Inhalte wie Strategien feministischer Anti-Gewalt-Arbeit in bestimmten Bereichen durchaus auch eine Form der Gewalt gegen Lesben darstellen – durch die Ausklammerung und das damit verbundene Schweigen über lesbische Lebensweisen. Mehrere augenfällige Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich bei der genaueren politischen Analyse dieses Themenbereichs: Die lesbische Gewaltdefinition ist eine auch politisch viel umfassendere als die schwule und berücksichtigt etwa auch die unterschiedlichen individuellen Reaktionen auf Gewalterfahrungen; schwule Anti-Gewalt-Aktivisten setzen stärker als Lesben auf Kooperationen mit Polizei und Justizapparat; Lesben thematisieren nicht zuletzt auch die Frage der Gewalt in Beziehungen, ein Bereich, der bislang völlig aus der politischen Gewaltdiskussion der Schwulenbewegung ausgeklammert wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist in diesem Kontext die feministische Menschenrechtsdebatte, genauer die Adaptierung feministischer Menschenrechtsdefinitionen, die auch die speziellen Formen von Menschenrechtsverletzungen an Lesben, Schwulen und Transgenderpersonen entsprechend berücksichtigt.
Aufgrund bisheriger empirischer Befunde ergibt sich zwingend vor allem eine Herausarbeitung der Unterschiede zwischen den Geschlechtern und vergleichsweise weniger eine Akzentsetzung in Richtung Gemeinsamkeiten; in diesem Zusammenhang ist nicht nur die Frage der Täterschaft, sondern auch der Täterinnenschaft zu diskutieren bzw. zu überprüfen. In den letzten Jahren wurden u.a. in diesem Kontext verstärkt auch Aspekte von Transgenderismus/Intersexualität thematisiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheitspflicht (maximal 2 unentschuldigte Fehlstunden), schriftliche Prüfung der Pflichtlektüre in der 3. Lehrveranstaltungseinheit am 22.3.2010 (siehe hier Punkt Literatur), mündlicher Vortrag bzw. Referatsmanuskript, Thesenblatt, Anwesenheit in beiden Arbeitsbesprechungen, geschlechtergerechte Sprache, Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kennenlernen und Analyse der verschiedenen Formen von Gewalt gegen Lesben Schwule und Transgenders auch im internationalen Kontext, Analyse der Veränderungen des feministischen Gewaltbegriffs sowie des feministischen Menschenrechtsbegriffs durch die Diskussionen der Lesben-, der Schwulen- sowie auch der Transgenderbewegung; Vorstellen und Untersuchung von unterschiedlichen Strategien der Anti-Gewalt-Arbeit; Auseinandersetzung mit auch international entwickelten Modellen

Prüfungsstoff

Techniken der Inhaltsanalyse, Organisationsanalysen, Medienanalysen, qualitative empirische Sozialforschung

Literatur

Pflichtlektüre (im Handapparat für das SS 2010 in der Institutsbibliothek, schriftliche Prüfung in der 3. Lehrveranstaltungseinheit am 22.3.2010):

Hekma, Gert: Die schwul-lesbische Welt: 1980 bis zur Gegenwart. In: Aldrich, Robert (Hg.): Gleich und anders. Eine globale Geschichte der Homosexualität. Hamburg: Murmann 2007, S. 333-364 (Anmerkungen S. 377)

Ohms, Constance/Stehling, Klaus: Gewalt gegen Lesben – Gewalt gegen Schwule. Thesen zu Differenzen und Gemeinsamkeiten. In: Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V. (Hg.): Gewalt gegen Lesben/Violence against Lesbians. Erstes Europäisches Symposium/First European Symposium. Berlin: Querverlag 2001, S. 17-52

Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit Band 1. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1983

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38