210057 SE BAK9: Politische Theorien und Theorienforschung (2018W)
Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit. Demokratietheoretische Perspektiven
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.Beachten Sie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis.Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Ab WS 2018 kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen zum Einsatz.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.Beachten Sie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis.Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Ab WS 2018 kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen zum Einsatz.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 03.09.2018 08:00 bis Mo 17.09.2018 08:00
- Anmeldung von Do 20.09.2018 08:00 bis Mi 26.09.2018 08:00
- Abmeldung bis So 14.10.2018 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 11.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 18.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 25.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 08.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 15.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 22.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 29.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 06.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 13.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 10.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 17.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 24.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
- Donnerstag 31.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Demokratie ist im Gegensatz zu anderen Regierungsformen, wie jener der Diktatur oder der Monarchie, ohne Öffentlichkeit(en) und Gegenöffentlichkeit(en) nicht denkbar. Will sich ein Volk selber regieren, braucht es nicht nur demokratische Institutionen, sondern auch diskursive und materielle Räume in denen sich Bürger*innen als Bürger*innen begegnen, verständigen, austauschen und widerstreiten. Während (regierungskritische) Öffentlichkeit(en) in Diktaturen relativ unverblümt ausgeschaltet werden, findet die Untergrabung von Öffentlichkeit(en) in gegenwärtigen (neo-)liberalen Demokratien eher schleichend statt. Fragen des Regierens werden zusehends als Fragen des Managements betrachtet, die von Expert*innen und weniger von einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden; Bürger*innen werden zusehends als Kund*innen adressiert, die dazu angehalten werden, Leistungen des Gemeinwesens zu konsumieren, anstatt das Gemeinwesen grundlegend mitzugestalten. „Öffentliche Dinge“, wie die Demokratietheoretikerin Bonnie Honig im Anschluss an Arendt und Winnicott als materielle aber auch immaterielle Welt versteht, die uns als Bürger*innen verbindet, geraten zusehends unter Druck - und mit ihnen auch die Demokratie.In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit der Bedeutung von Öffentlichkeit(en) für Demokratien. Die Begriffe der Öffentlichkeit und der Demokratie im Kurs allerdings nicht definitorisch festgelegt, sondern als grundlegend umkämpfte Begriffe analysiert. Genauso wie die Demokratie, ist jede Öffentlichkeit in der das Politische verhandelt wird, von historisch kontingenten Ein- und Ausschlussmechanismen geprägt. Die bürgerliche Öffentlichkeit, die z.B. Habermas beschreibt, trug maßgeblich zur Emanzipation vom monarchischen Hof bei, schloss aber Arbeiter*innen und Frauen aus – ein Ausschluss der proletarische und feministische Gegenöffentlichkeiten auf den Plan rief.Im Zentrum des Kurses stehen klassische Texte zu Öffentlichkeit (Kant, Arendt, Sennett, Habermas); Texte, die auf Ein- und Ausschlussmechanismen in Vorstellungen von Öffentlichkeit(en) aufmerksam machen (Fraser, White, Negt & Kluge, Harris); Texte, die den Blick auf feministische, queere, proletarische Gegenöffentlichkeiten richten (Ryan, Rancière, Warner) sowie Texte, die den Zustand derzeitiger Öffentlichkeiten in (neo-)liberalen Demokratien analysieren (Honig, Brown) bzw. den Horizont in Bezug auf mögliche Öffentlichkeiten und Formern der Demokratie eröffnen (Celikates, Kohn, Fraser).
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Leistungskontrolle basiert auf
a) Verschriftlichte Lektürereflexionen zu der wöchentlichen Pflichtlektüre (2 opt-outs sind erlaubt)
b) Partizipation an der Diskussion der Texte und Reflexionen
c) Moderation der Diskussion einer der Texte (Moderierende müssen für die LV, in der sie moderieren, keine Lektürereflexion verfassen)
d) Seminararbeit (12-15 Seiten)Moderation der Diskussion einer der Texteder Diskussion erarbeitet. In Vorbereitung auf die jeweiligen LVs, sollen die Texte gründlich gelesen werden, d.h. die ihnen zugrundeliegenden Argumentationen, Begrifflichkeiten und Herangehensweisen sollen herausgearbeitet und kritisch reflektiert werden. Die Lektürereflexionen bzw. Forumsbeiträge sollen der vorbereitenden Textanalyse und -reflexion dienlich sein (zwei Reflexionen/Forumsbeiträge dürfen ausgelassen werden). In der LV wird die wöchentliche Lektüre sowie die Reflexionen auf sie dann eingehend diskutiert. Jede*r Studierende soll zudem für einen der Texte in die Rolle einer (Co-)Moderator*in schlüpfen und die Diskussion des Textes anstoßen bzw. leiten (für den moderierten Text ist keine Reflexion/kein Forumsbeitrag zu verfassen).
. Der Kurs wird mit einer Seminararbeit abgeschlossen, deren Thema sich auf im Kurs diskutierte Texte und Themen bezieht und diese weiterführend recherchiert. Der Seminararbeit soll ein Konzept vorausgehen, auf das die Studierenden eingehend Feedback erhalten.
a) Verschriftlichte Lektürereflexionen zu der wöchentlichen Pflichtlektüre (2 opt-outs sind erlaubt)
b) Partizipation an der Diskussion der Texte und Reflexionen
c) Moderation der Diskussion einer der Texte (Moderierende müssen für die LV, in der sie moderieren, keine Lektürereflexion verfassen)
d) Seminararbeit (12-15 Seiten)Moderation der Diskussion einer der Texteder Diskussion erarbeitet. In Vorbereitung auf die jeweiligen LVs, sollen die Texte gründlich gelesen werden, d.h. die ihnen zugrundeliegenden Argumentationen, Begrifflichkeiten und Herangehensweisen sollen herausgearbeitet und kritisch reflektiert werden. Die Lektürereflexionen bzw. Forumsbeiträge sollen der vorbereitenden Textanalyse und -reflexion dienlich sein (zwei Reflexionen/Forumsbeiträge dürfen ausgelassen werden). In der LV wird die wöchentliche Lektüre sowie die Reflexionen auf sie dann eingehend diskutiert. Jede*r Studierende soll zudem für einen der Texte in die Rolle einer (Co-)Moderator*in schlüpfen und die Diskussion des Textes anstoßen bzw. leiten (für den moderierten Text ist keine Reflexion/kein Forumsbeitrag zu verfassen).
. Der Kurs wird mit einer Seminararbeit abgeschlossen, deren Thema sich auf im Kurs diskutierte Texte und Themen bezieht und diese weiterführend recherchiert. Der Seminararbeit soll ein Konzept vorausgehen, auf das die Studierenden eingehend Feedback erhalten.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
15 % Partizipation
10 % Moderation
30 % Lektürereflexionen
45 % Seminararbeit
10 % Moderation
30 % Lektürereflexionen
45 % Seminararbeit
Prüfungsstoff
Literatur
Arendt, H. Arendt, H. (2013). Vita activa oder vom tätigen Leben. München: Piper.Arendt, H. (2011). Über die Revolution. München: Piper.Brown, W. (2015). Undoing the demos: Neoliberalism's stealth revolution. Cambridge: MIT Press.Celikates, R. (2016). “Rethinking Civil Disobedience as a Practice of Contestation—Beyond the Liberal Paradigm”. Constellations, 23(1), 37-45.Celikates, R., Kreide, R., & Wesche, T. (2015). Transformations of Democracy: Crisis, Protest and Legitimation. Lanham: Rowman & Littlefield International.Dahlberg, L. & Siapera, E. (eds) (2007). Radical Democracy and the Internet: Interrogating Theory and Practice. New York: Palgrave Macmillan.Fraser, N. (2007). “Transnationalizing the Public Sphere”. Theory, 24(4), 7-30.Fraser, N. (1992). “Rethinking the Public Sphere: A Contribution to the Critique of Actually Existing Democracy”, in Craig J Calhoun: Habermas and the Public Sphere. Cambridge: MIT Press.Habermas, J (2013). Strukturwandel der Öffentlichkeit: Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Frankfurt: Suhrkamp.Harris, C. (1995). “Whiteness as Property”. In K. Crenshaw, N. Gotanda, G. Peller, & K.
Thomas (Eds.), Critical Race Theory: The Key Writings that formed the Movement
(pp. 276–291). New York: New Press.Honig, B (2017). Public Things, New York: Fordham University Press.Kant, I. “Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ (1784). Projekt Gutenberg, http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3505/1 (Stand: 15.2.2018).Kohn, M. (2013). “Privatization and Protest: Occupy Wall Street, Occupy Toronto, and the Occupation of Public Space in a Democracy”. Perspectives on Politics, 11(1), 99-110.Negt, O., Kluge, A., & Labanyi, P. (1988). "The Public Sphere and Experience": Selections. October, 46, 60-82.Rancière, J. (2013). Die Nacht der Proletarier: Archive des Arbeitertraums. Wien: Turia & Kant.Ryan, M (1990). Women in Public: Between Banners and Ballots, 1825-1880. Baltimore: Johns Hopkins University Press.Sennett, R. (2004). Verfall und Ende des öffentlichen Lebens: Die Tyrannei der IntimitätSpivak, G. (1988), “Can the Subaltern Speak?” in Gary Nelson and Larry Grossberg (eds.) Marxism and the Interpretation of Culture. Champaign: University of Illinois Press.Warner, M. (2002). Publics and Counterpublics. New York: Zone Books.White, S., & Farr, E. “No-Saying” in Habermas. Political Theory, 40(1), 32-57.
Thomas (Eds.), Critical Race Theory: The Key Writings that formed the Movement
(pp. 276–291). New York: New Press.Honig, B (2017). Public Things, New York: Fordham University Press.Kant, I. “Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ (1784). Projekt Gutenberg, http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3505/1 (Stand: 15.2.2018).Kohn, M. (2013). “Privatization and Protest: Occupy Wall Street, Occupy Toronto, and the Occupation of Public Space in a Democracy”. Perspectives on Politics, 11(1), 99-110.Negt, O., Kluge, A., & Labanyi, P. (1988). "The Public Sphere and Experience": Selections. October, 46, 60-82.Rancière, J. (2013). Die Nacht der Proletarier: Archive des Arbeitertraums. Wien: Turia & Kant.Ryan, M (1990). Women in Public: Between Banners and Ballots, 1825-1880. Baltimore: Johns Hopkins University Press.Sennett, R. (2004). Verfall und Ende des öffentlichen Lebens: Die Tyrannei der IntimitätSpivak, G. (1988), “Can the Subaltern Speak?” in Gary Nelson and Larry Grossberg (eds.) Marxism and the Interpretation of Culture. Champaign: University of Illinois Press.Warner, M. (2002). Publics and Counterpublics. New York: Zone Books.White, S., & Farr, E. “No-Saying” in Habermas. Political Theory, 40(1), 32-57.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:22