Universität Wien

210059 SE BA 14/G8: SE Engendering Economics: Ansätze feministischer Ökonomietheorie (2009W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Montag 12.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 19.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 09.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 16.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 23.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 30.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 07.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 14.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 11.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 18.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Montag 25.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

1) Einführung: Blinde Flecken der ökonomischen Theoriebildung. Eine feministische Bestandsaufnahme
Zu Beginn sollen die Leerstellen ökonomischer – sowohl orthodoxer als auch heterodoxer – Theorien aus feministischer Perspektive in Bezug auf die Relevanz des Geschlechterverhältnisses analysiert werden.

2) Care-Ökonomie
Reproduktive Ökonomie bezeichnet den Teil der Ökonomie (komplementär zu Markt und Staat), in dem jene Arbeiten – vornehmlich von Frauen – geleistet werden, die nicht über die Marktökonomie alloziert werden können oder sollen. Es ist Arbeit, die privatisiert, informell, un- oder unterbezahlt verrichtet wird und umfasst Tätigkeiten, die mit „care“ zu umschreiben sind. Wir wollen in diesem Block Ansätze feministischer Ökonomiebildung diskutieren, die reproduktive Ökonomie als wichtigen Bestandteil der Wirtschaftswissenschaft fassen und analysieren.

3) Makroökonomische Politik und Geschlecht
In diesem Block wollen wir makroökonomische Modelle – wie sie bspw. von der Weltbank zur Implementierung von Strukturanpassungsprogrammen eingesetzt werden – aus einer geschlechtspezifischen Perspektive analysieren, und Blindstellen traditioneller Makroökonomie (Nicht-Beachtung von Verteilungswirkungen, Unsichtbarkeit unbezahlter Frauenarbeit, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung) aufzeigen. Aus der Analyse folgt die Notwendigkeit der Einbeziehung der Kategorie Geschlecht in die Gestaltung makroökonomischer Politik. Ein Instrumentarium um in wirtschaftspolitische und makroökonomische Prozesse einzuwirken, ist Gender Budgeting, das ebenfalls in diesem Themenblock diskutiert werden soll.

4) Feministische Kritik an der‚ New Home Economics’ und Alternative Bargaining Modelle
An Gary Beckers mikroökonomischem Modell zur Konzeptualisierung des ökonomischen Verhaltens von Haushalten wurde aus feministischer Perspektive fundamentale Kritik formuliert. Wir wollen erstens den wichtigsten Kritikpunkten nachgehen und zweitens Haushaltsbargaining-Modelle vorstellen, die geschlechtsspezifische Aushandlungsprozesse innerhalb der Familie sowie haushaltsexterne Faktoren für die Ressourcenallokation im Haushalt berücksichtigen.

5) Feministische Kritik an der Marxschen Wertlehre
In diesem Themenblock werden die Grundzüge der Marxschen Werttheorie und seine Konzeption von Arbeit, Wert und Mehrwert dargestellt. Die feministische Kritik daran soll anhand zweier unterschiedlichen Ansätze exemplarisch vorgestellt werden: jenem der Italienerin Mariarosa Dalla Costa so wie den differenzfeministischen Ansatz der Bielefelder Entwicklungssoziologinnen.

Die genannten Ansätze sollen vorgestellt und mittels folgender Fragen analysiert und diskutiert werden: Welche Fragestellungen stehen im Zentrum der Kritik? Welches Verständnis von Geschlecht, welche Variante des Feminismus liegt der Kritik zugrunde? Wird der feministisch-theoretische Hintergrund explizit benannt oder ist er lediglich implizit erschließbar? Wie gestalten sich die aus der Kritik hervorgehenden theoretischen (Gegen-)Entwürfe? Wie weit reichend sind die vorgeschlagenen politökonomischen Alternativen – bleiben sie kapitalismusimmanent oder werden radikalere Veränderungen als notwendig erachtet?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Zielsetzung:
Die TeilnehmerInnen sollen einen Einblick in feministische Kritiken an ökonomischen Theorien sowie in ausgewählte Ansätze feministischer Theoriebildung bekommen. Diese Ansätze sollen auch hinsichtlich ihres Verhältnisses zur Kritik der politischen Ökonomie untersucht werden. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Gender als wesentliche Kategorie wirtschaftstheoretischer Fragestellungen zu erarbeiten.

Prüfungsstoff

Methode:
Die Lehrveranstaltung wird als Literaturseminar konzipiert. Für jede Einheit werden relevante Grundlagentexte von allen TeilnehmerInnen vorzubereiten, zusammenzufassen sowie kritisch zu kommentieren sein. Darüber hinaus soll in jedem Lehrveranstaltungsblock eine vertiefende Auseinandersetzung mit weiterführenden Texten stattfinden, die von den TeilnehmerInnen in Referate präsentiert werden, um für alle TeilnehmerInnen eine gute Diskussionsbasis zu liefern.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38