Universität Wien

210063 SE G1: Die Kunst des Regierens (2006S)

Die Kunst des Regierens - New Governance und die Migrationspolitik (in) der EU (G1)

0.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Erreichbarkeit: per E-Mail: ilker.atac@univie.ac.at und sabinezuhause@gmx.net, Sprechstunde nach Vereinbarung  

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 10.03. 14:00 - 16:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Freitag 19.05. 12:00 - 18:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Samstag 20.05. 10:00 - 14:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Donnerstag 22.06. 16:00 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Freitag 23.06. 10:00 - 17:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
Samstag 24.06. 10:00 - 14:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Während Migration per se einen grenzüberschreitenden Charakter besitzt, wachten bislang die Nationalstaaten mit Argusaugen über ihre politische Steuerung. Auch die Migrationsforschung folgte einem "methodischen Nationalismus", in dem sie meist die Situationen im Aufnahmeland untersuchte. Hinsichtlich der Praktiken und Strategien der Migration haben jedoch sozialwissenschaftliche Forschungen in den letzten Jahren auf weitgehende Transnationalisierungsprozesse hinweisen können. Doch auch auf politischem Gebiet ist ein Paradigmenwechsel feststellbar: Nicht zuletzt die Integration und Erweiterung der Europäischen Union macht die trans- bzw. supranationale Ebene im Bereich der Migrationpolitik zunehmend wichtiger. Die Transnationalisierung der Migrationspolitik bedeutet jedoch nicht nur, dass die EU als zusätzlicher politischer Akteur neben den Nationalstaaten auf den Plan tritt. Der Paradigmenwechsel scheint weitgehender zu sein und eine neue "Kunst des Regierens" zu beinhalten, wobei auch nicht-staatliche Akteure und Räume zunehmend von Bedeutung sind - Stichwort: "NGOisierung" der Politik. Die bisherige Migrationsforschung zur EU hält jedoch kaum Antworten parat, wie die Praxis der Europäisierung der Migrationspolitik zu verstehen ist. Das Konzept des "New Governance" dagegen scheint hilfreich zu sein, die Transformationen politischen Handelns auf migrationspolitischem Terrain erfassen zu können. Ausgehend von Michel Foucaults Überlegungen zu neoliberalen Regierungskünsten hat das Konzept mittlerweile in verschiedenen Disziplinen Eingang gefunden und selbst in Regierungsprogrammen taucht es als neuer Leitbegriff auf. Angesichts dieser Heterogenität werden wir im Seminar die verschiedenen disziplinären Ansätze darauf befragen, welche Erkenntnismöglichkeiten sie eröffnen. Hierbei sollen exemplarische Anwendungsbereiche und Studien vorgestellt werden. In einem weiteren Schritt wollen wir den "Governance"- Prozess in der Europäischen Union analysieren und schauen, wie das Konzept in den migrationspolitischen Programmatiken angewandt wird, welche konkreten Regierungstechniken und -absichten daran geknüpft und welche Akteure daran beteiligt sind.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Regelmäßige Teilnahme am Seminar, Übernahme eines mündlichen Referats, Vorlage eines hand-outs, schriftliche Abschlussarbeit

Literatur

Bröckling, Ulrich/ Krasmann, Susanne/ Lemke, Thomas (Hg.): Gouvernementalität der Gegenwart. Frankfurt/M 2000
Niessen, Jan: 'Zwischen Harmonisierung und kleinstem gemeinsamen Nenner' in: Klaus Bade/ Rainer Münz: Migrationsreport 2002. Frankfurt/New York 2002, 207-230 Lahav, Gallya/ Guiraudon, Virginie: 'Comparative Perspektives on Border Control: Away from the border and Outside the State' in: Peter Anderson: The Wall around the West, 55-80

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38