Universität Wien

210063 SE BAK9: Politische Theorien und Theorienforschung (2024S)

Klassische Vertragstheorien auf dem Prüfstand.Kritik der Herrschaftslegitimation aus feministischen, antirassistischen und subalternen Perspektiven

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 19.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 09.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 16.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 23.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 30.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 07.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 14.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 28.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 04.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 11.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 18.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Dienstag 25.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Staat gilt einerseits als Garant für Ordnung und Sicherheit, andererseits aber auch als Repressionsapparat, der Ungleichheitsverhältnisse verstetigt. Vor diesem Hintergrund stellt das Seminar die Frage: Was rechtfertigt überhaupt dazu, menschliches Zusammenleben über ein staatliches Institutionensetting zu organisieren? Wie wird staatliche Herrschaft legitimiert? Und vor allem: Inwiefern begründet der Gesellschaftsvertrag – die wirkmächtigste Legitimationserzählung – Ungleichheit?

Um diese Fragen zu beantworten, werden im Seminar zunächst die Klassiker des Kontraktualismus – von Thomas Hobbes, John Locke, Jean-Jacques Rousseau bis hin zur jüngsten Weiterentwicklung durch John Rawls – erarbeitet und danach kritische Stimmen diskutiert: So weist C. B. Macpherson dem liberalen Kontraktualismus in seiner Theorie des Besitzindividualismus (1962) einen Klassen-Bias nach. Der vermeintlich neutrale Naturzustand beschreibe die individualistische „Eigentumsmarktgesellschaft“ des 17. Jahrhunderts. Carole Pateman zeigt in The Sexual Contract (1988) auf, dass die Vertragstheorien lediglich eine männliche Freiheit begründen, und Mills erkennt in The Racial Contract (1997), dass die weiße Vorherrschaft damit legitimiert wird. Mit Contract and Domination (2007) legen Pateman und Mill zudem eine intersektionale Kritik vor.

Ziel der Lehrveranstaltung ist eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Bedeutung klassischer Vertragstheorien und deren Kritik für die Gegenwart, um eine eigenständige differenzierte Perspektive zu entwickeln.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Gesamtnote ergibt sich aus vier Teilleistungen, die jeweils eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Pflichtliteratur voraussetzen. Für eine positive Beurteilung müssen alle Teilleistungen erbracht werden:

(1) Lektüre-Kommentare: Jede Woche dient ein ausgewählter Text als gemeinsame Diskussionsbasis. Das Verfassen eines Lektürekommentars wird wöchentlich empfohlen, wobei mindestens vier Mal im Semester ein Kommentar (rund 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) vor der Sitzung eingereicht werden muss. Die besten vier Kommentare werden bewertet. (5% pro Kommentar, => 20%)
(2) Referat: Das rund 15-minütige Referat umfasst eine detaillierte Rekonstruktion der Argumentationslinie des Textes mithilfe zentraler Textstellen, sowie kritische Rückfragen an den Text. Die Referatsgruppe erstellt ein Handout. Gruppen- und Einzelarbeiten sind möglich. (20%)
(3) regelmäßige und aktive Mitarbeit (10%)
(4) Seminararbeit: ca. 12 Seiten, Abgabe bis 31.07.2024 (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Erbringen aller Teilleistungen, sowie die regelmäßige Teilnahme am Seminar (mit höchstens zwei Fehleinheiten) ist eine Mindestanforderung, um eine positive Beurteilung zu erhalten. Die Teilleistungen sind:
(1) vier Lektüre-Kommentare (pro Kommentar rund 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen, 5 Punkte pro Kommentar = 20 Punkte)
(2) ein Referat mit Handout (20 Punkte)
(3) regelmäßige und aktive Mitarbeit (10 Punkte)
(4) eine Seminararbeit (50 Punkte).

Die Notenskala:
1 = „sehr gut“ (mind. 90 Punkte)
2 = „gut“ (mind. 80 Punkte)
3 = „befriedigend“ (mind. 65 Punkte)
4 = „genügend“ (mind. 50 Punkte).
Alle unterhalb von 50 Punkten liegenden Werte gelten als „nicht genügend“.

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent. Der Fokus liegt auf der intensiven Lektüre der Texte, ihrer schriftlichen Vorbereitung anhand von Lektüre-Kommentaren, sowie ihrer Nachbereitung anhand der Seminararbeit und der gemeinsamen Diskussion im Seminar.

Literatur

Die Pflichtliteratur, sowie eine detaillierte Literaturliste wird auf Moodle hochgeladen.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: So 04.02.2024 09:46