Universität Wien

210067 SE BAK9 SE Politische Interventionen: Intellektuelle im 20. Jahrhundert (2013S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 13.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 20.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 10.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 17.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 24.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 08.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 15.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 22.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 29.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 05.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 12.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 19.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 26.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Schon vor mehr als zehn Jahren zeigte der deutsche Soziologe Ulrich Bröckling in mehreren Publikationen, dass es heute längst nicht mehr die Sozialphilosophen und Intellektuellen seien, die der politischen Theorie und Programmatik ihren Stempel aufdrückten. Im Zeitalter des hegemonialen Neoliberalismus seien es vielmehr die Managementdiskurse, die zur universalen Richtschnur politischer und sozialer Orientierungen geworden wären. Mit Befunden wie diesen scheint das Jahrhundert der Intellektuellen endgültig an sein Ende gekommen zu sein. Das 20. Jahrhundert gilt wohl als Epoche des Glanzes, aber auch des Elends der politischen Intellektuellen. Politik und politisches Engagement galten geradezu als ein Bestimmungsmerkmal der Intellektuellen, die „Kritik als Beruf“ (M. Rainer Lepsius) verstanden und sich einem „eingreifenden Denken“ (Bertold Brecht) verpflichtet fühlten. Im „Zeitalter der Extreme“ engagierten, ja exponierten sich viele Intellektuelle für unterschiedliche politische Projekte, während andere als politisch Heimatlose bewusst Distanz zu politischen Parteien und Bewegungen hielten – und dennoch politisch wirkten. Intellektuelle unterstützten oder bekämpften politische Regime, wurden verehrt und bewundert, im Kontext von Totalitarismen aber auch unterdrückt und ermordet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Eine selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn über univis ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Kriterien für einen erfolgreichen Abschluss sind regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit, die selbstständige Präsentation eines Themas und dessen Bearbeitung in einer Seminararbeit.

Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.

Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierenden, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Seminar wirft einen Blick zurück auf das Jahrhundert der Intellektuellen. Am Anfang stehen konzeptuelle und begriffsgeschichtliche Überlegungen: Was zeichnet Intellektuelle aus? Sind sie per se politisch oder lassen sich politische von unpolitischen Intellektuellen unterscheiden? Welche Formen intellektueller politischer Interventionen gibt es – und wie lässt sich deren mögliche Wirksamkeit bestimmen? Danach werden gemeinsam mit den TeilnehmerInnen exemplarische Fallstudien definiert, die eine möglichst breite geographische und historische Streuung abdecken sollen. Nicht nur einzelne Intellektuelle, sondern vor allem auch intellektuelle Gruppen und Strömungen sollen dabei behandelt werden. Schließlich werden abschließend und vor dem Hintergrund eines Resümees aus den verschiedenen thematischen Annäherungen die veränderten Bedingungen der Arbeit von Intellektuellen im 21. Jahrhundert diskutiert werden.

Prüfungsstoff

Nach gemeinsamer Lektüre und Diskussion einiger grundlegender Texte wählen die TeilnehmerInnen ein Thema, das sie in einer der Sitzungen präsentieren. Diese Präsentationen kreisen um zentrale Thesen, die von den BearbeiterInnen begründet und daran anschließend im Plenum diskutiert werden.

Literatur

Einführende Literatur:
Bering, Dietz: Die Epoche der Intellektuellen (1898-2001). Geburt – Begriff – Grabmal. Berlin 2010.
Hübinger, Gangolf: Gelehrte, Politik und Öffentlichkeit. Eine Intellektuellengeschichte. Göttingen 2006.
Judt, Tony: Das vergessene 20. Jahrhundert. Die Rückkehr der politischen Intellektuellen. München 2010.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38