Universität Wien

210069 SE BAK13 SE Staatstätigkeit, Policy- und Governanceanalysen (2015W)

Politik der Produktionsketten im Vergleich. Zwischen multilateraler Governance und transnationaler Organisierung

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.

Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierende, die der ersten Einheit fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Ein Plagiat ist die bewusste und unrechtmäßige Übernahme von fremdem geistigem Eigentum; der/die AutorIn verwendet ganz oder teilweise fremde Werke in einem eigenen Werk, ohne die Quelle anzugeben. Dies wird im Sammelzeugnis mit einem X gekennzeichnet und mit folgendem Zusatz versehen.

Nicht beurteilte und nichtige Prüfungen: Gemäß § 74 ist die Beurteilung einer Prüfung für nichtig zu erklären, wenn diese Beurteilung oder die Anmeldung zu dieser Prüfung erschlichen wurde (N), Gemäß § 13 (7) des studienrechtlichen Satzungsteils der Universität Wien sind Prüfungen, bei denen unerlaubte Hilfsmittel mitgenommen oder verwendet werden, nicht zu beurteilen (X).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

FR 16.10.2015 09.45-13.45 Ort: Hörsaal 2 (A218), NIG 2.Stock;
SA 31.10.2015 09.00-17.00 Ort: Hörsaal 2 (A218), NIG 2.Stock;
FR 27.11.2015 09.45-18.15 Ort: Hörsaal 2 (A218), NIG 2.Stock;
SA 28.11.2015 09.00-15.00 Ort: Hörsaal 1 (A212), NIG 2.Stock


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Global agierende Unternehmen und transnationale Produktionsketten stehen im Zentrum einer Debatte um Unternehmensverantwortung und um Kontrollen von Arbeitsrecht-, Umwelt-, Sozial- und Menschenrecht-Standards weltweit. Die Instrumentarien einer multilateralen Governance reichen von Programmen der Selbstverpflichtung von Unternehmen wie dem UN Global Compact bis zu staatlichen Gesetzgebungen wie dem Dodd-Frank Act in den USA oder auch der Überwachung arbeitsrechtlicher Standards durch die Internationale Arbeitsorganisation ILO. Gleichzeitig gibt es zivilgesellschaftliche Anstrengungen, mit öffentlichen Kampagnen Druck auf die Unternehmen auszuüben, bessere arbeitsrechtliche, soziale oder ökologische Standards einzufordern oder auch zum Konsumboykott aufzurufen. Zudem versuchen Menschenrechtsorganisationen, global agierende Unternehmen über nationales Recht zu verklagen. Und es gibt Ansätze einer gewerkschaftlichen Vernetzung von Arbeitskämpfen.
Nach einer Einführung in verschiedene Konzepte multilateraler Governance und Staatlichkeit untersuchen wir wesentliche internationale und nationale Mechanismen der Governance von Produktionsketten sowie Ansätze transnationaler Organisierung in Bezug auf Arbeitsrechte, Sozial-/ Umweltstandards und Menschenrechte.
Im Zentrum des Seminarprogramms steht eine vergleichende Untersuchung der Konstellationen und Kräfteverhältnisse einer Politik der Produktionsketten anhand von Fallbeispielen. Vorschläge sind: Die Produktionsketten in der Textilindustrie am Beispiel Bangladesh und Pakistan, die Lieferketten vom Eisenerz zum Auto am Beispiel von Brasilien, die Politik rund um Konfliktrohstoffe in Zentralafrika, ein oder zwei Beispiele aus dem Bereich der Nahrungsmittel (Soja und Fleischindustrie, Kaffee-Produktionsketten, Coca-Cola).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

-Regelmäßige und aktive Teilnahme an den Terminen des Blockseminars (10%)
-Kurze mündliche Präsentation eines Einstiegtextes mit Handout (1-2 Seiten) (20%)
-Mitarbeit in Arbeitsgruppe zu Fallbeispiel, inklusive Recherche und Erarbeitung eines gemeinsamen Referats oder Posters (30%)
-Abgabe einer Seminararbeit bis zum 31. Januar 2016 (40%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel ist es, dass die Studierenden
-einen Überblick über verschiedene theoretische Zugänge zu internationaler Governance und Staatlichkeit gewinnen
-Kenntnisse über verschiedene Mechanismen multilateraler und nationalstaatlicher Kontrolle transnationaler Unternehmen und Produktionsketten erlangen
-zivilgesellschaftliche und gewerkschaftliche Strategien transnationaler Organisierung reflektieren und vergleichen
-ein komplexes Feld transnationaler Machtbeziehungen entlang einer Produktionskette durch eigene Recherchen vergleichend erschließen

Prüfungsstoff

Im ersten Teil Textlektüre und durch kurze Inputs vorbereitete Textdiskussion
Im zweiten Teil selbstständige Recherche von Fallbeispielen in Gruppenarbeit und Vorstellung durch Referate, Poster oder weitere Formen der Präsentation

Literatur

Literatur zum Einstieg (englisch/deutsch) wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben, und ein Reader wird verteilt. Es ist aber auch ein wesentlicher Teil der Seminararbeit, selbst wissenschaftliche Texte ebenso wie graue Literatur zum Fallbeispiel zu recherchieren.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38