Universität Wien

210070 SE BAK10 SE Internationale Politische Ökologie der Ernährung (2013S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Ein Großteil der zu lesenden Texte ist in englischer Sprache verfaßt.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 18.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Montag 15.04. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Montag 06.05. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Montag 13.05. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Montag 17.06. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Durch die Nahrungsmittelkrisen der letzten Jahre ist das Thema Landwirtschaft wieder ganz oben auf die politische Agenda gerutscht. Während vielerorts noch immer die modernisierungstheoretische Annahme einer marginalen Bedeutung der Landwirtschaft in der heutigen Welt vorherrscht, haben die aktuellen Nahrungsmittelkrisen nicht nur gezeigt, wie zentral die Ernährungsfrage auch im 21. Jahrhundert ist. Gleichzeitig wurde ersichtlich, wie eng die Landwirtschaft mit anderen Sektoren wie dem Energie- oder dem Finanzmarkt, aber auch der internationalen Entwicklungshilfe und der Geopolitik verzahnt ist, und welch unterschiedliche Player - von Regierungen über Saatgutproduzenten, Handelsketten, Finanzinstitutionen und sozialen Bewegungen - um die weitere Entwicklung der Landwirtschaft ringen. Nahrungsmittelproduktion und Nahrungsmittelpolitik sind globalisiert wie kaum ein anderer Bereich. Diese Globalisierung wiederum ist kein neues Phänomen, sondern lässt sich zumindest bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts zurückverfolgen.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Globalisierung der Landwirtschaft und ihre Folgen aus mehreren Perspektiven zu beleuchten. Auf theoretischer Ebene werden wir der Frage nach dem Verhältnis zwischen landwirtschaftlicher und kapitalistischer Entwicklung nachgehen: welche Rolle spielt die Landwirtschaft für die Ausbreitung des Kapitalismus und der Formierung eines internationalen Staatensystems? Welche Veränderungen lassen sich in den unterschiedlichen "Food Regimes" seit 1870 feststellen?
Neben diesen historisch-strukturalistischen Fragen ist ein weiteres Ziel des Seminars, wichtige Akteure der aktuellen Nahrungsmittelpolitik und deren Strategien kennenzulernen: (i) Staaten, die die Nahrungsmittelproduktion nicht nur an innenpolitischen Zielen, sondern oft genug an geopolitischen und geoökonomischen Überlegungen orientieren; (ii) internationalen Organisationen wie WTO, FAO oder EU, die Nahrungsmittelproduktion und -Versorgung international koordinieren; (iii) Konzerne, deren Produktions- und Vertriebsketten sich über den gesamten Globus erstrecken und die eine globale Lebensmittelindustrie etabliert haben. Nicht aus dem Blick fallen werden jedoch auch die (iv) Bäurinnen und Bauern selbst, die nicht nur passive Opfer von internationalen Politiken und Entwicklungen sind, sondern in diese aktiv und gestaltend eingreifen.
Zuletzt widmet sich das Seminar einigen aktuellen Problemen der Nahrungsmittelproduktion (Agrofuels, (neue) Grüne Revolution, Landreformen und New Land Grab, Finanzialisierung der Landwirtschaft ...) sowie der Frage, wie soll und wird es in der Zukunft weitergehen? Weltbank und IAASTD haben dazu 2008 durchwegs unterschiedliche Vorschläge präsentiert, die GAP steht kurz vor einer Reform, und soziale Bewegungen bündeln ihre Forderungen seit einigen Jahren unter dem Konzept der Ernährungsmittelsouveränität.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Kriterien für erfolgreichen Abschluss der LV:
- Übungsarbeiten zu Basistexten
- Präsentation
- Abschlussarbeit
- Mitarbeit

Eine selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn über univis ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierenden, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kennenlernen von theoretischen Perspektiven auf die Landwirtschaft und deren Rolle/Position in der modernen Gesellschaft. Analyse von Akteuren und aktuellen Problemen sowie Entwicklungen im Bereich der Nahrungsmittelproduktion.

Prüfungsstoff

Gemeinsame Diskussion der Basistexte; kurze Präsentationen zu unterschiedlichen Fallbeispielen

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38