Universität Wien

210075 SE BAK14: Geschlecht und Politik (2020W)

Politik und Affekt. Queer-feministische Perspektiven

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die Lehrformate für das WS (digital, hybrid, vor Ort) befinden sich in Entwicklung. Die Lehrenden werden die geplante Organisationsform und Lehrmethodik auf ufind und Moodle bekannt geben. Aufgrund von Covid19 muss mit kurzfristigen Änderungen in Richtung digitaler Lehre gerechnet werden.

Nicht-prüfungsimmanente (n-pi) Lehrveranstaltung. Eine Anmeldung über u:space ist erforderlich. Mit der Anmeldung werden Sie automatisch für die entsprechende Moodle-Plattform freigeschaltet. Vorlesungen unterliegen keinen Zugangsbeschränkungen.

VO-Prüfungstermine erfordern eine gesonderte Anmeldung.
Mit der Teilnahme an der Lehrveranstaltung verpflichten Sie sich zur Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Schummelversuche und erschlichene Prüfungsleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

MI wtl von 07.10.2020 bis 27.01.2021 15.00-16.30 Ort: Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock; MI wtl von 07.10.2020 bis 27.01.2021 15.00-16.30 Ort: Hybride Lehre

Die LV-Einheiten werden in einer hybriden Mischform stattfinden: Eine Gruppe wird im Hörsall präsent sein, während die andere per Live-Stream teilnehmen oder in Online-Kleingruppen am Text arbeiten wird. In der nächsten Einheit wird dann gewechselt. Sollte Präsenzlehre ab einem Zeitpunkt gar nicht mehr möglich sein, werden die restlichen Einheiten rein online stattfinden. Die Gruppen werden in der ersten LV-Einheit, die online stattfindet, eingeteilt.


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Studierenden in der Lage zu verstehen, was Affekte und Emotionen aus (queer-)feministischer Perspektive bedeuten und warum sie Bestandteil einer feministischen Politikwissenschaft sein und Machtverhältnisse aufzeigen können. Sie lernen im Laufe der Lehrveranstaltung, verschiedene Affektverständnisse in ihren theoretischen Kontext einzuordnen, miteinander zu vergleichen und die jeweiligen Stärken und Leerstellen der Betrachtungsweisen zu erkennen. Nach Abschließen des Seminars können sie die besprochenen feministischen Affekttheorien als wissenschaftliche herrschaftskritische Instrumente anwenden, um eigenständig gesellschaftliche Phänomene zu analysieren.

Inhalte:
In den ersten beiden Einheiten des Seminars werden wir feministische Perspektiven auf Affekte, Emotionen und ihre politikwis senschaftliche Entstehungsgeschichte kennenlernen. Danach werden wir uns anhand drei thematischer Blöcke (Kapitalismus/Klasse, Rassismus/Postkolonialismus, Sexualität/Familie) ansehen, inwiefern Affekte einerseits mit Diskriminierungsstrukturen zusammenwirken und wie durch Affekte andererseits gegen diese gearbeitet werden kann.
Nach dieser textintensiven ersten Seminarphase, die die theoretische Basis bieten soll, beschäftigen wir uns mit der Frage, wofür eine feministische affekttheoretische Betrachtungsweise in der Politikwissenschaft sinnvoll sein kann. Dazu diskutieren wir Begriffe wie Solidarität, Protest, Mobilisierung, Kollektivität und Herrschaftskritik. In diesen Einheiten werden auch die Researchdesigns erarbeitet und vorgestellt, in welchen die Studierenden die erworbenen theoretischen Kenntnisse mit empirischen Fragestellungen verbinden und gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse aufdecken und kritisch hinterfragen sollen.
Die letzten beiden Einheiten sind thematisch noch nicht festgelegt, da wir uns im Seminar gemeinsam auf aktuelle affektpolitische Thematiken einigen werden, die wir darin diskutieren wollen.

Methoden:
Bei den Präsenzterminen werden wir vermehrt mit Kleingruppendiskussionen sowie Plenumsdiskussionen zu den gelesenen Texten arbeiten. Zur Vorbereitung für jede Einheit sind Texte zu lesen und Arbeitsaufgaben zu den Texten zu erfüllen, die meistens aus der Beantwortung von Leitfragen zu den Texten und kurzen Reflexionen bestehen. Gegen Ende des Semesters sind kurze Präsentationen der eigenen Researchdesigns zu halten, diese können auch in Gruppen stattfinden. Am Ende des Seminars ist eine Seminararbeit zu verfassen, die sich kritisch mit den Inhalten der Lehrveranstaltung auseinandersetzen soll.

LV-Format:
Die LV-Einheiten werden in einer hybriden Mischform stattfinden: Eine Gruppe wird im Hörsall präsent sein, während die andere per Live-Stream teilnehmen oder in Online-Kleingruppen am Text arbeiten wird. In der nächsten Einheit wird dann gewechselt. Sollte Präsenzlehre ab einem Zeitpunkt gar nicht mehr möglich sein, werden die restlichen Einheiten rein online stattfinden. Die Gruppen werden in der ersten LV-Einheit, die online stattfindet, eingeteilt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

*Regelmäßige aktive Seminarteilnahme
*Zeitgerechte Abgabe der Arbeitsaufträge auf Moodle
*Erarbeiten eines Researchdesigns und Präsentieren dieses Researchdesigns in der Lehrveranstaltung (max. 30 Minuten)
*Verfassen einer Seminararbeit nach wissenschaftlichen Standards zu einem selbst gewählten Thema, das mit dem Lehrveranstaltungsthema zusammenhängt

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:
*Regelmäßige aktive Teilnahme (Präsenz oder Online)
*2 Fehleinheiten (bei mehreren Fehleinheiten sind Kompensationsaufgaben in Form eines schriftlichen Essays zu leisten)
*Zeitgerechte Abgabe der Arbeitsaufträge auf Moodle
*Erarbeiten eines Researchdesigns und Präsentieren dieses Researchdesigns in der Lehrveranstaltung (max. 30 Minuten)
*Verfassen einer Seminararbeit nach wissenschaftlichen Standards zu einem selbst gewählten Thema, das mit dem Lehrveranstaltungsthema zusammenhängt (10-12 Seiten inkl. Literatur, Times New Roman 12 pt, 1,5 Zeilenabstand oder äquivalent); als Gruppenarbeit möglich. Deadline: 30.04.2021

Alle Teilleistungen müssen zeitgerecht erbracht und positiv beurteilt worden sein, um die LV positiv abschließen zu können.

Beurteilungsmaßstab:
Teilnahme 20%
Arbeitsaufträge 30%
Präsentation des Researchdesigns 20%
Seminararbeit 30%

Prüfungsstoff

/

Literatur

*Angelika Baier, Christa Binswanger, Jana Häberlein, Yv Eveline Nay, Andrea Zimmermann (2014): Affekt und Geschlecht: Eine Einleitung in Affekt-Theorien aus einer feministischen, queeren und post/kolonialen Perspektive. In: Baier, Angelika (Hg.): Affekt und Geschlecht: eine einführende Anthologie. Wien: Zaglossus, S. 11-56.
*Bargetz, Brigitte/Sauer, Birgit (2015): Der affective turn: das Gefühlsdispositiv und die Trennung von öffentlich und privat. In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 24(1), S. 93-102.
*Clough, Patricia Ticineto/Halley, Jean (2007): Introduction. In: dies.: The affective turn: theorizing the social, S. xx-xx.
*Bargetz, Brigitte (2017): "Writing Out ‚the Social’? Feministische Materialismen im Streitgespräch", in: Leicht, Imke/Löw, Christine/Meisterhans, Nadja/Volk, Katharina (Hg.), Material turn. Feministische Perspektive auf Materialität und Materialismus, Opladen (Barbara Budrich), 133-150.
*Illouz, Eva (2007): Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2004, Frankfurt/Main: Suhrkamp, S. 22-41; S. 69-102.
*Sauer, Birgit/Penz, Otto (2016): Affektives Kapital: die Ökonomisierung der Gefühle im Arbeitsleben, Frankfurt/New York: Campus, S. 9-20; 57-74; 75-94.
*Lorde, Audre (1984): Sister Outsider. Essays and Speeches. Berkeley: Ten Speed Press, S. 60-66; 110-113; 114-123; 124-133; 145-175.
*Aktuelles xx
*Cvetkovich, Ann (2014): Depression ist etwas Alltägliches: Öffentliche Gefühle und Saidiya Hartmans „Lose your Mother“. In: Baier, Angelika (Hg.): Affekt und Geschlecht: eine einführende Anthologie. Wien: Zaglossus, S. 57-86.
*Berlant, Lauren (2014): Das Subjekt wahrer Gefühle: Schmerz, Privatheit und Politik. In: Baier, Angelika (Hg.): Affekt und Geschlecht: eine einführende Anthologie. Wien: Zaglossus, S. 87-116.
*Nay, Yv (2014): „Not gay as in happy, but happy as in family": Affektive Politiken nationaler Sentimentalität. In: Baier, Angelika (Hg.): Affekt und Geschlecht: eine einführende Anthologie. Wien: Zaglossus, S. 137-158.
*Ahmed, Sarah (2010): Happy Objects. In: Gregg, Melissa/Seigworth, Gregory (Hg.): The Affect Theory Reader. Durham: Duke University Press, S. 29-51.
*Cvetkovich, Ann (2003): An Archive of Feelings. Trauma, Sexuality, and Lesbian Public Cultures. Durham/London: Duke University Press, S. xx; xx.
*Laufenberg, Mike (2012): Communities of Care. Queere Politiken der Reproduktion. In: LuXemburg, 14 (4/2012) Class & Care; online: https://www.zeitschrift-luxemburg.de/communities-of-care-politiken-der-reproduktion/ [zuletzt aufgerufen am 06.11.19]
*Bargetz, Brigitte (2015): The Distribution of Emotions: Affective Politics of Emancipation. In: Hypatia, 30 (3), S. 580-595.
*Sedgwick, Eve Kosofsky (2014): Paranoides Lesen und reparatives Lesen oder paranoid, wie Sie sind, glauben Sie wahrscheinlich, dieser Essay handle von Ihnen. Baier, Angelika (Hg.): Affekt und Geschlecht: eine einführende Anthologie. Wien: Zaglossus, S. 355-400.
*Bargetz, Brigitte/Freudenschuss, Magdalena (2012): Der emotionale Aufstand. Verhandlungen um eine Politik der Gefühle in Zeiten der Krise. In: Femina Politica, 1/2012, S. 107-114.
*Hemmings, Clare (2012): Affective solidarity: feminist reflexivity and political transformation. In: Feminist Theory, 13(2), S. 147-161.
*Ahmed, Sarah (2014): Kollektive Gefühle oder die Eindrücke, die andere hinterlassen. In: Baier, Angelika (Hg.): Affekt und Geschlecht: eine einführende Anthologie. Wien: Zaglossus, S. 183-214.
*Gould, Deborah (2010): On Affect and Protest. In: Cvetkovich, Ann/Reynolds, Ann/Staiger, Janet (Hg.): Political Emotions. New Agendas in Communication. New York: Routledge, S. 18-44.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 23.09.2020 14:08