Was ist das für 1 Lernprozess, in dem „Leistung“ „kontrolliert“ wird?
Das System der „Leistungskontrolle“ funktioniert in Form des Angebots einer Reihe an Aktivitäten, aus denen du basierend auf deinen Präferenzen und deinen Lernstilen die auswählen kannst, die für dich am besten funktionieren. Das schließt ein:
1. Teilnahme an der Lehrveranstaltung
Da die Einheiten aufeinander aufbauen und in einer Lehrveranstaltung immer auch die Entwicklung einer Gemeinschaft eine Rolle spielt, ist mir grundsätzlich regelmäßige Teilnahme wichtig. Zugleich halte ich es für wichtig, anzuerkennen, dass Teilnehmende manchmal aus verschiedensten Gründen nicht zu Einheiten kommen können. (Die Gründe reichen von Verkühlungen über chronischen Schmerzen oder psychische Belastungen bis zu einem schlichten „Ich mag heute grad echt nicht.“) Bei dieser Lehrveranstaltung besteht keine Anwesenheitspflicht, sowohl angesichts der COVID-19-Pandemie als auch als Versuch, institutionelle Zwänge abzubauen.
2. Führen eines Seminar-Tagebuchs
Am Ende jeder Einheit werdet Ihr etwa fünf Minuten Zeit haben, um in Form von Freewriting (spontanem, unstrukturiertem, unzensiertem, unkorrigiertem Schreiben) ein Seminar-Tagebuch zu führen und die Einheit mit einer kurzen Reflexion abzuschließen. Ihr könnt dies einfach für Euch selbst tun oder wenn Ihr möchtet, digital in einem Tagebuch auf Moodle (das nur für mich sichtbar sein wird). In diesem Fall ist dieses Tagebuch auch eine Möglichkeit, Eure Eindrücke, Erfahrungen, Freuden und Frustrationen mit dem Seminar mitzuteilen. Die Inhalte sind dann natürlich vertraulich und werden nur in Rücksprache mit Euch ggf. mit der Seminar-Gemeinschaft besprochen.
3. Vorbereitungspostings zu den Texten auf Moodle
Abgabe von unterschiedlichen schriftlichen Teilleistungen/ unterschiedlich gestalteten Hausübungen zu den zu lesenden Texten auf Moodle, um verschiedene Formen des wissenschaftlichen Schreibens auszuprobieren. Diese Formen können klassische Zusammenfassungen ebenso beinhalten wie kreativere Auseinandersetzungen mit den gelesenen Texten und werden in den Lehreinheiten vorgestellt. Feedback dazu gibt es von mir und von den Schreibtrainer*innen.
4. Vorstellung und Anwendung eines theoretischen Zugangs: Vorbereitung Forschungsdesign
Ihr könnt alleine oder in kleinen Gruppen ein Thema eurer Wahl bearbeiten und in einer LV-Einheit vorstellen. Diese Vorstellung besteht aus dem theoretischen und analytischen Bearbeiten eines zum Seminar passenden Themas. Sie soll dabei helfen das Abschlussprojekt vorzubereiten, indem Ihr Eure Gedanken noch einmal in einem größeren Rahmen diskutieren könnt.
5. Abschlussprojekt: Forschungsdesign
Das Abschlussprojekt bietet Platz und Möglichkeit für eine weitergehende Beschäftigung mit einem Thema, das in der Lehrveranstaltung behandelt wurde, wahlweise auch des Themas, das ihr vorgestellt habt. Die Form der Beschäftigung ist ein Forschungsdesign, bei dem das Augenmerk nochmal nicht nur auf den Inhalt gelegt wird, sondern ihr auch nochmal üben könnt, eine Forschungsfrage zu entwerfen, einen passenden theoretischen und methodischen Zugang zu entwerfen etc.
"Beurteilen", noch so ein unsinniges Wort bezogen auf einen entspannten Lernprozess. Anstatt mit "Urteilen" arbeite ich lieber mit einem Konzept von miteinander und von einander lernen und mit viel konstruktivem Feedback, das nicht nur von mir kommen soll, sondern auch von den Teilnehmenden für einander.
Da ich am Ende des Semesters aber leider doch Noten in u:space eintragen muss, habe ich mir folgendes System überlegt (das auch während der Lehrveranstaltung noch kritisierbar und veränderbar ist):
Die Aktivitäten 1, 2 und 3 werden nicht inhaltlich beurteilt sondern nur mit konstruktivem Feedback behandelt; bei Aktivitäten 4 und 5 ergibt sich die Note aus der Kombination aus eurer Selbsteinschätzung und meiner Einschätzung.
Ihr erhaltet vor LV-Beginn ein Handout mit Details zu den verschiedenen möglichen Aktivitäten.