Universität Wien

210075 SE BAK14: Geschlecht und Politik (2022W)

Dekoloniale Feminismen im Kontext von Hetero-Patriarchat, Rassismus und neoliberalem Kapitalismus

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fernbleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Je nachdem, wie sich die Pandemie-Situation im Laufe des Herbstes etwickelt, werden wir auch unsere Arbeitsweise (vor Ort, hybrid, online) so anpassen, dass alle sich damit wohlfühlen.
Wir werden in der ersten Einheit (vor Ort, wenn möglich) gemeinsam darüber sprechen, welche Wünsche und Bedürfnisse es in Bezug auf die Arbeitsweise gibt und dann entscheiden, mit welchem Setting wir starten; ob wir alle immer vor Ort sein wollen, ob ein hybrider Rahmen eventuell besser passt für manche etc.
Um es ganz unmissverständlich auszudrücken: Auch wenn die Regierung das gerne ignoriert, wir befinden uns immer noch mitten in einer Pandemie und wenn Personen sich aus welchen Gründen auch immer nicht wohl damit fühlen, an Präsenzunterricht teilzunehmen, werden sie im Rahmen dieser Lehrveranstaltung nicht dazu gezwungen werden.

Dienstag 11.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 18.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 25.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 08.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 15.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 22.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 29.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 06.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 13.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 10.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 17.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 24.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 31.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die heteronormative Strukturierung vieler Gesellschaften anhand des binären Geschlechtersystems Mann/Frau, männlich/weiblich, heterosexuell/homosexuell etc. ist nicht naturgegeben, zeitlos und universell. Auch die Ausformung von Geschlechterverhältnissen unterliegt einer (Post-)Kolonialität. Im Rahmen dieses Seminars werden wir uns das intersektionale Zusammenwirken von Geschlechter-/ hetero-patriarchalen und (post-)kolonialen Machtverhältnissen anhand verschiedener Themenfelder wie Sexualität, Familie/Verwandtschaft, Nationalismus/Nation, Staat/(Menschen-)Rechte, Kapitalismus und Umwelt, Medien und Mobilitäten näher ansehen. Unser Fokus liegt dabei einerseits darauf, die unterdrückenden und ausbeuterischen Zusammenhänge rassistischer, neoliberal-kapitalistischer und sexistischer Dominanzverhältnisse zu verstehen und andererseits darauf, diese Verhältnisse aufzubrechen und gemeinsam zu entwerfen, wie Dekolonisierungen von Geschlecht aussehen könnten.

Das Seminar ist inhaltlich so strukturiert, dass wir in den ersten Einheiten gemeinsam anhand von einführenden Texten die theoretischen Basics erarbeiten (Was heißt Kolonialität/Postkolonialität/Dekolonialität?; Was bedeutet die Kolonialität von Geschlecht?; Definitionen von Sexualität und Heteronormativität; Auseinandersetzung mit Sozialer Reproduktion und Care), auf denen unser Arbeiten später dann aufbaut. Diese Basics wenden wir später im Seminar auf die unterschiedlichen Themenfelder an, um darin hierarchische und ausbeuterische Machtverhältnisse aufzudecken, zu kritisieren und anders zu imaginieren. Dabei werden wir versuchen, über die Texte, die wir diskutieren, weiße und Schwarze (queer-)feministische Autor*innen miteinander in Dialog zu bringen.

Wir arbeiten im Seminar sowohl mit Kleingruppenarbeiten als auch mit gemeinsamen Diskussionen im Plenum und schriftlichen Abgaben. Kurze inhaltliche Inputs bekommt Ihr von mir selbst oder durch Podcasts/Videos, über die auch andere Wissenschafter*innen und/oder Aktivist*innen zu Wort kommen. Da wir noch nicht voraussagen können, wie die Pandemie-Situation sich im Laufe des Herbstes entwickeln wird, können wir leider auch noch nicht festlegen, in welchem Format unsere LV stattfinden wird (in Präsenz, hybrid, online). Wir werden im Laufe des Semesters regelmäßig gemeinsam darüber sprechen, welche Bedürfnisse und Wünsche es diesbezüglich gerade gibt und wie wir am besten ein Setting gestalten können, in dem sich alle wohl und so sicher wie möglich fühlen.

Die Arbeitssprache ist hauptsächlich Deutsch, alle Teilnehmenden sind aber dazu eingeladen, andere Sprachen einzubringen. Falls Deutsch eine sprachliche Barriere für Personen darstellt, werden wir eine andere Lösung finden, zum Beispiel mit Englisch, falls das möglich ist, oder mit (Flüster-)Übersetzungen. Zudem ist das Erbringen von schriftlichen Teilleistungen auf deutscher, englischer oder französischer Sprache möglich.

Wir werden alle Materialien möglichst niederschwellig und barrierearm zur Verfügung stellen und bitten auch alle Teilnehmenden, das zu tun. Falls du bezogen darauf besondere Bedürfnisse hast, melde dich gerne vor Beginn des Seminars bei mir.

Es soll in diesem Seminar nicht darum gehen, die "richtigen" Antworten auf bereits vordefinierte Fragen zu finden, viel eher wollen wir ganz nach dem Konzept des voneinander und miteinander Lernens die für uns relevanten Fragen überhaupt erst entwickeln und diskutieren. Sogenannte Fehler und Misserfolge sind dabei Teil des kollektiven Lernprozesses und sehr willkommen. Dies bezieht sich auch auf die Gestaltung des Seminars. Über das Semester werden wir daher immer wieder mögliche Schwierigkeiten und reproduzierte Hierarchien im LV-Setting besprechen.

Es wird im Rahmen dieses Seminars begleitend ein Schreibassistenzprogramm geben. Das heißt, dass du zusätzlich zu inhaltlichem Feedback auf deine schriftlichen Abgaben auch Feedback von ausgebildete Schreibtrainer*innen zu deinem wissenschaftlichen Arbeitsprozess bekommst.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Was ist das für 1 Lernprozess, in dem „Leistung“ „kontrolliert“ wird?

Das System der „Leistungskontrolle“ funktioniert in Form des Angebots einer Reihe an Aktivitäten, aus denen du basierend auf deinen Präferenzen und deinen Lernstilen die auswählen kannst, die für dich am besten funktionieren. Das schließt ein:

1. Teilnahme an der Lehrveranstaltung

Da die Einheiten aufeinander aufbauen und in einer Lehrveranstaltung immer auch die Entwicklung einer Gemeinschaft eine Rolle spielt, ist mir grundsätzlich regelmäßige Teilnahme wichtig. Zugleich halte ich es für wichtig, anzuerkennen, dass Teilnehmende manchmal aus verschiedensten Gründen nicht zu Einheiten kommen können. (Die Gründe reichen von Verkühlungen über chronischen Schmerzen oder psychische Belastungen bis zu einem schlichten „Ich mag heute grad echt nicht.“) Bei dieser Lehrveranstaltung besteht keine Anwesenheitspflicht, sowohl angesichts der COVID-19-Pandemie als auch als Versuch, institutionelle Zwänge abzubauen.

2. Führen eines Seminar-Tagebuchs

Am Ende jeder Einheit werdet Ihr etwa fünf Minuten Zeit haben, um in Form von Freewriting (spontanem, unstrukturiertem, unzensiertem, unkorrigiertem Schreiben) ein Seminar-Tagebuch zu führen und die Einheit mit einer kurzen Reflexion abzuschließen. Ihr könnt dies einfach für Euch selbst tun oder wenn Ihr möchtet, digital in einem Tagebuch auf Moodle (das nur für mich sichtbar sein wird). In diesem Fall ist dieses Tagebuch auch eine Möglichkeit, Eure Eindrücke, Erfahrungen, Freuden und Frustrationen mit dem Seminar mitzuteilen. Die Inhalte sind dann natürlich vertraulich und werden nur in Rücksprache mit Euch ggf. mit der Seminar-Gemeinschaft besprochen.

3. Vorbereitungspostings zu den Texten auf Moodle

Abgabe von unterschiedlichen schriftlichen Teilleistungen/ unterschiedlich gestalteten Hausübungen zu den zu lesenden Texten auf Moodle, um verschiedene Formen des wissenschaftlichen Schreibens auszuprobieren. Diese Formen können klassische Zusammenfassungen ebenso beinhalten wie kreativere Auseinandersetzungen mit den gelesenen Texten und werden in den Lehreinheiten vorgestellt. Feedback dazu gibt es von mir und von den Schreibtrainer*innen.

4. Vorstellung und Anwendung eines theoretischen Zugangs: Vorbereitung Forschungsdesign

Ihr könnt alleine oder in kleinen Gruppen ein Thema eurer Wahl bearbeiten und in einer LV-Einheit vorstellen. Diese Vorstellung besteht aus dem theoretischen und analytischen Bearbeiten eines zum Seminar passenden Themas. Sie soll dabei helfen das Abschlussprojekt vorzubereiten, indem Ihr Eure Gedanken noch einmal in einem größeren Rahmen diskutieren könnt.

5. Abschlussprojekt: Forschungsdesign

Das Abschlussprojekt bietet Platz und Möglichkeit für eine weitergehende Beschäftigung mit einem Thema, das in der Lehrveranstaltung behandelt wurde, wahlweise auch des Themas, das ihr vorgestellt habt. Die Form der Beschäftigung ist ein Forschungsdesign, bei dem das Augenmerk nochmal nicht nur auf den Inhalt gelegt wird, sondern ihr auch nochmal üben könnt, eine Forschungsfrage zu entwerfen, einen passenden theoretischen und methodischen Zugang zu entwerfen etc.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

"Beurteilen", noch so ein unsinniges Wort bezogen auf einen entspannten Lernprozess. Anstatt mit "Urteilen" arbeite ich lieber mit einem Konzept von miteinander und von einander lernen und mit viel konstruktivem Feedback, das nicht nur von mir kommen soll, sondern auch von den Teilnehmenden für einander.

Da ich am Ende des Semesters aber leider doch Noten in u:space eintragen muss, habe ich mir folgendes System überlegt (das auch während der Lehrveranstaltung noch kritisierbar und veränderbar ist):

Die Aktivitäten 1, 2 und 3 werden nicht inhaltlich beurteilt sondern nur mit konstruktivem Feedback behandelt; bei Aktivitäten 4 und 5 ergibt sich die Note aus der Kombination aus eurer Selbsteinschätzung und meiner Einschätzung.

Ihr erhaltet vor LV-Beginn ein Handout mit Details zu den verschiedenen möglichen Aktivitäten.

Prüfungsstoff

/

Literatur

wird noch bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 05.09.2022 14:08