Universität Wien

210076 SE BAK14: Geschlecht und Politik (2018W)

Doing Gender und der Einsatz von Emotionen im Kontext sich wandelnder (Erwerbs-)Arbeit. Englisch: «Women live for love and men for work

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Beachten Sie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Ab WS 2018 kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 18.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 25.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 08.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 15.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 22.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 29.11. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 06.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 13.12. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 10.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 17.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 24.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 31.01. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ausgehend von der Annahme, dass die kapitalistischen (Re-)produktionsverhältnisse seit jeher auf einer historisch spezifischen Geschlechterordnung basieren, wollen wir im Seminar die Transformation von (Erwerbs-)arbeit und der Arbeitsgesellschaft aus einer geschlechter- sowie emotionstheoretischen Perspektive analysieren und diskutieren. Angefangen bei der Durchsetzung kapitalistischer Produktions- und Vergesellschaftungsverhältnisse, über den Strukturwandel der industriellen zur Dienstleistungsgesellschaft bis hin zu aktuellen Diskussionen rund um Sorge-, Pflege- und Dienstleistungsarbeit, beispielsweise im Bereich der migrantischen, oft illegalisierten Arbeitsverhältnisse oder im (öffentlichen) Dienstleistungssektor, dient das Seminar der Analyse und der Diskussion der alltäglichen Reproduktion von Geschlecht in Arbeitsverhältnissen. In Rückgriff auf den ethnomethodologischen Ansatz des „doing gender“ (West/Zimmerman 1987) werden in Verbindung mit emotionstheoretischen Konzepten Zuschreibungs- und Aushandlungsprozesse von Geschlecht in einer zeithistorischen Analyse von (Erwerbs-)Arbeit diskutiert. Fragen nach Handlungsmacht und Widerstand gegen die herrschende Erwartungshaltung bilden dabei einen zentralen Anknüpfungspunkt in Hinblick auf die empirischen Untersuchungen, die wir im Seminar gemeinsam besprechen werden. An die Erarbeitung der theoretischen Konzepte und die Betrachtung aktueller Forschungsfelder anschließend, bietet das Seminar den Studierenden die Möglichkeit, in der Entwicklung und Vorstellung von Hausarbeiten methodische Fragen des ‚doing gender while doing work’ nicht zuletzt im Zusammenhang mit neueren emotionstheoretischen Zugängen zu besprechen. Dementsprechend richtet sich das Seminar an Studierende mit Interesse an wissenschaftlichen Auseinandersetzungen in den Bereichen Arbeit, Emotionen und Geschlecht.
Der Semesterplan inkl. Literaturliste werden in der ersten Einheit bekannt gegeben und auf moodle zur Verfügung gestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1) Regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehleinheiten) und Diskussionsbeteiligung (d.h. Mitarbeit)

(2) Auf Basis der Lektüre sind unter Bezugnahme auf seine Inhalte zu jedem Text zwei im Vorfeld ausgeteilte Lektürefragen schriftlich zu beantworten und jeweils eine Diskussionsfragen zu formulieren und im Vorfeld der jeweiligen Einheit fristgerecht *bis spätestens Mittwoch 10:00 Uhr* auf der Lernplattform moodle hochzuladen (10%)

(3) Teilnahme an einer Referatsgruppe, die im Vorfeld gemeinsam zentrale Thesen/Argumente der Texte und Diskussionsfragen erarbeitet und für das Plenum aufbereitet (inkl. Thesenpapier). Das Thesenpapier/Handout ist im Vorfeld der jeweiligen Einheit *bis spätestens Mittwoch 10:00 Uhr* per E-Mail an die LV-Leiterinnen zu schicken und ausgedruckt in die Einheit mitzubringen. Aufgabe der Referatsgruppe ist es außerdem einen inhaltlichen Kommentar/Feedback zu einem Hausarbeitsexposé vorzubereiten (Zuteilung s. Semesterplan auf moodle). (20%)

(4) Präsentation eines Forschungsexposés (Gruppenarbeit oder Einzelarbeit) (10%)

(5) Verfassen einer Abschlussarbeit zu einer Fragestellung (ev.Gruppenarbeit). In dieser müssen mindestens zwei Texte der Semesterlektüre behandelt werden (10.000 Zeichen ohne Leerzeichen und exkl. Literaturangaben pro Person);

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Gesamtnote wird auf der Basis eines Punktesystems ermittelt, wobei sich die Gesamtleistung (100 Punkte) aus den Teilleistungen Aufbereitung der Texte in Form von Lektüre- und Diskussionsfragen (10 Punkte), Kurzreferat (20 Punkte), Präsentation eines Forschungsexposés (10 Punkte) sowie Abschlussessays (60 Punkte) zusammensetzt.

Prüfungsstoff

Inputs der LV-Leiterinnen, Textlektüre und Diskussion (Plenum, Kleingruppen),Kurzpräsentationen, Fragen entwickeln und beantworten, Abschlussarbeit

Im Zentrum der Lehrveranstaltung steht die intensive Lektüre theoretischer und empirischer Texte. Dabei soll vor allem auf die Analyse von Begriffen, Kontexten und Strukturen geachtet werden, die es ermöglichen die argumentative Struktur der Texte zu erkennen und diese in einem größeren theoretischen Zusammenhang zu verorten.

Literatur

Auswahlliteratur (vollständige Literatur wird auf moodle bekanntgegeben):

Albrecht, Yvonne (2015). Emotionsarbeit von Migrierten: Ü̈ber das Potential der Integration emotions- und migrationssoziologischer Perspektiven. In: Jochen Kleres und Yvonne Albrecht (Hg.). Die Ambivalenz der Gefühle. Über die verbindende und widersprüchliche Sozialität von Emotionen. Wiesbaden: Springer VS, S. 247-265

Federici, Silvia (2012). Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien/Berlin: Mandelbaum Verlag.

Gildemeister, Regine (2004). Doing Gender: Soziale Praktiken der Geschlechterunterscheidung. In: Becker, Ruth und Beate Kortendiek (Hg.). Handbuch der Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie, Wiesbaden, S. 132-141.

Gutiérrez Rodríguez, Encarnación (2010). Migration, domestic work and affect. A decolonial approach on value and the feminization of labor. Routledge research in gender and society, Bd. 26. New York: Routledge.

Hartmann, Heidi (2010). Capitalism, patriarchy, and job segregation by sex. In: Draper, Jacqueline (ed.). Global perspectives on gender and work: readings and interpretations. Lanham, Maryland: Rowman & Littlefield Publishing. pp. 54–66.

Hochschild, Arlie Russle (2003/1983). The Managed Heart. The Commercialization of Human Feeling. Berkeley: University of California Press.

Ingrid Kurz-Scherf, Corell, Lena und Stefanie Janczyk (2005). In Arbeit: Zukunft. Die Zukunft der Arbeit und der Arbeitsforschung liegt in ihrem Wandel. Münster. Westfälisches Dampfboot.

Penz, Otto und Birgit Sauer (2016). Affektives Kapital. Die Ökonomisierung der Gefühle im Arbeitsleben. Frankfurt/New York: Campus.

Völker, Susanne (2008). Soziologie und Geschlechterforschung in entsicherten Verhältnissen – Plädoyer für eine praxeologische Öffnung. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 33/4, S. 79-96.

West, Candace and Don H. Zimmerman (1986). Doing Gender. In: Gender & Society, 1, pp. 125-151.

West, Candace and Don H. Zimmerman (1995). Doing Difference. In: Gender & Society, 9, pp. 8-37.

Wetterer, Angelika (2017). Arbeitsteilung und Geschlechterkonstruktion. »Gender at Work« in theoretischer und historischer Perspektive.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38