Universität Wien

210078 SE BA 9: PS Feministische Staatstheorie (2009S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 16.03. 18:30 - 21:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Samstag 28.03. 09:00 - 16:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Samstag 16.05. 09:00 - 18:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Sonntag 17.05. 11:00 - 14:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Staat und Geschlecht setzte sowohl in der Frauenbewegung als auch in der Feministischen Theorie im Vergleich zu anderen Themenfeldern - wie etwa Arbeit, Sozialisation, Familie, Sexualität - relativ spät ein. Erst im Laufe der 1980er Jahre begannen in den USA und Westeuropa systematischere Versuche, Bausteine einer feministischen Staatstheorie zu entwickeln mit dem Ziel, Geschlecht und Geschlechterverhältnisse als konstitutives Element des modernen Staates heraus zu arbeiten. Während ¿klassische Theorien¿ über den Staat diesen stets geschlechtsneutral verhandelten, besteht das Anliegen feministischer Staatstheorie darin, Staatlichkeit in seiner Geschlechtlichkeit sichtbar zu machen, womit auch das Ziel verfolgt wird, das Zusammenspiel politischer Wissenschaft und politischer Praxen aufzubrechen. Feministische staatstheoretische Interventionen sind daher sowohl politikwissenschaftlich, erkenntnistheoretisch und politisch.

Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden wir in einem ersten Schritt unterschiedliche Stränge feministischer Staatstheorie beleuchten. Dabei soll der vergeschlechtlichte und vergeschlechtlichende Subtext liberaler Staatsbegründung, der Genese moderner Staatlichkeit, des Rechts sowie staatlicher Strukturen und Bürokratie erarbeitet werden.
Ziel dieser multiplen Annäherung ist es, Geschlecht als zentrale politikwissenschaftliche Kategorie gerade im Verhältnis zum Staat zu theoretisieren und damit unterschiedliche Fragestellungen und Konzepte einer feministischen Staatstheorie zu erarbeiten. Ausgehend von diesem theoretisch-konzeptionellen Instrumentarium sollen die Studierenden in einem zweiten Schritt diese Überlegungen anhand ausgewählter Themenfelder vertiefen. Darüber soll es auch möglich werden, gegenwärtige Transformationsprozesse von Staatlichkeit aus einer feministischen staatstheoretischen Perspektive zu analysieren und zu diskutieren.

Im Zentrum dieses zweiten Teils der LV stehen folgende Schwerpunktsetzungen:
- Staat - Macht - Maskulinismus
- Das Geschlecht des staatlichen Gewaltmonopols
- Vergeschlechtlichte Aspekte des Staates als Rechtsstaat
- Staat und Staatsfeminismus. Möglichkeiten und Grenzen feministischer
Interventionen durch den Staat
- Staat und Intersektionalität

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

regelmäßige Anwesenheit, Mitarbeit, Aufbereitung der Basistexte, Präsentation eines Schwerpunkts

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Ziel der LV besteht darin, verschiedene Facetten und Aspekte feministischer Staatstheorie zu vermitteln. Davon ausgehend soll diskutiert werden, wie ein theoretischer Zugang, der die Kategorie Geschlecht integral mit einbezieht, das Verständnis von zentralen politikwissenschaftlichen Schlüsselkategorien ¿ wie Öffentlichkeit, Institutionen, Macht, Herrschaft, Gewalt ¿ verschiebt und wie davon ausgehend aktuelle politische Transformationsprozesse analytisch gefasst werden können.

Prüfungsstoff

Gemeinsame Textlektüre, Präsentationen der Studierenden, Diskussionen

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38