Universität Wien

210080 SE BA14/G8: SE Nationalsozialismus und Geschlecht (2010W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Sprechstunde: Während der Vorlesungszeiten im Café Berg, 1090 Wien, Berggasse 8, reservierter Stammtisch (Dienstag 17-19.30 Uhr)

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 11.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 18.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 25.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 08.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 15.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 22.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 29.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 06.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 13.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 10.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 17.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 24.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 31.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Von den "klassischen Nationalsozialismusanalysen" nach 1945 fast völlig ausgeklammert und/oder negiert, beschäftigen sich feministische Faschismusanalysen auf sehr vielfältige und zugleich sehr heterogene Weisen mit ihrem Gegenstandsbereich. Stand in den Siebziger und frühen Achtziger Jahren noch die Schließung diverser Forschungslücken im Mittelpunkt der wissenschaftlichen wie politischen Auseinandersetzungen (historische Grundlagenforschung über unterschiedliche soziale Gruppen von Frauen, Frauen im Widerstand), so werden zunehmend Fragen nach der Täterinschaft von Frauen gestellt (Frauen als NS-Täterinnen, Formen des Antisemitismus von Frauen), bestimmte bislang auch von der feministischen Nationalsozialismusforschung vernachlässigte Themenbereiche verstärkt analysiert (weibliche Homosexualität in der NS-Zeit, sexuelle Gewalt in Konzentrationslagern) und Kontinuitäten herausgearbeitet (Bevölkerungspolitik). Ein wichtiges Ergebnis feministischer Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Nationalsozialismus sind etwa die Veränderungen des Widerstandsbegriffes. Wichtige aktuelle Themen sind etwa auch rechtsextreme Frauen und Mädchen, Mehrgenerationenanalysen von weiblichen Verfolgten oder auch der Umgang von Töchtern und Enkelinnen der Täter mit dem historischen Erbe des Nationalsozialismus.
Trotz der noch immer vorhandenen "Geschlechterblindheit" des Großteils der Nationalsozialismusforschung haben sich gerade theoretische Nationalsozialismusanalysen der Genderforschung bislang als sehr fruchtbar erwiesen, etwa die Männerbunddiskurse oder die historische Schwulenforschung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheitspflicht (maximal 2 unentschuldigte Fehlstunden), Prüfung der Pflichtlektüre in der 3. Lehrveranstaltungseinheit (25.10.), mündlicher Vortrag bzw. Referatsmanuskript, Thesenblatt, Anwesenheit in beiden Arbeitsbesprechungen, geschlechtergerechte Sprache, Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Lehrveranstaltung soll anhand wichtiger Theorien, Texte und AutorInnen Kontinuitäten wie Veränderungen feministischer Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus herausarbeiten und zugleich Grundlagenwissen über den NS-Staat vermitteln. Sie soll weiters Kontinuitäten wichtiger Bestandteile nationalsozialistischer Ideologie aufzeigen. Da keine direkte Begegnung mit ZeitzeugInnen mehr möglich ist, soll auch der Umgang mit und die Benutzung von biographischem und autobiographischem Material geübt und zugleich problematisiert werden.

Prüfungsstoff

Textinterpretationen, Medien- und Filmanalysen

Literatur

Pflichtlektüre (Prüfung in der 3. Unterrichtseinheit 25.10.:

Windaus-Walser, Karin: Frauen im Nationalsozialismus. Eine Herausforderung für die feministische Theoriebildung. In: Gravenhorst, Lerke/Tatschmurat, Carmen (Hg.):Töchter-Fragen. NS-Frauen-Geschichte.Freiburg im Breisgau: Kore 1990, S. 59-72

A.G.Gender-Killer: Geschlechterbilder im Nationalsozialismus. Eine Annäherung an den alltäglichen Antisemitismus. In: A.G.Gender-Killer (Herausgeber_innen): Antisemitismus und Geschlecht. Von „maskulinisierten Jüdinnen“, „effeminierten Juden“ und anderen Geschlechterbildern. Münster: Unrast-Verlag 2005, S. 9-67

Frietsch, Elke/Herkommer, Christina: Nationalsozialismus und Geschlecht: eine Einführung. In: Frietsch, Elke/Herkommer, Christina (Hg.): Nationalsozialismus und Geschlecht. Zur Politisierung und Ästhetisierung von Körper, „Rasse“ und Sexualität im „Dritten Reich“ und nach 1945. Bielefeld: 2009, S. 9-44

Ausführliche Literaturliste wird nach Semesterbeginn den Studierenden zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38