Universität Wien

210087 SE BAK14: Geschlecht und Politik (2022S)

Arbeiten mit Intersektionalität: Theorien und Methoden

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 09.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 16.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 23.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 30.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 06.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 27.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 04.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 11.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 18.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 25.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 01.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 08.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 15.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 22.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Mittwoch 29.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele
Intersektionalität geht auf die Arbeiten von Schwarzen Feminist_innen und women of color zurück und beschreibt die historische und strukturelle Verwobenheit von Unterdrückungssystemen wie dem Patriarchat, Rassismus und Klassismus. Die Lehrveranstaltung hat zum Ziel, den Studierenden das Forschungsfeld der Intersektionalität näherzubringen. Im Laufe der Lehrveranstaltungen werden Studierende sich mit klassischen und jüngeren theoretischen, methodologischen und empirischen Texten zur Intersektionalität intensiv auseinandersetzen und das angeeignete Wissen im Rahmen verschiedener Aufgaben umsetzen. Nach dem positiven Abschluss der Lehrveranstaltung werden Studierende in der Lage sein, mit Intersektionalität wissenschaftlich zu arbeiten, um (1) die Komplexität gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse intersektional zu konzeptualisieren, (2) diese empirisch zu erfassen, und (3) über gesellschaftliche Alternativen nachzudenken.

Inhalte
Die Arbeiten von Schwarzen Feministinnen und women of color in den letzten 40 Jahren haben unser Verständnis von sozialer Ungleichheit und Unterdrückung wesentlich geprägt. Die Verbreitung der Intersektionalität in den Sozialwissenschaften, in politischen und öffentlichen Debatten, in aktivistischen Zusammenhängen und nicht zuletzt in der Popkultur führte zu wichtigen Verschiebungen in Diskursen und Praxen (z.B. Anerkennung von Differenzen zwischen Frauen). Gleichzeitig führte diese rasante Verbreitung von Intersektionalität zu neuen Herausforderungen wie etwa das „Whitewashing“ und Verwissenschaftlichung bei gleichzeitiger Entpolitisierung von Intersektionalität. Zudem besteht Uneinigkeit darüber, ob Intersektionalität sich primär auf gesellschaftliche Strukturen und Verhältnisse, auf die Erfahrungen und Identitäten von Individuen und Gruppen und/oder auf politische Praxis (z.B. intersektionale Solidarität) bezieht bzw. beziehen soll. Im Rahmen der Lehrveranstaltung sollen diese Fragen anhand von aktuellen Beispielen (z.B. Bündelung von Rassismen und Sexismen in rechtspopulistischen Diskursen, aber auch intersektionale transnationale Frauensolidaritäten) ausgearbeitet werden.

Methoden
Die Lehrveranstaltung setzt sich aus mehreren Methoden — Lesen, Recherchieren, Diskutieren, Schreiben — zusammen. Für jede Einheit werden Basislektüren auf Moodle zur Verfügung gestellt, die von Studierenden im Vorfeld bearbeitet werden sollen. Die Klassendiskussionen, Präsentationen und Aufgaben bauen i.d.R. auf diese Lektüren auf, gehen aber gleichzeitig über diese hinaus, indem Studierende mit kleineren Rechercheübungen und Gruppenarbeiten beauftragt werden. Alle Teilleistungen bereiten Studierende auf die Erstellung einer umfassenden Seminararbeit am Ende des Semesters vor. Im Rahmen der Lehrveranstaltung sind überwiegend Lektüren in englischer Sprache vorgesehen.
Studierende sollen im Rahmen der Lehrveranstaltung mündliches und schriftliches Feedback auf ihre Teilleistungen erhalten und können sich bei offenen Fragen in den Sprechstunden persönlich an die Lehrveranstaltungsleiterin wenden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für eine positive Beurteilung müssen alle Teilleistungen rechtzeitig und vollständig erbracht werden. Die Endnote setzt sich folgendermaßen zusammen:
Regelmäßige und aktive Teilnahme: 10%
Abgabe von drei Hausübungen von jeweils 2-3 Seiten: 20%
Abgabe eines Forschungsexposés: 25%
Gruppenreferat: 15%
Seminararbeit: 30%

Prüfungsstoff

Literatur

Eine vollständige Literaturliste wird in der ersten Einheit bekanntgegeben.

Ajanovic, Edma, Stefanie Meyer, Birgit Sauer. 2018. “Constructing ‘the people’: An intersectional analysis of right-wing concepts of democracy and citizenship in Austria.” Journal of Language and Politics 17 (5): 636-54.

Cho, Sumi, Kimberlé W. Crenshaw, and Leslie McCall. 2013. “Toward a Field of Intersectionality Studies: Theory, Applications, and Praxis.” Signs: Journal of Women in Culture and Society 38 (4): 785–810.

Combahee River Collective. 2015. “A Black Feminist Statement.” In This Bridge Called My Back: Writings by Radical Women of Color, eds. Cherríe Moraga and Gloria Anzaldúa. Albany: SUNY Press, 210–18.

Crenshaw, Kimberlé. 1989. “Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics.” University of Chicago Legal Forum (1): 139–67.

Degele, Nina, and Gabriele Winker. 2007. “Intersektionalität als Mehrebenenanalyse.” https://www.soziologie.uni-freiburg.de/personen/degele/dokumente-publikationen/intersektionalitaet-mehrebenen.pdf

Hill Collins, Patricia. 2019. Intersectionality as Critical Social Theory. Durham: Duke University Press.

Laperrière, Marie, and Eléonore Lépinard. 2016. “Intersectionality as a tool for social movements: Strategies of inclusion and representation in the Québécois women’s movement.” Politics 36 (4): 374–82.

Marx Ferree, Myra. 2012. “Inequality, Intersectionality and the Politics of Discourse: Framing Feminist Alliances.” In The Discursive Politics of Gender Equality: Stretching, bending, and policy-making. Vol. 59 of Routledge/ECPR studies in European political science, eds. Emanuela Lombardo, Petra Meier and Mieke Verloo. London: Routledge, 86–104.

McCall, Leslie. 2005. “The Complexity of Intersectionality.” Signs: Journal of Women in Culture and Society 30 (3): 1771–1800.

Sauer, Birgit. 2012. “Intersektionalität und Staat: Ein staats- und hegemonietheoretischer Zugang zu Intersektionalität.” http://portal-intersektionalitaet.de/theoriebildung/ueberblickstexte/sauer/.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 11.03.2022 09:48