Universität Wien

210089 SE BAK15: Osteuropastudien (2024S)

Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterregime. Theoretische Grundlagen und Wandel in Osteuropa

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Di 21.05. 11:30-13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 05.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 19.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 09.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 16.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 23.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 30.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 07.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 14.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 28.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 04.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 11.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 18.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Dienstag 25.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Als Wohlfahrtsstaat werden Staaten bezeichnet, deren staatliche Interventionen und Maßnahmen die Realisierung von sozio-ökonomischer Sicherheit der Bürger*innen zum Ziel haben.
Zu Beginn werden in diesem Seminar die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von bestehenden Wohlfahrtssaaten anhand der weit verbreiteten Typologie von Gøsta Esping-Andersen eingeführt.
Das theoretische Konzept von Gender Regimes entstand Anfang der 1990er Jahre unter feministisch-kritischer Bezugnahme auf Esping-Andersens Typologisierung. Die Gender-Regime-Forschung basiert auf der Annahme, dass Wohlfahrtsarrangements sich qualitativ unterscheiden, d.h. sie variieren je nachdem, ob sie Geschlechterungleichheit verfestigen, verstärken oder verringern. Esping-Andersens Typologisierung bezog sich nur auf wohlfahrtsstaatliche Regulierungen im Hinblick auf die Erwerbsteilhabe und soziale Absicherung von Frauen, der Gender-Regime-Ansatz hat diese seither wesentlich erweitert.
Anschließend wird gefragt, inwiefern sich auch die erweiterten Typologien auf Osteuropa anwendbar sind. Besonders die Länder Mittel- und Osteuropas (MOE) haben im Transformationsprozess bis zum EU-Beitritt aufgrund des umfassenden Systemwechsel vom Staatssozialismus hin zu kapitalistischen Demokratien einen grundlegenden Umbruch in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht durchlaufen. Wie hat sich der Transformationsprozess auf die wohlfahrtsstaatlichen Regulierungen in MOE besonders auf die Situation von Frauen* ausgewirkt? Das Seminar behandelt diese Veränderungen anhand ausgewählter Länderbeispiele und vermittelt daran den aktuellen Stand Gender-Regime-Forschung hinsichtlich Mittel- und Osteuropas.
Dabei werden Konzepte und Begriffe der feministisch-politischen Ökonomie miteinbezogen und verdeutlicht, bei der alle Prozesse, die Teil des Reproduktionprozesses des Lebens darstellen, im Fokus hat.
Zum Abschluss wird den Studierenden ein tieferer themenspezifischer Einblick durch einen externen Expert*innenvortrag sowie einer Besichtigung mit Führung im Karl-Marx-Hof am 21.06.2023 (von 11:00 bis 12:30; nähere Information im Seminar) geboten, um die praktische Umsetzung wohlfahrtsstaatlicher Maßnahmen erfahren zu können.

Das Seminar wird begleitet von zwei Schreibassistent*innen (SAss), welche die Studierenden bei den zwei Schreibaufgabe unterstützen.
Für die Teilnahme an diesem Seminar, ist die Teilnahme an dem Angebot des Schreibassistenz-Programms verpflichtend.

Achtung: Das Seminar beginnt bereits am Dienstag, 05. März mit der ersten Sitzung.
Die zweite Sitzung am Dienstag, 19. März entfällt aufgrund des Rektorentages.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Leistungskontrolle
- Seminardiskussion auf der Grundlage regelmäßiger, gründlicher Lektüre
- Abgabe eines Response Papers (max. 1 Seite) pro Block
(insg. 4 Blöcke = 4 Response Paper) je 5 P
- Zwei Schreibaufgaben + Reflexionsblätter (Vorgabe s. SAss) je 20 P
- Essay (6-8 Seiten) 40 P

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Während des Seminars:
- Regelmäßige Anwesenheit (Teilnahmebedingung)
- Aktive Mitarbeit
- Gründliche Vorbereitung:
Abgabe eines Response Papers pro Block von nicht mehr als einer Seite bis Montag vor der jeweiligen Seminarsitzung auf Moodle
- Zwei fristgerecht eingereichte Schreibaufgaben + Reflexionsblatt (Vorgabe s. SAss: ca. 2 Seiten)
- Abgabe eines fristgerecht eingereichten Essays (6-8 Seiten)
Deadline Entwurf: 14.06.2024 / während des Seminars
Deadline finale Abgabe: 07.07.2024 / nach dem Seminar

Es wird erwartet, dass alle Teilleistungen erbracht werden.
Die Teilnahme an dem Schreibassistenz-Programm ist für das Bestehen des Seminar Voraussetzung!
Für eine positive Beurteilung sind mindestens 55 P zu erreichen.

Prüfungsstoff

In dieser Lehrveranstaltung
- lernen die Studierenden die Grundlage der Wohlfahrtsforschung, deren feministische Kritik und Erweiterung kennen und können diese wiedergeben.
- lernen die Studierenden dabei besonders die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Wohlfahrtsstaaten zu identifizieren und können dadurch Methoden der vergleichenden Wohlfahrtsforschung anwenden.
- bekommen die Studierenden einen Einblick in den Wandel der Wohlfahrtsstaaten in Mittel- und Osteuropa in der Transformationszeit und können diesen bzgl. der Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse bewerten und sich selbst in den Debatten positionieren.
- können die Studierenden die globalen Zusammenhänge zwischen Wohlfahrtsstaaten erkennen.
- erfahren die Studierenden durch den geplanten Besuch eines Gemeindebaus die konkrete Umsetzung wohlfahrtsstaatlicher Maßnahmen in Wien.

Literatur

Für den Einstieg in die Region Osteuropa wird empfohlen:
Kraft, Claudia (2015): Phantomgrenzen und Zeitschichten im Postsozialismus. Ist der Postsozialismus postkolonial? In: Hannes Grandits / Beatrive von Hirschhausen, Claudia Kraft, Dietmar Müller, Thomas Serrier (Hrsg.): Phantomgrenzen im östlichen Europa. Eine wissenschaftliche Positionierung. Göttingen: Wallstein, S. 166-190.

Eine Literaturliste für das Seminar wird zusammen mit dem Seminarplan in der ersten Sitzung bereitgestellt.
Die Grundlagenliteratur wird auf Deutsch und auf Englisch sein.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 22.02.2024 10:26