210091 SE BAK15 SE Spezialisierungsseminar: Staat und Gesellschaft in Zentralasien (2012S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Achtung Terminänderung.
Neuer Termin: MO wtl von 05.03.2012 bis 25.06.2012 18.30-20.00 Ort: Hörsaal 2 (A218), NIG 2.Stock
Neuer Termin: MO wtl von 05.03.2012 bis 25.06.2012 18.30-20.00 Ort: Hörsaal 2 (A218), NIG 2.Stock
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 17.02.2012 08:00 bis Mo 27.02.2012 22:00
- Anmeldung von Do 01.03.2012 08:00 bis So 04.03.2012 22:00
- Abmeldung bis So 01.04.2012 22:00
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Anhand ausgewählter Texte soll die gesellschaftliche Verankerung von Staatsstrukturen und deren Implikationen für Fragen des politischen Wandels behandelt werden. Nach dem Einstieg mit theoretisch ausgerichteten Texten zur sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung und zu Konzepten von Staatlichkeit in der außereuropäischen Welt (bürokratischer Entwicklungsstaat/bürokratisch-autoritäre Staat, (Neo-) Patrimonial- oder Rentierstaat) werden vorstaatliche Formen der politischen Ordnung in Zentralasien (akephale und kephale Stammesordnungen, dynastisch-islamische Patrimonialstaaten) analysiert und die gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der zaristischen Kolonialherrschaft thematisiert. Die Sowjetisierung und die staatliche Durchdringung der zentralasiatischen Gesellschaften werden anhand der sowjetischen Nationalitäten-, Kultur- und Kaderpolitik aufgezeigt sowie die Funktionsmechanismen der Partei- und Verwaltungsstrukturen in den Unionsrepubliken untersucht. Dabei soll überprüft werden, ob der empirische Befund, der in der Sowjetologie und Transformationsforschung dem Typus des totalitären Staates zugeordnet wird, nicht angemessener mit Konzepten außereuropäischer Staatlichkeit beschrieben werden kann. Dadurch wird eine differenziertere Analyse des staatlichen Wandels im unabhängigen Zentralasien ermöglicht. Es soll geklärt werden, warum die mit dem Zerfall der Union einhergehende Patrimonialisierung der Staatlichkeit - entgegen den Erwartungen der Transformationsforschung - die Rahmenbedingungen für nachhaltige Demokratisierungsfortschritte verschlechterten. 20 Jahre nach dem Zerfall der Union sind die staatlichen Strukturen in den einzelnen Republiken keineswegs mehr homogen: während einerseits der bizarre und willkürliche Herrschaftsstil S. Nijazovs eine Extremform neopatrimonialer Staatlichkeit in Turkmenistan hervorbrachte, veränderten andererseits weitreichendere Rechts- und Verwaltungsreformen das politische System Kasachstans in Richtung eines asiatischen bürokratischen Entwicklungsstaats.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Beurteilt werden
(1) die genaue Lektüre der behandelten Texte anhand der aktiven Teilnahme an der Seminardiskussion (10-30 %),
(2) die Präsentation der analysierten SE-Texte bzw. der bearbeiteten Leitfragen zu den einzelnen Themenbereichen mit Folien/Powerpoint und Handout (Zusammenfassung der Präsentation) (34%) und
(3) die Abfassung einer Seminararbeit (15-20 Seiten) (50-66 %).
(1) die genaue Lektüre der behandelten Texte anhand der aktiven Teilnahme an der Seminardiskussion (10-30 %),
(2) die Präsentation der analysierten SE-Texte bzw. der bearbeiteten Leitfragen zu den einzelnen Themenbereichen mit Folien/Powerpoint und Handout (Zusammenfassung der Präsentation) (34%) und
(3) die Abfassung einer Seminararbeit (15-20 Seiten) (50-66 %).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Teilnehmer sollen in ein Forschungsfeld der Zentralasienforschung eingeführt und mit Hilfestellungen in die Lage versetzt werden, sich kritisch mit der Literatur auseinander zu setzen und die impliziten methodischen und wissenschaftstheoretischen Grundannahmen in den behandelten Texten zu erkennen. Dabei wird auf die Bedeutung der historisch-vergleichenden Methode, der Theoriebildung und der damit verbundenen Verwendung eines klar definierten analytischen Instrumentariums hingewiesen.
Prüfungsstoff
Das Seminar ist als Literaturseminar mit Pflichtlektüre (überwiegend englischsprachig!) und Gruppenpräsentationen zu den Seminartexten bzw. zu den Leitfragen der einzelnen Themenbereiche konzipiert.
Literatur
1) Olivier Roy, The New Central Asia. The Creation of Nations, London/New York: I.B. Tauris 2000.
2) Emilian Kavalski, ed., Stable Outside, Fragile Inside? Post-Soviet Statehood in Central Asia, Farnham: Ashgate 2010.
3) Paulina Jones Luong, ed., The Transformation of Central Asia. States and Society from Soviet Rule to Independence, Ithaca/London: Cornell University Press 2003.
4) Paul Georg Geiss, Chaning Political Systems and Regime Types: In between the Neopatrimonial and the Bureaucratic-Development State in Central Asia, in: Susan Stewart, et. al., eds., Presidents, Oligarchs and Bureaucrats. Forms of Rule in the Post-Soviet Space, Farnham: Ashgate 2012, 187-202.
5) Udo Steinbach, M.-C. von Gumppenberg, Zentralasien: Geschichte, Politik, Wirtschaft. Ein Lexikon, München: C. H. Beck 2004.
2) Emilian Kavalski, ed., Stable Outside, Fragile Inside? Post-Soviet Statehood in Central Asia, Farnham: Ashgate 2010.
3) Paulina Jones Luong, ed., The Transformation of Central Asia. States and Society from Soviet Rule to Independence, Ithaca/London: Cornell University Press 2003.
4) Paul Georg Geiss, Chaning Political Systems and Regime Types: In between the Neopatrimonial and the Bureaucratic-Development State in Central Asia, in: Susan Stewart, et. al., eds., Presidents, Oligarchs and Bureaucrats. Forms of Rule in the Post-Soviet Space, Farnham: Ashgate 2012, 187-202.
5) Udo Steinbach, M.-C. von Gumppenberg, Zentralasien: Geschichte, Politik, Wirtschaft. Ein Lexikon, München: C. H. Beck 2004.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38