Universität Wien

210091 SE BAK15: Osteuropastudien (2022S)

Osteuropa in der vergleichenden Politikwissenschaft

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Sollte wegen der pandemische Lage kein uneingeschränkten Vor-Ort-Betrieb möglich sein, werden die ersten Einheiten digital abgehalten. Der Präsenzbetrieb wird aufgenommen, sobald dies die Richtlinien der Universität Wien erlauben. Ob bzw. welche Einheiten digital stattfinden, wird sobald wie möglich – jedenfalls vor Semesterbeginn - auf Moodle bekannt gegeben.

Dienstag 08.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 15.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 22.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 29.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 05.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 26.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 03.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 10.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 17.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 24.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 31.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 14.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 21.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 28.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar behandelt in vergleichender Perspektive Herrschaftssysteme im postsowjetischen Raum. Um Herrschaftssysteme kategorisieren und vergleichen zu können, werden im ersten Schritt politikwissenschaftliche Konzepte und Analysemethoden vorgestellt (Theorieteil des Seminars). Im zweiten Schritt erfolgt die Analyse der Herrschaftssysteme ausgewählter postsowjetischer Staaten. Dabei sollen nicht nur Vergleiche zwischen den postsowjetischen Staaten selbst gezogen werden, sondern auch zu Mittelosteuropa (Empirischer Teil des Seminars).

Denn weit mehr noch als in Mittelosteuropa hat die „dritte Welle der Demokratisierung“ in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion keine stabilen bzw. funktionierenden Demokratien hervorgebracht. Vielmehr handelt es sich um „hybride Regime“ mit konfliktgeladenen und/oder widersprüchlichen (Georgien, Ukraine, Usbekistan), stockenden bis „rückläufigen“ (Russland, Aserbaidschan, Kasachstan) oder sogar gescheiterten Transformationsprozessen (Turkmenistan, Belarus). Als maßgeblich hierfür erweist sich „Soviet Legacy“, d.h. das auf die Sowjetunion zurückgehende strukturelle Erbe der Länder, die Interessen postsowjetischer Eliten und der Einfluss Moskaus im früheren Herrschaftsbereich („Near Abroad“). In den öl- und gasreichen Ländern der Region begünstigen hohe Ressourceneinkünfte die Stabilisierung autoritärer Herrschaftssysteme zusätzlich.

Unter Anknüpfung an die aktuelle Diskussion zu modernen Autokratien setzt sich das Seminar mit unterschiedlichen Ausprägungsformen postsowjetischer Herrschaft auseinander. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Thematik geht dabei über eine bloße Anwendung von Modellen des Autokratien-Vergleichs („Hybride Regime“) bzw. einfacher Erklärungsmodelle (Neopatrimonialismus und historisches Legacy, Rentierstaatstheorien) hinaus. Vielmehr geht es um eine aktuelle und kritische Auseinandersetzung mit konzeptionellen und theoretischen Fragestellungen (Theorie-Block innerhalb des Seminars) und deren zielgerichtete Hinterfragung anhand einer Aufarbeitung der aktuellen Forschungsliteratur zu Russland, Belarus, der Ukraine, den beiden südkaukasischen Ländern Aserbaidschan und Georgien sowie den drei zentralasiatischen Ländern Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan (Empirie-Block innerhalb des Seminars).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Analyse und Zusammenfassung ausgewählter Buchkapitel und Aufsätze als Vorbereitung für einzelne Sitzungen, Kurzreferate durch Seminarteilnehmer, Hypothesengeleitete Diskussionen; Arbeit in kleinen Gruppen, dabei kritische Reflexion von Texten und empirischen Fragestellungen, abschließende Podiumsdiskussion

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Verständnis von grundlegenden Konzepten/Theorien zu modernen Autokratien und Ursachen defizitärer/gescheiterter Systemtransformation.
• Fähigkeit, die eingeführten Konzepte/Theorien anhand der diskutierten Länderfälle empirisch anwenden zu können.
• Fähigkeit, nach wissenschaftlichen Standards zu Arbeiten/Schreiben.

Prüfungsstoff

Die Gesamtleistung setzt sich zusammen aus folgenden Teilleistungen:
• Textzusammenfassungen als Hausaufgabe (20%)
• Kurzreferat / Diskussionsleitung / Teilnahme an Podiumsdiskussion, alternativ Essay (20%)
• Seminararbeit: 15 Seiten (50%)
• Aktive Teilnahme an Diskussionen (10%)
• Jede Teilleistung muss erbracht werden, um das Seminar erfolgreich abzuschließen

Literatur

Basisliteratur:
• Hale, Henry, Patronal politics : Eurasian regime dynamics in comparative perspective, Cambridge University Press, 2015.
• Leitner, Johannes / Meissner, Hannes (Hrsg.) (2017): State Capture, Political Risks and International Business. Cases from Black Sea Region Countries, Routledge.
• Stewart, Susan et al. (Hrsg.) (2012): Presidents, Oligarchs and Bureaucrats. Forms of Rule in the Post-Soviet Space, Ashgate.
• Merkel, Wolfgang (2000): Systemtransformation. Eine Einführung in die Theorie und Empirie der Transformationsforschung, Wiesbaden: VS-Verlag.

Hierauf aufbauend wird ausgewählte aktuelle Forschungsliteratur auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: So 06.03.2022 21:08