Universität Wien

210093 SE BAK16: SE Kultur und Politik (2017S)

Soziale Identität, kollektive Identität, Stereotypen, Vorurteil und Kategorisierung

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der [https://politikwissenschaft.univie.ac.at/studium/informationen-fuer-studierende/#c118031 Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Beachten Sie die Standards guter wissenschaftlicher Praxis.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
[
https://politikwissenschaft.univie.ac.at/studium/informationen-fuer-studierende/#c176951

Plagiierte Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 09.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 16.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 23.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 30.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 06.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 27.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 04.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 11.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 18.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 01.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 08.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 22.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Donnerstag 29.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Es besteht ein Bedürfnis nach positiver Selbstbewertung. Um eine positive Identität herzustellen bzw. zu erhalten werden soziale Vergleiche zwischen der eigenen Gruppe und der fremden Gruppe durchgeführt. Die subjektive Zugehörigkeit zu einer Gruppe (Selbstkategorisierung) erlaubt eine Ableitung positiver oder negativer Bewertungen der eigenen sozialen Identität in Abhängigkeit von der relativen Bewertung dieser in der Gruppe. Die Theorie der Selbstkategorisierung kann als Weiterentwicklung der Theorie der sozialen Identität angesehen werden.
Politikwissenschaftlich interessant ist dabei die Annahme das Kategorisierung als Grundlage aller Vorurteile betrachtet werden kann. Was uns wiederum zu den Stereotypen führt die kognitive Komponenten eines Vorurteils sind. Sie stellen eine Hypothese für unsere Wahrnehmung dar. Wenn Verhalten ambivalent ist, benutzen wir unsere Hypothesen/Stereotypen um das Verhalten zu bewerten. Stereotypen quasi als Energy Savigny devices. Mittel als Informationsspeicherung, dadurch können mehr Informationen verarbeitet werden, müssen jedoch nicht immer korrekt sein.

Dabei wird auf die Theorie der sozialen Identität aufgebaut, welche sich mit Mechanismen die bei dem Vergleich zwischen Gruppen bestehen befasst. Wobei 4 Hauptelemente unterschieden werden. ( Soziale Kategorisierung/Soziale Identität/Sozialer Vergleich/Soziale Distinktheit)

Dies soll als Basis verwendet werden um Patriotismus/Nationalismus/Antisemitismus/Fremdenfeindlichkeit erklärt werden.
Wie interpretiert/konstruiert das Individuum seine Umwelt und was folgt daraus?
Gruppenzugehörigkeit steht im Kern von Vorurteilen. Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierung finden immer gegenüber Individuen statt die nicht als Individuum sondern Teil einer Gruppe wahrgenommen werden. Wie relevant sind Vorurteile, welche Funktionen haben sie, welche Konsequenzen können sie haben, erleichtern Stereotypen das gesellschaftliche Leben, oder führen sie nur zu Angepasstheit...das sind Fragestellungen die im Seminar anhand von Texten, Diskussionen, Übungen und "Gruppendynamischen Spielen" erarbeitet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Ziele: Es geht um die Verbindung von Politik und Sozialpsychologie. Wie verhält sich das individuum in der Gruppe, Verständnis für das Entstehen von Vorurteilen, Identitäten und der Umgang damit.

Art der Leistungskontrolle: Es wird erwartet, dass die Teilnehmenden sich aktiv an der Diskussion in den Seminaren beteiligen, zur gelesenen Literatur kurze schriftliche Rezensionen anfertigen, eine präsentation (alleine oder in Gruppenarbeit) anfertigen und die Diskussion dazu moderieren. Schließlich ein Thema für eine schriftliche Hausarbeit mit der Seminarleiterin vereinbaren und auf dieser Grundlage eine 15 Seiten lange schriftliche Arbeit abliefern.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit 1-2x unentschuldigtes Fehlen erlaubt, danach wird die Note immer um einen Grad schlechter bzw. bei mehr als 3x Fehlen kann der Kurs kann nicht positiv abgeschlossen werden.
Aktive Mitarbeit
Lesen der Texte ist Teil der Benotung.
Rechtzeitige Abgabe aller Übungen
Präsentation bzw. Mitgestaltung einer Einheit (Pflicht)
Seminarbeit im Umfang von 15-20 Seiten Abgabe bis zum 31.07.2017

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur: Literatur-Auswahl:

Adorno, T.W/Frenkl-Brunswick, E/Levision, D.J./Sanford R.N. 1050: The authoritarian personality. NY: Harper

Adorno, T.W (1973) Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt am Main; Campus

Assmann, Aleida; Heidrun Friese (Hrsg.): Identitäten. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbuch Verlag 1998. ISBN:3-518-29004-5; 461 S.

Beck Ulrich (1983) Jenseits von Stand und Klasse? Soziale Ungleichheiten, gesellschaftliche Individualisierungsprozesse und Entstehungen neuer sozialer Formationen und Identitäten. In: Kreckel R. (Hg) Soziale Ungleichheiten Soziale Welt, Sonderband 2, 35-74

Berger, P./Luckmann, H. (1969): Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Franfurt am Main, Suhrkamp

Durkheim, E. (1984a), Erziehung, Moral und Gesellschaft, Frankfurt/M.

Durkheim, E. (1984b), Die Regeln der soziologischen Methode, Frankfurt/M.

Festinger, L. (1954): A theory of social comparison processes. Human Relations, 7, 117-140 Miller, R. L. (1977): Preference for social vs non-social comparison as a means of self-evaluation. Journal of Personality, 45, 343-355.

Graumann, C.F. (1997): Die Erfahrung des Fremden: Lockung und Bedrohung. In: Mummendey, A./Simon, B. 8Hg): Identität und Verschiedenheit. Zur Sozialpsychologie der Identität in komplexen Gemeinschaften. Bern-Göttingen-Toronto-Seattle: Huber 39-62.

Habermas, J. (1989), Produktivkraft Kommunikation. Fragen von Hans-Peter Krüger. In: Sinn und Form, Heft 6/1989, Berlin

Habermas, J. (1988a), Theorie kommunikativen Handelns, Bd. 1und 2 Franfurt/M.

Habermas, J. (1997), Faktizität und Geltung, Frankfurt/M.

Klandermans, B. (1997). The social psychology of protest. Oxford: Blackwell.

Katz D. (1965): Nationalismus als sozialpsychologisches Problem. In Winkler, H.A. (Hg) 1985: Nationalismus (2 Auflage). Königstein/Ts:Athenbaum, 67-84

Lemyre, L. & Smith, P.M. (1985). Intergroup discrimination and self-esteem in the minimal group paradigm. Journal of Personality and Social Psychology, 49, 660-670.

Marx, K. /Engels, F. (1973), Die deutsche Ideologie, in: MEW, Bd. 3., Berlin
Niethammer, Lutz: Kollektive Identität. Heimliche Quellen einer unheimlichen Konjunktur. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Verlag 2000. ISBN: 3-499-55594-8; 680 S.

Nolte, E. (1993), Die unvollständige Revolution, in: Jeismann, M. / Ritter, H.(Hg.) (1993), Grenzfälle. Über neuen und alten Nationalismus, Leipzig
Oakes, P.J. & Turner, J.C. (1980). Social categorization and intergroup behaviour: Does minimal intergoup discirmination make social identity more positive? European Journal of Social Psychology, 10, 295-301.

Reicher, S. (1987). Crowd behaviour and social action. In Turner, J.C., Hogg, M.A., Oakes, P.J., Reicher, S.D., & Wetherell, M.S. (1987). Rediscovering the social group (pp. 171-202). Oxford: Blackwell

Rosch, E. (1978): Principles of categorization. In E. Rosch and B.B. Lloyd (Hrsg.), Cognition and Categorization (S. 27-48), Hillsdale, NJ: Erlbaum.

Simmel, G. (1992), Soziologie, Frankfurt/M.

Simon, B., Loewy, M., Stürmer, S., Weber, U., Freytag, P., Habig, C., Kampmeier, C. & Spahlinger, P. (1998). Collective identification and social movement participation. Journal of Personality and Social Psychology, 74, 646-658.

Tajfel, H. & Turner, J.C. (1986): The social identity theory of intergroup behavior. In: S. Worchel & W.G. Austin (Hrsg.): Psychology of intergroup relations (S.7-24). Chicago,IL: Nelson-Hall.

Tajfel, H., Billig, M.G., Bundy, R.P., & Flament, C. (1971). Social categorisation and intergroup behaviour. European Journal of Social Psychology, 1, 149-178. (klassische Untersuchung)

Tajfel, H. & Turner, J.C. (1979). An integrative theory of intergroup conflict. In W.G. Austin & S. Worchel (eds.), The social psychology of intergroup r

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38