Universität Wien

210095 SE BAK16: Kultur und Politik (2021S)

Politische Trauerrituale als mediales Phänomen

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

Die Lehre wird im SoSe 2021 zu Beginn voraussichtlich digital stattfinden. Je nach Lage wird auf hybride oder Vor-Ort-Lehre umgestellt. Die Lehrenden werden die konkrete Organisationsform und Lehrmethodik auf ufind und Moodle bekannt geben, wobei auch mit kurzfristigen Änderungen gerechnet werden muss.

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die einzelnen Sitzungen der Lehrveranstaltung werden meist virtuell via "Collaborate" auf Moodle gehalten.

  • Donnerstag 11.03. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 18.03. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 25.03. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 15.04. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 22.04. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 29.04. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 06.05. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 20.05. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 27.05. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 10.06. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 17.06. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 24.06. 20:15 - 22:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zentrum des Seminars stehen öffentliche Trauer sowie öffentliches Gedenken im Kontext von gesellschaftspolitisch relevanten Ereignissen, wie beispielsweise nach unvorhersehbaren Katastrophen und Unglücksfällen sowie Amokläufen oder terroristischen Anschlägen. Generell zählen Tod und Trauer zu den letzten gesellschaftlichen Bereichen, die von Liberalisierungstendenzen erreicht wurden (Norbert Fischer 2018). Zurückzuführen auf fortschreitende Säkularisierungsprozesse in der Moderne fanden Trauerrituale nicht länger im öffentlichen Raum statt. Bis in die 1980er Jahre war Trauer in Mittel- und Westeuropa dementsprechend noch weitestgehend auf herkömmliche Trauer- und Gedenkorte wie Friedhöfe und Kirchen beschränkt (ebd.). Erst in in den letzten Jahrzehnten ist die Wiederkehr öffentlicher Trauer im öffentlichen Raum und damit einhergehend die Entstehung eines medialen Phänomens zu beobachten: Wenn sich gesamtgesellschaftlich betreffende Katastrophen ereignen, durchdringt kollektive Trauer öffentliche wie auch massenmediale Räume und nimmt dabei ebenfalls unterschiedliche Darstellungsformen auf Social-Media Plattformen an. Auch Politiker*innen verschließen sich dieser Art gesellschaftlicher Trauer nicht und nehmen aktiv daran teil.

Sowohl Medien als auch politische Akteur*innen attestieren Bildern generell eine immense Relevanz – dies trifft ebenfalls auf kollektiv öffentliche wie auch auf politische Trauer zu. Die Fragestellungen der Lehrveranstaltung fokussieren sich im Wesentlichen darauf, welche Sichtbarkeit Trauer und Gedenken in der „Öffentlichkeit“ erfahren, welche Ausdrucks- und Darstellungsformen sich manifestieren, wie darüber medial berichtet wird, welche Bilder Eingang in das mediale und gesellschaftliche Bewusstsein finden sowie welchen Stellenwert Trauer als politisches Ritual einnimmt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die regelmäßige und aktive Teilnahme ist Voraussetzung und fließt mit 10% in die Beurteilung ein. Die Benotung erfolgt auf Grundlage von drei Aufgabenstellungen. Jede Teilleistung muss mindestens mit der Benotung "genügend“ erbracht werden, um das Seminar erfolgreich zu absolvieren. Insgesamt werden zwei Fehlstunden akzeptiert. Wer in der ersten Einheit der Lehrveranstaltung unentschuldigt fehlt, wird von der Teilnehmer*innenliste gestrichen und Student*innen, die auf der Warteliste stehen, können ggf. gemäß der Auflistung nachrücken.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für eine positive Beurteilung müssen folgende Aufgabenstellungen und Anforderungen erfüllt werden:

1. Impulspräsentation eines Basistextes und Moderation einer Textdiskussion im Plenum mit selbst ausgearbeiteten Leitfragen. (Einzel-/Gruppenarbeit, 20% der Note).

2. Abstracts zu den jeweiligen Basistexten der Lehrveranstaltung. (Einzelarbeit, circa 2,5 Seiten, 20% der Note).

3. Schriftliche Ausarbeitung einer Visuellen Kontextanalyse. (Einzelarbeit, circa 20 Seiten, 50% der Note).

+ 10% regelmäßige und aktive Teilnahme
Die jeweiligen Teilleistungen sind mindestens mit der Benotung "genügend" zu erbringen.

Prüfungsstoff

Eine konkrete Skizzierung/ graduelle Anpassung der zu absolvierenden Aufgabenstellungen erfolgt in der ersten Einheit der Lehrveranstaltung. Siehe zudem Leistungskontrolle, Mindestanforderungen sowie Beurteilungsmaßstab.

Literatur

Literatur und Basistexte werden in der ersten Einheit der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Hierzu ein kurzer Auszug vorab:

Bernhardt, Petra/ Liebhart, Karin (2020): Gedenkjahr 2018: Erinnern im Fokus politischer Online-Kommunikation. Zeitgeschichte. 46(4). 479-500.

Edelman, Murray (1990): Politik als Ritual: Die symbolische Funktion staatlicher Institutionen und politischen Handelns. Frankfurt am Main-New York: Campus.

Göhler, Gerhard (1997): Das Konzept. In: Göhler, Gerhard (Hrsg.) Institution – Macht – Repräsentation. Wofür politische Institutionen stehen und wie sie wirken. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.

Mielke, Christine (2008): Der Tod in der Mediengesellschaft. In: Robertson-von Trotha, Caroline Y. (Hrsg.): Tod und Sterben in der Gegenwartsgesellschaft. Kulturwissenschaft interdisziplinär. Band 3. Baden-Baden: Nomos Verlag. 193-221.

Münkler, Herfried (1995): Die Visibilität der Macht und Strategien der Machtvisualisierung. In: Göhler, Gerhard (Hrsg.): Macht der Öffentlichkeit – Öffentlichkeit der Macht. Baden-Banden: Nomos Verlag. 213-230.

Münkler, Herfried (2009): Strategien der Visualisierung. Verbildlichung als Mittel politischer Kommunikation. Frankfurt/ New York: Campus Verlag.

Müller, Marion G./ Geise, Stephanie (2015): Grundlagen der Visuellen Kommunikation. Zweite Auflage. Überarbeitet. Konstanz-München: UVK.

Schultz, Tanjev (2003): Alles inszeniert und nichts authentisch? Visuelle Kommunikation in den vielschichtigen Kontexten von Inszenierung und Authentizität. In: Knieper, Thomas/ Müller, Marion G. (Hrsg.): Authentizität und Inszenierung von Bilderwelten. Köln: Herbert von Halem. 10-24.

Weigel, Sigrid (2015): Public Crying: Die Wiederkehr öffentlichen Trauerns auf den Straßen der europäischen Städte. In: Kashiwagi, Kikuki/ Wetzel, Michael (Hrsg.): Interkulturelle Schauplätze in der Großstadt. Paderborn: Ferdinand Schöningh GmbH. 43-57.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:19