Universität Wien

210101 PS G5: Erinnerungskulturen und Vergangenheitspolitik in Zentraleuropa (2008W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 09.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 16.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 23.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 30.10. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 06.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 13.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 20.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 27.11. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 04.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 11.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 18.12. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 08.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 15.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 22.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Donnerstag 29.01. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Nach 1989 entstanden in den ehemaligen Ostblock-Ländern und im ehemaligen Jugoslawien aus Gründen der Abgrenzung zur real-sozialistischen Vergangenheit neue Geschichtsnarrative. Insbesondere vergangene Phasen vorgeblicher nationaler Unabhängigkeit rückten in den Blick der neuen Geschichtsschreibung, wodurch z.B. "Satellitenstaaten" des nazistischen Deutschlands als Meilensteine auf dem Weg zur nationalen Unabhängigkeit gefeiert wurden, was dem Revisionismus Tür und Tor öffnete.
Gedächtnistheorien ermöglichen es, Erinnerungen nicht als "authentisch", sondern als auf die identitätsstiftenden Bedürfnisse der Gegenwart zugeschnitten zu begreifen. Einzelne, gruppenspezifische Formen des kollektiven Gedächtnisses inszenieren sich als die Geschichte, was notwendigerweise zu symbolischer und politischer Marginalisierung von anderen Erinnerungen führt. Im Kurs soll der Frage nach dem Verhältnis zwischen partikularen (im Real-Sozialismus unterdrückten) Erinnerungskulturen und der jeweiligen neuen staatlichen Vergangenheitspolitik, also dem politischen, justiziellen und kulturellen Umgang einer demokratischen Gesellschaft mit ihrer diktatorischen Vergangenheit (dem Zweiten Weltkrieg und dem Real-Sozialismus), nachgegangen werden. Auch die "westlichen" zentraleuropäischen Staaten sollen zum Vergleich kurz herangezogen werden, mitunter um etwaige Wechselwirkungen nach 1989 nicht aus dem Blick zu verlieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Theoretische Einblicke in Gedächtnistheorien, vor allem unter dem Aspekt des "Kampfes um das Gedächtnis", sowie vergleichende empirische Länderstudien

Aufbau und Beurteilungsmaßstäbe: Einführung in die Thematik durch LV-Leiterin, gemeinsame Diskussion von Basistexten in der Eingangsphase, Impulsreferat und Thesenblatt (je nach TeilnehmerInnenzahl auch vergleichbare Ersatzleistung möglich), Proseminararbeit, regelmäßige, aktive Teilnahme.

Prüfungsstoff

Literatur

- Corbea-Hoi?ie, Andrei/Jaworski, Rudolf/Sommer, Monika (Hg.): Umbruch im östlichen Europa. Die nationale Wende und das kollektive Gedächtnis, Innsbruck 2004
- Flacke, Monika (Hg.): Mythen der Nationen. 1945 - Arena der Erinnerung, Mainz 2004
- Jaworski, Rudolf/Kusber, Jan/Steindorff, Ludwig (Hg.): Gedächtnisorte in Osteuropa, Frankfurt/Main 2003

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38