Universität Wien

210102 SE M3: Politische Theorien und Theorieforschung (2021W)

Demokratie als Lebensform

9.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fernbleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 07.10. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 14.10. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 21.10. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 28.10. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 04.11. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 11.11. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 18.11. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 25.11. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 02.12. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 09.12. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 16.12. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 13.01. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 20.01. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 27.01. 11:30 - 13:00 Hybride Lehre
    Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Demokratie wird gewöhnlich als die Herrschaftsform definiert, in der die Macht vom Volk ausgeht. Der Wahlakt und Wettstreit der Parteien sind ihr Herzstück. Jedoch erschöpft sich Demokratie nicht im Gang zur Wahlurne, in Parteiarbeit oder Parlamentsdebatten. Gerade die oft diagnostizierte Krise der traditionellen repräsentativen Institutionen schärft den Blick dafür, dass Demokratie nicht nur Herrschaftsform, sondern auch Lebensform ist. Unsere Sitten und Umgangsformen, wie wir miteinander reden und streiten, wie wir unsere Nachbarn behandeln und Minderheiten einbeziehen – all das scheint wichtig für das Überleben der Demokratie. Aber warum ist das eigentlich so? Was genau macht eine demokratische Lebensform aus? Und was gefährdet demokratische Lebensformen? Diesen Fragen auf den Grund zu gehen, ist das Ziel dieses interdisziplinären Seminars.

Eine Schlüsselfigur in der Tradition politischen Denkens, die Demokratie auch als Lebensform begreift, ist Alexis de Tocqueville (1805-1859). Der französische Aristokrat und Autor des Klassikers Über die Demokratie in Amerika setzte sich intensiv mit den Alltäglichkeiten der frühen amerikanischen Demokratie auseinander, die er als wissenschaftlicher Beobachter zu kartographieren versuchte. Für Tocqueville stand fest, dass die Demokratie die menschlichen Sitten verändert: Wir werden „weicher“, freundlicher, unkomplizierter und egalitärer. Ausgehend von diesem Gedanken widmet sich das Seminar den zentralen Schauplätzen der Lebensform Demokratie: Der Familie, der Nachbarschaft, dem Vereinsleben, der Großstadt. Im letzten Teil wird ausführlich auf die gegenwärtigen Herausforderungen demokratischer Lebensformen eingegangen: Von Segregation über die Ausgrenzung von Minderheiten und den Umgangston in den sozialen Medien bis zum oft unterschätzten Problem chronischer Einsamkeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zeugnismodalitäten
a) Regelmäßige Teilnahme (max. zwei Fehleinheiten) und aktive Mitarbeit (50 %)
b) Abschließende Seminararbeit (ca. 15 Seiten) (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle Teilleistungen sind verpflichtend. Für eine positive Gesamtnote müssen sowohl a) als auch b) positiv bewertet werden.

Alle Teilnehmer*innen müssen für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar an der ersten Einheit (Vorbesprechung) teilnehmen.

Notenskala
1 = „sehr gut“ (mind. 90%)
2 = „gut“ (mind. 80 %)
3 = „befriedigend“ (mind. 65%)
4 = „genügend“ (mind. 50%).
Alle unterhalb von 50% liegenden Werte gelten als „nicht genügend“.

Prüfungsstoff

Alle im Seminarverlauf diskutierten Themen und die gesamte in der Literaturliste angeführte Literatur.

Literatur

(N.B.: Dies sind Auszüge aus der Literaturliste. Die vollständige Literaturliste wird Anfang des Semesters veröffentlicht.)

Melinda Cooper, Family Values: Between Neoliberalism and the New Social Conservatism (New York, 2017)

Angela Y. Davis, Women, Race & Class (London, 2019)

Ryan D. Enos, The Space Between Us: Social Geography and Politics (New York, 2017)

Noreena Hertz, The Lonely Century: Coming Together in a World that’s Pulling Apart (London, 2020)

Arlie Russell Hochschild, Strangers in Their Own Land: Anger and Mourning on the American Right (New York, 2016)

Till van Rahden, Demokratie: Eine gefährdete Lebensform (Frankfurt am Main: Campus, 2019)

Nancy L. Rosenblum, Good Neighbors: The Democracy of Everyday Life in America Neighbourhood (Princeton, 2016)

Georg Simmel, „Die Großstädte und das Geistesleben.” In: Georg Simmel Gesamtausgabe 7. Aufsätze und Abhandlungen 1901-1908 Band I (Frankfurt am Main, 1995)

Alexis de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika (München, 1976)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:19