210106 SE M4: Internationale Politik und Entwicklung (2023W)

In einem ersten Schritt wird das politische Phänomen umrissen und Begriffsarbeit geleistet. Neben demokratietheoretischen Überlegungen und Grundannahmen der Kritischen Theorie sowie zu politischen Systemen werden Charakteristika und verschiedene Definitionen von Autoritarismus und Rechts-/Populismus gemeinsam erarbeitet. Daraus entwickeln wir einen Analyserahmen für die Diskussion verschiedener Fallbeispiele: Woran lassen sich autoritäre Entwicklungen festmachen und welche sozialen Kräfte unterstützen diese Entwicklungen? Welches sind entscheidende rechte und rechtspopulistische Positionen und Strategien? Inwiefern sind vergeschlechtlichte Diskurse und Angriffe auf Gleichstellungspolitiken und LGBTIG+-Rechte funktionaler Bestandteil rechter Ideologien? Wie hängen diese mit nationalistischen Diskursen zusammen und wodurch unterscheiden sie sich? Welche Rolle spielen Religion und konfessionelle Gruppierungen? Wie schlagen sich diese in der Ausrichtung der Außenpolitik nieder und welche Folgen haben diese Entwicklungen auf internationaler Ebene?

Die Lehrveranstaltung untersucht Autoritarismen und Rechtspopulismen als globale Phänomene sowie deren Auswirkungen auf internationaler Ebene. Verschiedene Erklärungsansätze für rechtspopulistische Entwicklungen werden auch anhand von Fallbeispielen aus dem sogenannten globalen Süden in den Blick genommen. Wir gehen der Frage nach, wie weit die sozialwissenschaftlichen Erklärungsansätze, die sich häufig auf europäische Fallbeispiele beziehen, auf Fälle aus dem sogenannten globalen Süden zutreffen bzw. welche Unterschiede und weiteren länderspezifischen Zusammenhänge auszumachen sind.