210118 SE F, G6, G7: Postindustrielle Wohlfahrtsstaaten (2008S)

Die tradierten Wohlfahrtsstaaten hoch entwickelter Länder sind mit der Herausbildung einer Reihe typisch postindustrieller - so genannter "neuer" - sozialer Risken konfrontiert. Damit eröffnet sich für die vergleichende Wohlfahrtsstaatenforschung ein neues Untersuchungsfeld: Standen traditionell die Bestimmungsfaktoren von Ausbau bzw. Rückbau sozialstaatlicher Politik im Fokus der einschlägigen Forschung, so erweitert sich das Untersuchungsfeld nun auf die Bestimmungsfaktoren der Anpassung tradierter Strukturen an neue soziale und ökonomische Herausforderungen. Diese manifestieren sich insbesondere in folgenden inhaltlichen Feldern: Sicherstellung der Beschäftigungsfähigkeit vor dem Hintergrund gestiegener und sich rasch wandelnder Qualifikationsanforderungen, Kombination von Erwerbsarbeit und Kindererziehung sowie Pflege von Angehörigen vor dem Hintergrund sich wandelnder Familienstrukturen, Integrationsfähigkeit und Fragen der ausreichenden monetären Absicherung von sozialen Sicherungssystemen vor dem Hintergrund sich wandelnder Arbeitsmarkstrukturen.
Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich vor diesem Hintergrund theoriegeleitet und aus international vergleichender Perspektive mit den Bestimmungsfaktoren der inhaltlichen und organisatorischen Reform(un)fähigkeit tradierter sozialstaatlicher Sicherungssysteme und den sozioökonomischen Outcomes, die damit einher gehen.