Universität Wien

210131 SE M7a/Diss SE VertiefungsSE: Konzepte und politische Praktiken:Governance in action. (2012S)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 14.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 21.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 28.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 18.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 25.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 02.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 09.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 16.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 23.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 30.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 06.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 13.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 20.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Mittwoch 27.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den letzten Jahren wird in der Politikwissenschaft zunehmend mit dem Konzept 'Governance' gearbeitet - wobei dieser Begriff eine große Zahl an ähnlichen, aber doch unterschiedlichen Bedeutungen trägt. Der Wandel von 'Government' hin zu 'Governance' beschreibt dabei politische Prozesse, die nicht mehr nur von klassischen staatlichen Akteuren angedacht, durchgeführt und umgesetzt werden. Vielmehr geht man im Kontext von 'Governance' davon aus, dass Politik heutzutage in neuen Räumen stattfindet, in die neue politische Akteursgruppen ihr Wissen mit einbringen. Dies führt dazu, dass neue Strategien wie auch neue Zielsetzungen relevant werden und sind, die in politische Entscheidungsfindungs-Prozesse einfließen, und dass also Partizipation und Teilhabe relevant werden und sind - als Mittel, um dem Anspruch gerecht zu werden, dass nicht-staatliche Akteursgruppen 'politisch ernst' genommen werden, wie aber auch als Aufforderung zur Analyse, zu untersuchen, wie diese Partizipation konkret abläuft.

'Governance' hat dabei eben mindestens zwei Bedeutungen: Erstens handelt es sich um ein Werkzeug zur Analyse, das dazu geführt hat, dass politikwissenschaftliche Arbeiten zunehmend 'breiter' angelegt werden, um der Vielzahl potenziell relevanter Akteursgruppen gerecht zu werden. Das wiederum hat positiv bewirkt, dass Wissen und Wissensproduktion ebenso 'breiter' analysiert werden, und zwar abseits traditioneller Vorstellungen von dem, was Expertise ist und ausmacht. Dies wiederum ermöglicht eine umfassende Analyse politischer Praktiken im Wechselspiel der Akteursgruppen. Zweitens aber steht dies natürlich und grundsätzlich mit der Annahme in Verbindung, dass 'Governance' auch 'tatsächlich stattfindet'. Aber genau da beginnen die Herausforderungen. Denn es zeigt sich immer wieder in Analysen, dass 'Governance' zwar oft als solches interpretiert wird, wenn es um Studien politischer Praktiken geht, dass sich dann jedoch immer wieder heraus stellt, dass tatsächliche Partizipation nicht wirklich stattfindet.

Im Seminar soll es daher darum gehen, sich mit unterschiedlichen Ansätzen auseinander zu setzen, die 'Governance in action' kritisch diskutieren. Dabei wird es neben der Begriffsabklärung in Bezug auf 'Governance' auch darum gehen, sich mit Begriffen wie Praktiken und Partizipation auseinander zu setzen, um sich der Frage widmen zu können, ob 'Governance' letztlich nicht in vielen Fällen mehr vertikales als horizontales politisches Handeln und Zusammenarbeiten bedeutet, das manchmal doch sehr stark klassischen 'Government'-Mustern ähnelt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

#Aktive Teilnahme an der LV, an den Gruppenarbeiten und an den Diskussionen
#Halten eines Impulsreferats (samt ppt und Handout)
#eventuell Gestalten eines wissenschaftlichen Posters in der Gruppe
#Termingerechte Abgabe der Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel des Seminars ist es, die Studierenden zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Begrifflichkeiten und Konzepten anzuregen - hier am Beispiel von 'Governance'. Das Seminar soll dazu dienen, auf der Basis von ausgewählten Texten zu 'Governance' empirische Beispiele zu betrachten und daraus resultierend wiederum kritisch reflektierend zu Begrifflichkeiten und Konzepten zurück zu kehren.

Prüfungsstoff

Literatur

Die hier angeführten Dokumente und Literaturstellen werden in Moodle abrufbar sein.

LV 2
Pierre, Jon (ed.) (2000). Debating Governance. Authority, Steering, and Democracy. Oxford University Press: Oxford.
Daraus: Kapitel 1 und Kapitel 11 (beide Texte von Jon Pierre)

LV 3
Rose, Nikolas (1999). Powers of Freedom. Reframing political thought. Cambridge University Press: Cambridge.
Daraus: Kapitel 1

LV 4
Hirst, Paul (2000). Democracy and Governance. In Pierre, Jon (ed.). Debating Governance. Authority, Steering, and Democracy. Oxford University Press: Oxford, 13-35.

LV 5
Kooiman, Jan (2000). Societal Govervance: Levels, models, and Orders of Social-Political Interaction. In Pierre, Jon (ed.). Debating Governance. Authority, Steering, and Democracy. Oxford University Press: Oxford, 138-164.

LV 6
Gbikpi, Bernard und Jürgen R. Grote (eds.) (2002). Participatory Governance. Political and Societal Implications. Leske + Budrich: Opladen.
Daraus: Kapitel 1 (von Gbikpi und Grote)

LV 7
Hajer, Maarten und Hendrik Wagenaar (eds.) (2003). Deliberative Policy Analysis. Understanding Governance in the Network Society. Cambridge University Press: Cambridge.
Daraus: Introduction (von Hajer und Wagenaar)

LV 8
Wagenaar, Hendrik und S. D. Noam Cook (2003). Understanding policy practices: action, dialectic and deliberation in policy analysis. In: Hajer, Maarten und Hendrik Wagenaar (eds.). Deliberative Policy Analysis. Understanding Governance in the Network Society. Cambridge University Press: Cambridge, 139-171.

LV 9
Fischer, Frank (2009). Democracy and Expertise. Reorienting Policy Inquiry. Oxford University Press: Oxford.
Daraus: Kapitel 2

LV 10
Bundeskanzleramt (2009). Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung. Empfehlungen für die gute Praxis. Wien.

LV 11
Lyall, Catherine et al. (2009). The Limits to Governance: The Challenge of policy-making for the New Life Sciences. Ashgate: Farnham - Burlington.
Daraus: Kapitel 12

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38