Universität Wien

210139 SE M9b/Diss SE SpezialisierungsSE: 1989 als Übergangsjahr (2012S)

Die Vorgeschichte des Systemwechsels und seine Nachwehen in der neueren politikwissenschaftlichen und geschichtswissenschaftlichen Literatur.

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 15.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 22.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 29.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 19.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 26.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 03.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 10.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 24.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 31.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 14.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 21.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Donnerstag 28.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Interpretation des Jahres 1989 als Umbruchs- oder Epochenjahr ist in der sozialwissenschaftlichen Debatte in die Diskussion geraten. Es wird neuerdings genauer nach den längerfristigen Ursachen des Systemwechsels gefragt, die ab den 1970er Jahren hervortreten. Auch in der Analyse der dem Jahr 1989 nachfolgenden Jahrzehnten werden eher die fortwirkenden Kontinuitäten untersucht, als dass ein völliger Neuanfang angenommen würde. Auf Grundlage des Studiums neuerer sozial- und geisteswissenschaftlicher Literatur wird im Seminar Fragen wie den folgenden nachgegangen: Welche Akteure waren die entscheidenden des Umbruchs: die Dissidenten, die Reformer oder das zornige Volk? Inwieweit war die Krise des Staatssozialismus mit der Krise der traditionellen Linken im Westen verbunden? Hätte es Alternativen zum Systemwechsel gegeben? Wie lässt sich der Erfolg der chinesischen Reformen erklären? Was bleibt vom Staatssozialismus in der osteuropäischen Gegenwart?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

aktive Mitarbeit wird ebenso bewertet wie das Studium der Seminarliteratur, wozu von jeder/m Teilnehmenden Rezensionen angefertigt werden müssen, jedeR muss ein Referat individuell oder in der Gruppe erarbeiten, am Schluss ist eine mündliche Prüfung bzw. eine schriftliche Arbeit vorgesehen - dazu gibt es in der ersten Sitzung eine verbindliche Festlegung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Studium neuerer sozial- und geisteswissenschaftlicher Ansätze (aus Politikwissenschaft, Ethnologie, Geschichtswissenschaft) zum Thema, Einblick in die Theoriebildung zu gesellschaftlichen Umbrüchen, Diskussion über Vorteile und Defizite jeweiliger Interpretationen der Ereignisse, Erarbeitung und Diskussion eigener Fragestellungen zum Thema (vermittels Seminarreferaten)

Prüfungsstoff

Auf Grundlage von bereitgestellter Literatur (Handapparat bzw. auf der Homepage des Lehrenden) Studium von Deutungen verschiedener Wissenschaftsdiskurse und AutorInnen zum selben Gegenstand, in einer zweiten Phase des Seminars Erarbeitung eigener Fragestellungen und deren Debatte, die Referate werden je nach Zahl der Teilnehmenden in individuellen oder Gruppen erarbeitet.

Literatur

Vorläufige Literaturliste:
- Iván T. Berend (1996): Central and Eastern Europe 1944-1993. Detour from the periphery to the periphery, Berkeley et al.: Univ. of California Press.
- Christoph Boyer (2009): Entstehung und Erbe des staatssozialistischen Wohlfahrtsstaates in Ostmitteleuropa, in: zeitgeschichte (36) 6, 381-392
- Archie Brown (1996): The Gorbachev Factor, Oxford: Oxford Univ. Press.
- G. Dalos: Der Vorhang geht auf. Das Ende der Diktaturen in Osteuropa, 2009
- Debatte zum Thema: Was the Soviet System Reformable? In: Slavic Review (63) 3.
- Christof Geisel (2005): Auf der Suche nach einem dritten Weg. Das politische Selbstverständnis der DDR-Opposition in den 80er Jahren, Berlin: Ch.Links Verlag.
- Christopher M. Hann (2002): Postsocialism: Ideals, ideologies and practices in Eurasia, London: Routledge
- D. Pollack/J. Wielgohs (Hg.): Akteure oder Profiteure? Die demokratische Opposition in den ostmitteleuropäischen Reguimeumbrüchen 1989, Wiesbaden 2010.
- Dieter Segert (2007): Postsozialismus-Spätsozialismus-Staatssozialismus: Grundlinien und Grundbegriffe einer politikwissenschaftlichen Postsozialismusforschung. In: Ders.: Postsozialismus. Hinterlassenschaften des Staatssozialismus und neue Kapitalismen in Europa. Wien: Braumüller, S. 1-23.
- Mitja Velikonja (2008): Titostalgia. a study of nostalgia for Josip Broz, Peace Institute, Skopje: Tiskarna Hren.
- Katherine Verdery (1996): What was socialism and what comes next? Princeton: Princeton Univ. Press.
- Alexei Yurchak (2006): Everything was forever until it was no more. The last Soviet generation, Princeton and Oxford: Princeton Univ. Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38