Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

210144 SE BAK9 SE Politische Theorien und Theorienforschung (2023W)

Protest und Demokratie: Von Ungehorsam bis Widerstand

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fernbleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 10.11. 13:00 - 15:00 Digital
  • Samstag 25.11. 09:00 - 18:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Freitag 01.12. 15:00 - 19:00 Digital
  • Samstag 16.12. 09:00 - 18:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Protest gehört zur Demokratie. Die Äußerung von Unzufriedenheit und Widerspruch auch außerhalb institutionell definierter Kanäle ist Teil des demokratischen Versprechens auf Selbstregierung. Doch Protest kann unterschiedliche Formen annehmen: Von Demonstrationen und Kundgebungen über zivilen Ungehorsam und direkte Aktionen bis hin zu aktivem Widerstand und revolutionären Bestrebungen. Dieses Seminar nimmt die verschiedenen Ausprägungen und Konzepte von Protest in den Blick, systematisiert sie und untersucht ihre Legitimationsgrundlagen. Wir behandeln unter anderem folgende Fragen: Was unterscheidet eine Demonstration von Ungehorsam? Was macht ihn zivil und wann wird er zu Widerstand? Gibt es ein Recht auf Widerstand, moralisch oder konstitutionell? Sind präfigurative oder abolitionistische Praktiken Formen des Protests oder Exitstrategien? Welche Rolle spielt Dissens grundsätzlich in demokratischen Gesellschaften und wie lassen sich massive Störaktionen demokratietheoretisch rechtfertigen? Im Lichte aktueller Protestbewegungen reflektiert dieser Kurs das Verhältnis von Protest und Demokratie in modernen politiktheoretischen Debatten und behandelt unter anderem Texte von Étienne Balibar, Martin Luther King Jr., Comité invisible, Angela Davis, Deva Woodly, Çiğdem Çıdam und Erin Pineda.

Dies ist ein Seminar in politischer Theorie und Ideengeschichte. Es wendet sich an Studierende, die die Motivation und Bereitschaft mitbringen sich mit komplexen Texten eingehend zu beschäftigen und diese im Plenum zu diskutieren.

Außerdem sollte die Bereitschaft bestehen, englische Originaltexte zu lesen.

Ziel ist es, dass Studierende am Ende dieser Lehrveranstaltung
1) verschiedene Formen und Konzepte von Protest erklären und diskutieren können;
2) komplexe politische Konzepte und Begriffe artikulieren und mit aktuellen politiktheoretischen Diskussionen in Verbindung bringen können;
3) politische Konzepte im Lichte historischer und gegenwärtiger Ereignisse kritisch reflektieren und bewerten können;
4) Argumente und Thesen mündlich sowie schriftlich textbasiert verteidigen und rechtfertigen können.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

a) Aktive Teilnahme (10%)
b) Annotierte Bibliographie und Posterpräsentation (20%)
c) Vortragsnotiz (20%)
d) Seminararbeit (50%)

Für die Überprüfung der schriftlichen Teilleistungen kann die Plagiatssoftware 'Turnitin' eingesetzt werden.

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion der schriftlichen Teilleistungen vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung ist die termingerechte Abgabe und positive Beurteilung sowohl der mündlichen als auch der schriftlichen Teilleistungen.

Prüfungsstoff

Pflichtlektüre und Diskussionsergebnisse

Literatur

Zur Vorbereitung:
Daase, Christopher. 2014. „Was ist Widerstand?“. Aus Politik und Zeitgeschichte 64 (27): 3-9.
Marchart, Oliver. 2016. „Demokratie und Dissens: Agonistische Demokratietheorie und die Legitimität von Protest“. Juridikum 4: 494-503.
Balibar, Étienne. 2013. „Demokratie durch Widerstand: Der Staatsbürger als Rebell“. Blätter für deutsche und internationale Politik 58 (3): 41-51.
Woodly, Deva. 2022. "Reckoning: Black Lives Matter and the Democratic Necessity of Social Movements". Oxford University Press.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 12.10.2023 12:07