Universität Wien

210146 PS D3, G4: Sexualität als Politikfeld österr. Parteie (2006W)

Sexualität als Politikfeld österr. Part. (G4/D3)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Erreichbarkeit: Sprechstunde während der Vorlesungszeiten Dienstag 18 bis 20 Uhr reservierter Stammtisch im Café Berg, 1090 Wien, Berggasse 8 oder per Mail: gudrun.hauer@univie.ac.at
Verwendung der Plattform eLearning

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 09.10. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 16.10. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 23.10. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 30.10. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 06.11. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 13.11. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 20.11. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 27.11. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 04.12. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 11.12. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 08.01. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 15.01. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 22.01. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Montag 29.01. 18:00 - 19:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der politische Umgang von Parteien mit dem Themenfeld Sexualität ermöglicht nicht nur Rückschlüsse auf deren Ideologien etwa betreffend Frauen und Familie, aber auch Rechtspolitik, sondern spiegelt auch immer allgemeine gesellschaftspolitische Haltungen und Wertvorstellungen wieder. Ein Überblick über die Geschichte der Zweiten Republik in diesem Politikfeld - und somit auch die Untersuchung der Geschichte und Politik der politischen Parteien - offenbart wichtige Paradigmenwechsel: Der wohl wichtigste ist mit der Entstehung und Politik der Neuen Frauenbewegung verknüpft - und in deren Gefolge mit dem Entstehen weiterer in diesem Politikfeld angesiedelter politischer Gruppierungen im Kontext der neuen sozialen Bewegungen (Lesben- und Schwulenbewegung). Die menschliche Sexualität, die generell an der Schnittstelle zwischen "Öffentlichem" und "Privatem" anzusiedeln ist, wurde jetzt in einem ganz spezifischen Sinne "entprivatisiert" ("Das Private ist politisch"); in diesem Zusammenhang ist der Terminus "Sexualpolitik" anzuführen, der aufzeigt und zugleich darauf verweist, dass Sexualität mit gesellschaftlichen (Be)wertungen verbunden war und ist.
Folgende für die österreichische Parteienpolitik in diesem Zusammenhang wichtige Diskurse sollen genauer analysiert werden: Abtreibung, Homosexualität, sexuelle Männergewalt gegen Frauen (Vergewaltigung, sexuelle Belästigung) und Kinder ("Kindesmissbrauch"), Pornographie, Prostitution, AIDS-Politik. Zu beachten sind hierbei folgende Faktoren: das sehr heterogene Wechselspiel zwischen Parteien (institutioneller Politik) und außerparlamentarischen Gruppierungen und AkteurInnen (autonome Politik), die sukzessive Aufnahme neuer Themen bzw. deren inhaltiche Erweiterung, ja Vertiefung (etwa in bezug auf die Definitionen von sexueller Gewalt, aber auch in bezug auf Homosexualitätspolitik), die Veränderungen von zentralen Leitlinien im gesellschaftlichen, politischen, hier auch parteipolitischen Umgang mit Sexualität (etwa die sukzessive Ablösung des Begriffes "Wahrung der Sittlichkeit" durch "Selbstbestimmung").
Ziele: Kennenlernen und Analyse der unterschiedlichen Positionen österreichischer Parteien (SPÖ, ÖVP,FPÖ, BZÖ, LIF, KPÖ) in bezug auf ihre Sexualitätspolitik (siehe die oben genannten Themenschwerpunkte) insbesondere auf Bundesebene (Parteien, Regierungen, parlamentarische Aktivitäten) sowie deren Verknüpfung mit ihrer allgemeinen Programmatik (Frauen, Familie, Grundrechte etc.) und diesbezüglicher Veränderungsprozesse in der Zweiten Republik, Analyse konkreter politischer Aktivitäten, Analyse innerparteilicher Lobbyingaktivitäten sowie parteiübergreifender (Frauen)bündnisse, Analyse des Wechselspiels zwischen österreichischer und europäischer Ebene

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Methoden: Formen der Textinterpretation, Medienanalysen, Methoden empirischer Sozialforschung (Interviews, teilnehmende Beobachtung, u.a. Nationalratswahlkampf in Wien)
Beurteilungsmaßstäbe: Anwesenheitspflicht, kleine schriftliche Prüfung über Inhalte der Pflichtlektüre (siehe Punkt 3) in der 3. Lehrveranstaltungseinheit, Thesenblatt, mündlicher Vortrag bzw. schriftliches Referat, Anwesenheit bei den beiden Arbeitsbesprechungen in der Sprechstunde, Proseminararbeit

Prüfungsstoff

Literatur

Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit Band 1. Suhrkamp 1983

Pelinka, Anton/Rosenberger, Sieglinde: Österreichische Politik. Grundlagen - Strukturen - Trends. 2. akt. Aufl. WUV 2003

Rosenberger, Sieglinde: Frauenpolitik in Rot-Schwarz-Rot. Geschlechterverhältnisse als Gegenstand der österreichischen Politik. Braumüller 1992

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38