Universität Wien

210151 SE BAK14 SE Geschlecht und Politik (2020W)

Sorge, soziale Reproduktion und Geschlecht: Einführung in Theorie und Empirie der Care-Forschung

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die Lehrformate für das WS (digital, hybrid, vor Ort) befinden sich in Entwicklung. Die Lehrenden werden die geplante Organisationsform und Lehrmethodik auf ufind und Moodle bekannt geben. Aufgrund von Covid19 muss mit kurzfristigen Änderungen in Richtung digitaler Lehre gerechnet werden.

Nicht-prüfungsimmanente (n-pi) Lehrveranstaltung. Eine Anmeldung über u:space ist erforderlich. Mit der Anmeldung werden Sie automatisch für die entsprechende Moodle-Plattform freigeschaltet. Vorlesungen unterliegen keinen Zugangsbeschränkungen.

VO-Prüfungstermine erfordern eine gesonderte Anmeldung.
Mit der Teilnahme an der Lehrveranstaltung verpflichten Sie sich zur Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Schummelversuche und erschlichene Prüfungsleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 31.10. 10:00 - 12:00 Digital
  • Samstag 07.11. 10:00 - 16:30 Digital
  • Samstag 21.11. 10:00 - 14:00 Digital
  • Samstag 05.12. 10:00 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Samstag 19.12. 10:00 - 16:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sorge und Selbstsorge stellen unerlässliche Voraussetzungen für die soziale Reproduktion von Individuen und Gesellschaft dar. Die Art und Weise, wie Sorge in einer Gesellschaft organisiert wird, wer unter welchen Bedingungen die hierfür notwendige Arbeit leistet, aber auch, warum Fürsorge und Selbstsorge mitunter lebensgefährlich vernachlässigt werden, sind daher Fragen von hoher wissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Relevanz. Das Seminar bietet eine Einführung in klassische und aktuelle Ansätze der Care-Forschung, die sich diesen Fragen empirisch und theoretisch widmen. Ziel des Seminars ist, einen analytischen Begriff von Care als Arbeit und gesellschaftliches Verhältnis zu entwickeln. Zwei Problemzusammenhänge rücken hierbei in den Mittelpunkt: Erstens der machtförmige Zusammenhang von Sorge- und Geschlechterverhältnissen im globalen Gegenwartskapitalismus, wobei Geschlecht in seinen Verflechtungen mit anderen Ungleichheitsdimensionen (insbesondere Klasse, Migration/Citizenship und Heteronormativität) in den Blick genommen wird. Zweitens die Frage, warum sich die gesellschaftlichen Sorgeverhältnisse im globalen Gegenwartskapitalismus in einer Krise befinden und welche Lösungen die Geschlechter- und Care-Forschung für die Bewältigung dieser Care-Krise bereit hält.

Das Seminar wird durchgehend online abgehalten werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit, Textlektüre und Recherche (20%)
Mündliche Präsentation zu einem Text oder zu empirischem Material (20%)
Abschlussarbeit (60%).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erwartet wird eine regelmäßige aktive Teilnahme. Die Note setzt sich aus den zu erfüllenden Teilaufgaben 1) Textbesprechung (20%), 2) Präsentation (20%) sowie 3) Abschlussarbeit (60%) zusammen.

Prüfungsstoff

Literatur

Bock, Gisela Barbara Duden (1977): Arbeit aus Liebe – Liebe als Arbeit. Zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus. In: Gruppe Berliner Dozentinnen (Hg.), Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität für Frauen. Berlin: Courage, 118-199.
Federici, Silvia (2012): Aufstand aus der Küche: Die Reproduktion der Arbeitskraft im globalen Kapitalismus und die unvollendete Feministische Revolution, Kapitel 3+4, 50-83.
Roseneil, Sasha (2008): Neue Freundschaftspraktiken. Fürsorge und Sorge im Zeitalter der Individualisierung. In: Mittelweg 36, 3/2008, 55-70.
Gutierrez Rodríguez, Encarnación (2014): Haushaltsarbeit und affektive Arbeit: über Feminisierung und Kolonialität von Arbeit. In: Prokla 174, S. 71-93.

Koppetsch, Claudia und Sarah Speck (2015): Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist. Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten, Frankfurt a.M.: Suhrkamp. (Auszüge)

Klinger, Claudia (2013): Krise war immer... Lebenssorge und geschlechtliche Arbeitsteilungen in sozialphilosophischer und kapitalismuskritischer Perspektive. In: Erna Appelt et al. (Hg.): Gesellschaft. Feministische Krisendiagnosen. Münster: Westfälisches Dampfboot, 82-104.
Joan Tronto (2000): Demokratie als fürsorgliche Praxis. In: Christel Eckart, Eva Senghaas-Knobloch (Hg): Sonderheft der Feministischen Studien "Fürsorge- Anerkennung-Arbeit", 25-42.
Parreñas, Rhacel (2001): Servants of Globalization: Women, Migration, and Domestic Work. Stanford, CA: Stanford University Press. (Auszüge)

Winker, Gabriele (2015): Care revolution: Schritte in eine solidarische Gesellschaft. Bielefeld: transcript Verlag (Auszüge).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:19