Universität Wien

210154 VO M3/G10/F: VO Materialistische Rechtstheorie (2010S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 12.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 19.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Samstag 24.04. 09:00 - 13:00 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 26.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 03.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 10.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 17.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 31.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 07.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 14.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 21.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
  • Montag 28.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Eine sich auf Marx berufende Rechtstheorie, die von den Strukturprinzipien kapitalistischer Vergesellschaftung ausgeht, war bis in die 1970er Jahre hinein prominent in den deutschsprachigen rechtstheoretischen Kontroversen. Sie hatte allerdings von Anfang mit dem Problem zu kämpfen, dass Marx selbst keine systematische Auseinandersetzung mit dem Recht hinterlassen hatte und die marxistische Tradition dazu neigte, das Recht als bloßes »Überbauphänomen« oder instrumentalisierbares Machtmedium zu unterschätzen. Allerdings begannen vor allem in den 1920er und 70er Jahren marxistisch inspirierte RechtstheoretikerInnen, eigenständige Ansätze zu entwickeln, bis diese schließlich in der Krise des Marxismus; Ende der 1980er Jahren aus dem Diskurs verschwanden. Das hatte zum einen mit dem Niedergang sozialer Bewegungen zu tun, zum anderen jedoch auch mit dem impliziten Ökonomismus und Klassenreduktionismus der bis dahin entwickelten Theorien. In der Krise des Neoliberalismus sind wiederum neue Versuche zu beobachten, an diese Tradition anzuknüpfen. Im Rahmen der Vorlesung sollen diese Ansätze vorgestellt und rekonstruiert werden, insbesondere die Rechtsstaatstheorie Franz Neumanns und Otto Kirchheimers sowie die Rechtsformanalyse von Eugen Paschukanis und die daran anschließende sog. Staatsableitungsdebatte; in den 1970er Jahren sowie die rechtstheoretischen Überlegungen von Nicos Poulantzas und die Analyse der juridischen Machttechnologie durch Michel Foucault. Durch die Kritik an den Ansätzen hindurch und das Aufgreifen insbesondere feministischer Kritik soll anschließend das unabgegoltene Potential aufgegriffen und die Entwicklung einer aktualisierten materialistischen Rechtstheorie vorgestellt werden, welche die Rechtsformanalyse mit einer Hegemonietheorie verbindet. Um sie in die aktuellen gesellschaftstheoretischen Auseinandersetzungen mit dem Recht einordnen zu können, werden zudem die Diskurstheorie von Jürgen Habermas sowie die Rechtsystemtheorie vorgestellt.
Begleitend zur Vorlesung findet ein Lektüreseminar statt, in welchem die zentralen Texte gemeinsam gelesen und diskutiert werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Sonja Buckel (2007) Subjektivierung und Kohäsion - Zur Rekonstruktion einer materialistischen Theorie des Rechts. Weilerswist (Velbrück Wissenschaft)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38