Universität Wien

210160 SE M8b SpezialisierungsSE Transnationale feministische Perspektiven (2013S)

auf Geschlecht, Nation und Migration

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 15.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 22.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 12.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 19.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 26.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 03.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 10.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 17.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 24.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 31.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 07.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 14.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 21.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Freitag 28.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Lehrveranstaltung soll eine transnationale feministische Perspektive erarbeitet werden, um globale geschlechtsspezifische Ungleichheiten und Transformationen der Geschlechterverhältnisse erfassen zu können. Im Unterschied zu einer globalen Perspektive geht es dabei nicht nur um Fragen der "Reichweite", sondern um eine Perspektivenverschiebung. Eine transnationale feministische Perspektive negiert die Bedeutung (insbesondere nationalstaatlicher) Grenzen und Differenzen nicht, schreibt diese aber nicht fest. Vielmehr zeigt sie, wie diese Grenzen produziert werden, aber porös sind. Statt Nationalstaaten als "Container" zu denken, geht es darum, die multiplen und komplexen Zusammenhänge und Verflechtungen globaler Ungleichheiten zu erfassen.

Die Lehrveranstaltung gliedert sich in drei Hauptteile:
Die gemeinsame theoretische Textarbeit, in der eine transnationale Forschungsperspektive erarbeitet wird, bildet den ersten Lehrveranstaltungsschwerpunkt.

Das kritische Erkenntnispotential dieser Perspektive wird in einem zweiten Teil anhand zentraler Themen- und Austragungsfelder sozialer Ungleichheiten konkretisiert und vertieft. Diese Themen- und Austragungsfelder umfassen:
(a) Migration (Grenzregime, Integration/Multikulturalismus),
(b) Reproduktionsarbeit (die transnationale Umverteilung von Hausarbeit)
(c) Körper und Gewalt

Schließlich sollen in einem dritten Teil Möglichkeiten transnationaler feministischer Solidaritäten sowie politische Handlungsstrategien ausgelotet werden. Ausgehend von der Erkenntnis, dass Feminismus niemals außerhalb von Macht- und Herrschaftsverhältnissen steht, geht es in der Lehrveranstaltung auch um neue Formen "reflektierter Solidarität" (Mohanty), die Differenzen zwischen verschiedenen Positionen und Erfahrungen von Frauen politisch und theoretisch aufgreift und fruchtbar macht.

Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit, Lektüre der verpflichtenden Basistexte, Beteiligung an der Diskussion, Kurzpräsentation, Erfüllen schriftlicher Arbeitsaufträge, Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erarbeitung einer transnationalen feministischen Perspektive, kritische Reflexion der Verschränkungszusammenhänge von Geschlecht, Nation und Migration, Kritik am "methodologischen Nationalismus" als unhinterfragte Grundlage sozialwissenschaftlicher Analysen; Schulung eines relationalen und eigenständigen Denkens, Erwerb wissenschaftlicher Arbeitstechniken im Umgang mit insbesondere englischsprachigen Texten, vertiefende Verarbeitung des neu gewonnen Wissens in Form von Diskussionen und eigenständiger Textproduktion.

Prüfungsstoff

Thematische Einführung und Überblick durch die LV-Leiterinnen, Textarbeit, Erschließung und Diskussion zentraler Begrifflichkeiten, Kurzreferat, Arbeit mit Materialien (Zeitungsartikel, Filmausschnitte, Radiobeiträge), Gruppenarbeit.

Literatur

Farris, Sara (2011). Die politische Ökonomie des Femonationalismus. In: Feministische Studien 2, S. 321-334.

Fekete, Liz (2005). Aufgeklärter Fundamentalismus? Einwanderung, Islam und andere Kulturdelikte. In: Der|Wisch, S. 5-26.

Grewal, Inderpal/Kaplan, Caren (1994, Hg.). Scattered Hegemonies: Postmodernity and Transnational Feminist Practices. Minneapolis: University of Minnesota Press.

Mohanty, Chandra Talpade (2004). Feminism without Borders. Decolonizing Theory, Practicing Solidarity. Durham: Duke Univ. Press.

Reuter, Julia/Villa, Paula-Irene (Hg.). Postkoloniale Soziologie. Empirische Befunde, theoretische Anschlüsse, politische Intervention. Bielefeld: transcript.

Smith, Linda (2006). Decolonizing Methodologies. Research and Indigenous Peoples. New York, London: University of Otago Press.

Yuval-Davis, Nira (1997). Geschlecht und Nation. Emmendingen: Verlag Die Brotsuppe.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38