Universität Wien

210161 SE M9: Osteuropastudien (2022W)

Energie, Abhängigkeit, Konflikte. Die Bedeutung (fossiler) Energieträger im postsowjetischen Raum

9.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fernbleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 11.11. 08:00 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Samstag 12.11. 08:00 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Freitag 25.11. 08:00 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Samstag 26.11. 08:00 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Freitag 02.12. 08:00 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
  • Samstag 03.12. 08:00 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Russland gehört zu den größten Öl- und Gasexporteuren der Welt. Diesen Rohstoffreichtum nutzt das Land immer wieder, um politischen Einfluss auf die Nachbarstaaten wie Belarus und die Ukraine, aber auch die Europäische Union auszuüben. Seit Kriegsbeginn haben daher Debatten um ein Embargo fossiler Energieträger an Bedeutung gewonnen. So plant die EU, künftig ihre Energieexporte aus Aserbaidschan und Zentralasien (Kasachstan) auszweiten, um die russischen Lieferungen vollständig zu ersetzen. Allerdings hat der verstärkte Rohstoffhandel zwischen der EU und diesen Ländern tiefergreifende Implikationen, denn es besteht die Gefahr, dass weitere postsowjetische Krisen, wie der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach, erneut eskalieren könnten. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist deutlich geworden, dass der gesamte postsowjetische Raum von vielfältigen Krisen und Konflikten geprägt ist. Das Ziel des Seminars ist es, diese näher zu analysieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Frage wie Energieressourcen als Mittel zur Einflussnahme eingesetzt werden. In einem ersten Schritt verschaffen sich die Seminarteilnehmer*innen einen Überblick über unterschiedliche Theorien rohstoffbasierter Entwicklung. Dem dominanten Forschungsparadigma des Rohstofffluchs wird die Debatte um den Ressourcenextraktivismus gegenübergestellt. Anschließend werden die Entwicklungsmodelle in einzelnen postsowjetischen Staaten und die dahinterstehenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse exemplarisch herausgearbeitet. Dabei wird die Frage debattiert, welche Alternativen zu rohstoffbasierten Entwicklung im kapitalistischen Weltmarkt existieren. Im dritten Teil stehen die vielfältigen Konflikte und Krisen im postsowjetischen Raum im Mittelpunkt. Die Konsolidierung des rohstoffbasierten Entwicklungsmodells in Russland in den 2000er Jahren geht einher mit regelmäßigen Konflikten mit Belarus und der Ukraine (Gaskriege). Die Wirtschaftskrise und vor allem die westlichen Sanktionen seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine stellen einen Wendepunkt in der jüngsten Entwicklung der Region dar. Denn die Putin-Administration setzt seitdem auf eine Politik der Importsubstitution, um die Abhängigkeit vom Rohstoffsektor zu reduzieren. Ein weiteres Thema sind die zukünftige Entwicklung der Ukraine und anderen Staaten, die stark von Energieimporten abhängig sind und die Auswirkungen eines möglichen EU-Embargos auf russische Energieträger.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die regelmäßige Anwesenheit (max. zwei fehlende Einheiten) sowie die aktive Teilnahme am Seminar ist die Grundvoraussetzung zu dessen positiver Absolvierung. Als Leistungsnachweis sind während des Semesters zu den einzelnen Sitzungen kleinere Aufgaben zu erfüllen (z.B. kurze Inputs, Textrezensionen, Fragen beantworten) im Umfang von 1-2 Seiten. Am Ende des Semesters ist ein Essay (Umfang 5-10 Seiten ohne Literaturliste) abzugeben. Die Endnote setzt sich aus der aktiven Mitarbeit während der Seminareinheiten (20 %), der Bewertung der Aufgaben für die einzelnen Sitzungen (40 %) und dem Abschlussessay (40 %) zusammen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Seminar presence and participation (students must not miss more than 2 seminars): 20%• Five question papers: 40%• Final essay (approximately 3000 words, excluding the bibliography): 40%

Prüfungsstoff

Students are required to read the articles and chapters assigned for each session and they are also required to engage independently with the literature in the field. In preparation for final essay, students will need to supplement the course readings with further relevant literature they identify through own research.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 02.11.2022 17:09