Universität Wien

210170 SE BAK15 SE Osteuropastudien (2024S)

Die EU-Osterweiterung 2.0

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Fr 24.05. 08:00-12:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 22.03. 08:00 - 11:15 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Freitag 12.04. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Freitag 26.04. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Samstag 27.04. 08:00 - 13:00 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die russische Invasion der Ukraine am 24. Februar 2022 hatte einschneidende Auswirkungen, die weit über den post-sowjetischen Raum hinausreichen. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz rief eine grundlegende "Zeitenwende" aus und die Europäische Union zeigte sich lange vergleichsweise geschlossen gegen den russischen Aggressor. Die veränderte geopolitische Lage brachte auch eine neue Dynamik in die EU-Erweiterungspolitik: Im Juni 2022 erhielten die Ukraine und die Republik Moldau den Kandidatenstatus. Im Dezember 2022 folgte Bosnien und Herzegowina, und im Dezember 2023 erhielt auch Georgien diesen Status, so dass nunmehr neun Staaten Kandidatenländer sind. Der Kosovo hat zudem im Dezember 2022 eine Mitgliedschaft beantragt.

Der Kurs hat das Ziel, diese neue Situation der EU-Erweiterung wissenschaftlich zu erfassen und aus der Perspektive verschiedener Akteure zu beleuchten. Dabei werden sowohl die Grundlagen der EU-Erweiterungsdebatten erarbeitet als auch ein Vergleich zur bisherigen EU-Osterweiterung (2004, 2007 und 2013) gezogen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt zudem auf dem aktuellen Stand der Beitrittsverhandlungen und den demokratiepolitischen Entwicklungen in den Beitrittsländern. Im letzten Schritt des Kurses werden die weitreichenden Implikationen einer EU mit möglicherweise rund 35 Mitgliedern diskutiert. Aufgrund der Aktualität des Themas werden im Kurs auch aktuelle Entwicklungen, die während des Kurses geschehen, thematisiert. Es werden vorwiegend englischsprachige wissenschaftliche Quellen, aber auch Primärquellen wie EU-Dokumente oder Reden gelesen und besprochen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Im Zentrum des Seminars steht die interaktive Diskussion der Pflichttexte und der aktuellen Entwicklungen in der Erweiterungspolitik, was eine aufmerksame Lektüre der Literatur und gute Englischkenntnisse erfordert (da die meisten Texte auf Englisch verfasst sind). Verschiedene Diskussionsformate, darunter Fishbowl, Podiumsdiskussionen und Kleingruppen, werden angewendet.

Um das Seminar erfolgreich zu absolvieren, ist eine regelmäßige Anwesenheit (keine verpasste Einheit, da der Unterricht in Blockform stattfindet), die Vorbereitung der Pflichtlektüre sowie die aktive Teilnahme an den Diskussionen grundlegend. Die Leistungskontrolle besteht aus vier Komponenten: drei schriftlichen Aufgaben (50 %, ca. 1000 Wörter), zwei kurzen Reviews zu den schriftlichen Aufgaben anderer Studierender (10 %, ca. 300 Wörter), einem Take-Home-Exam (30 %) sowie der mündlichen Teilnahme (10 %).

Die schriftlichen Aufgaben zielen darauf ab, das Verständnis der Pflichtlektüre zu prüfen und die Fähigkeit zur Verfassung eigener wissenschaftlicher Texte zu verbessern. Die Reviews sollen die Fähigkeit zur konstruktiven Feedback-Gabe fördern. Das Take-Home-Exam wird nach der ersten Hälfte des Kurses durchgeführt und dient der Überprüfung des bis dahin behandelten Unterrichtsstoffs.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle vier Leistungen (Reviews, schriftliche Aufgabe, Take Home Exam, mündliche Leistung) müssen jeweils positiv bewertet werden, um das Seminar zu bestehen. Da der Kurs geblockt stattfindet, darf keine verpasste Sitzung werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann im Einzelfall entscheiden, ob ein Gespräch zur Arbeit erforderlich ist. Das Gespräch ist notenrelevant und ist zu dokumentieren (Prüfungsprotokoll). Stellt sich bei dem Gespräch heraus, dass der/die Studierende über die Inhalte des schriftlichen Beitrags keine oder ungenügend Auskünfte geben kann, ist die Seminararbeit (=Teilleistung) negativ zu bewerten. Gibt der/die Studierende zu, dass die Arbeit nicht selbst verfasst wurde, ist die Lehrveranstaltung mit einem "X" zu bewerten ("Nichtbeurteilung wegen unerlaubter Hilfsmittel").
Ein Plagiat ist die bewusste und unrechtmäßige Übernahme von fremdem geistigem Eigentum; der/die AutorIn verwendet ganz oder teilweisefremde Werke in einem eigenen Werk, ohne die Quelle anzugeben. Zur Überprüfung der Abschlussarbeiten wird die Plagiatsprüfungssoftware „Turnitin“ der Universität Wien verwendet. Ein Plagiat wird im Sammelzeugnis mit einem X gekennzeichnet und mit folgendem Zusatz versehen. Nicht beurteilte und nichtige Prüfungen: Gemäß § 74 ist die Beurteilung einer Prüfung für nichtig zu erklären, wenn diese Beurteilung oder die Anmeldung zu dieser Prüfung erschlichen wurde (N), Gemäß § 13 (7) des studienrechtlichen Satzungsteils der Universität Wien sind Prüfungen, bei denen unerlaubte Hilfsmittel mitgenommen oder verwendet werden, nicht zu beurteilen (X).

Prüfungsstoff

Pflichtlektüre, Folien des LV-Leiters und Diskussionen im Kurs

Literatur

Bélanger, M.-E., & Schimmelfennig, F. (2021). Politicization and rebordering in EU enlargement: Membership discourses in European parliaments. Journal of European Public Policy, 28(3), 407–426.
Blauberger, M., & Van Hüllen, V. (2021). Conditionality of EU funds: An instrument to enforce EU fundamental values? Journal of European Integration, 43(1), 1–16.
Džankić, J., Kacarska, S., & Keil, S. (2023). A year later, war in Ukraine and Western Balkan (geo)politics. Publications Office, European University Institute.
Fouéré, E. (2022). Can the war in Ukraine revive the EU’s enlargement agenda for the Western Balkans? CEPS Policy Insights, No 2022-11 / March 2022.
Kelemen, R. D., Menon, A., & Slapin, J. (2014). Wider and deeper? Enlargement and integration in the European Union. Journal of European Public Policy, 21(5), 647–663.
Petrov, R. (2023). Applying for EU Membership in Time of War: “Accession through War” of Ukraine. Istituto Affari Internazionali (IAI).
Petrovic, M., & Tzifakis, N. (2021). A geopolitical turn to EU enlargement, or another postponement? An introduction. Journal of Contemporary European Studies, 29(2), 157–168.
Sapir, A. (2022). Ukraine and the EU: Enlargement at a New Crossroads. Intereconomics, 57(4), 213–217.
Spöri, T., Eilers, N., Eichhorn, J., Cvijić, S., Emini, D., & Stefanović, M. (2022): Strict, Fair and More Open Towards EU Enlargement! Dutch Public Opinion on EU Membership of the Western Balkans. Research report by d|part, EFB & BiEPAG.
Taydas, Z., & Kentmen-Cin, C. (2017). Who Is Afraid of EU Enlargement? A Multilevel Comparative Analysis. Political Research Quarterly, 70(3), 604–617.
Toshkov, D., Kortenska, E., Dimitrova, A., & Fagan, A. (n.d.). The ‘Old’ and the ‘New’ Europeans: Analyses of Public Opinion on EU Enlargement in Review.
(vorläufige Auswahl)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 31.01.2024 14:26