Universität Wien

210171 SE M9: Osteuropastudien (2024S)

Die EU-Wahl 2024 in den östlichen Mitgliedern

9.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Sa 25.05. 08:00-12:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Samstag 23.03. 08:00 - 11:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Samstag 13.04. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Freitag 14.06. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
Samstag 15.06. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Juni 2024 steht die direkte Wahl des EU-Parlaments bereits zum zehnten Mal an. Medial wird die Wahl häufig als „Schicksalswahl“ bezeichnet, insbesondere da laut aktuellen Umfragen rechte und EU-kritische Parteien vielfach Umfragehochs verzeichnen.

Den östlichen EU-Mitgliedern, die seit 2004 beigetreten sind, wird generell aber auch in Bezug auf die anstehende Wahl in der europäischen Öffentlichkeit unterschiedlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Während der kürzlich stattgefundene Regierungswechsel in Polen in Europa aufmerksam und überwiegend wohlwollend aufgenommen wurde, führt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán seinen Konflikt mit den europäischen Institutionen weiter und fährt schon Monate vor der EU-Wahl im bekannten Stil EU-kritische Kampagnen. Aber auch jenseits der Länder, die üblicherweise im Fokus stehen, sind EU-kritische und rechts-nationalistische Parteien in den östlichen Mitgliedern auf dem Vormarsch, wie beispielsweise die ehemals sozialdemokratische Smer in der Slowakei oder die rechts-nationalistische AUR in Rumänien.

Der Kurs hat das Ziel, zentrale Entwicklungen im Vorfeld der EU-Wahl 2024 zu untersuchen und mithilfe der wissenschaftlichen Literatur zu kontextualisieren. Konkret stehen dabei sowohl die Kampagnen und wesentlichen Parteien in den östlichen EU-Mitgliedern im Fokus. Zugleich widmet sich der Kurs jedoch auch den grundlegenden Einstellungen der Bevölkerungen in diesen Ländern zur EU und geht der Frage nach, warum sich viele Menschen in den östlichen EU-Mitgliedstaaten als „EU-Mitglied zweiter Klasse“ fühlen.

Im Kurs werden vorwiegend englischsprachige wissenschaftliche Quellen, aber auch Primärquellen wie EU-Dokumente oder Reden gelesen und besprochen. Zudem bereiten die Studierenden zu Beginn der Einheiten aktuelle Entwicklungen vor, die dann gemeinsam diskutiert werden. Andererseits wählen, gestalten und führen die Studierenden in Absprache mit dem LV-Leiter ein eigenes kleines Forschungsprojekt zur EU-Wahl 2024 durch, das am Ende des Kurses präsentiert wird und das auch in der letzten schriftlichen Aufgabe verschriftlicht wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Im Zentrum des Seminars steht die interaktive Diskussion der Pflichttexte und der aktuellen Entwicklungen im Vorfeld der EU-Wahl 2024, was eine aufmerksame Lektüre der Literatur und gute Englischkenntnisse erfordert (da die meisten Texte auf Englisch verfasst sind). Verschiedene Diskussionsformate, darunter Fishbowl, Podiumsdiskussionen und Kleingruppen, werden angewendet.

Um das Seminar erfolgreich zu absolvieren, ist eine regelmäßige Anwesenheit (keine versäumte Einheit, da der Unterricht in Blockform stattfindet), die Vorbereitung der Pflichtlektüre sowie die aktive Teilnahme an den Diskussionen grundlegend. Die Leistungskontrolle besteht aus fünf Komponenten: drei schriftlichen Aufgaben (50 %, je nach Aufgabe 1500 oder 2500 Wörter), zwei kurzen Reviews zu den schriftlichen Aufgaben anderer Studierender (10 %, ca. 300 Wörter), der Präsentation eines aktuellen Themas (10 %) sowie des eigenen Projekts am Ende des Kurses (20 %) und der mündlichen Teilnahme (10 %).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle fünf Leistungen (Reviews, schriftliche Aufgabe, Präsentationen, mündliche Leistung) müssen jeweils positiv bewertet werden, um das Seminar zu bestehen. Da der Kurs blockweise stattfindet, darf keine Sitzung versäumt werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann im Einzelfall entscheiden, ob ein Gespräch zur Arbeit erforderlich ist. Das Gespräch ist notenrelevant und ist zu dokumentieren (Prüfungsprotokoll). Stellt sich bei dem Gespräch heraus, dass der/die Studierende über die Inhalte des schriftlichen Beitrags keine oder ungenügend Auskünfte geben kann, ist die Seminararbeit (=Teilleistung) negativ zu bewerten. Gibt der/die Studierende zu, dass die Arbeit nicht selbst verfasst wurde, ist die Lehrveranstaltung mit einem "X" zu bewerten ("Nichtbeurteilung wegen unerlaubter Hilfsmittel").
Ein Plagiat ist die bewusste und unrechtmäßige Übernahme von fremdem geistigem Eigentum; der/die AutorIn verwendet ganz oder teilweisefremde Werke in einem eigenen Werk, ohne die Quelle anzugeben. Zur Überprüfung der Abschlussarbeiten wird die Plagiatsprüfungssoftware „Turnitin“ der Universität Wien verwendet. Ein Plagiat wird im Sammelzeugnis mit einem X gekennzeichnet und mit folgendem Zusatz versehen. Nicht beurteilte und nichtige Prüfungen: Gemäß § 74 ist die Beurteilung einer Prüfung für nichtig zu erklären, wenn diese Beurteilung oder die Anmeldung zu dieser Prüfung erschlichen wurde (N), Gemäß § 13 (7) des studienrechtlichen Satzungsteils der Universität Wien sind Prüfungen, bei denen unerlaubte Hilfsmittel mitgenommen oder verwendet werden, nicht zu beurteilen (X).

Prüfungsstoff

Pflichtlektüre, Folien des LV-Leiters und Diskussionen im Kurs

Literatur

Braun, D., & Grande, E. (2021). Politicizing Europe in Elections to the European Parliament (1994–2019): The Crucial Role of Mainstream Parties. JCMS: Journal of Common Market Studies, 59(5), 1124–1141. https://doi.org/10.1111/jcms.13168
Braun, D., & Schäfer, C. (2022). Issues that mobilize Europe. The role of key policy issues for voter turnout in the 2019 European Parliament election. European Union Politics, 23(1), 120–140. https://doi.org/10.1177/14651165211040337
Csehi, R., & Zgut, E. (2021). ‘We won’t let Brussels dictate us’: Eurosceptic populism in Hungary and Poland. European Politics and Society, 22(1), 53–68. https://doi.org/10.1080/23745118.2020.1717064
Gattermann, K. (2020). Media Personalization during European Elections: The 2019 Election Campaigns in Context *. JCMS: Journal of Common Market Studies, 58(S1), 91–104. https://doi.org/10.1111/jcms.13084
Hix, S., & Høyland, B. K. (2022). The political system of the European Union (Fourth edition). Bloomsbury Academic.
Hobolt, S. B., & De Vries, C. E. (2016). Public Support for European Integration. Annual Review of Political Science, 19(1), 413–432. https://doi.org/10.1146/annurev-polisci-042214-044157
Hobolt, S. B., & Wittrock, J. (2011). The second-order election model revisited: An experimental test of vote choices in European Parliament elections. Electoral Studies, 30(1), 29–40. https://doi.org/10.1016/j.electstud.2010.09.020
Kritzinger, S. (Ed.). (2020). Assessing the 2019 European Parliament elections. Routledge/Taylor & Francis Group.
Makaryčev, A. S. (Ed.). (2021). Multifaceted nationalism and illiberal momentum at Europe’s eastern margins. Routledge Taylor & Francis Group.
Marsh, M. (1998). Testing the Second-Order Election Model after Four European Elections. British Journal of Political Science, 28(4), 591–607. https://doi.org/10.1017/S000712349800026X
Mudde, C. (2019). The 2019 EU elections: Moving the center. Journal of Democracy, 30, 20.
Treib, O. (2021). Euroscepticism is here to stay: What cleavage theory can teach us about the 2019 European Parliament elections. Journal of European Public Policy, 28(2), 174–189. https://doi.org/10.1080/13501763.2020.1737881
Van Der Brug, W., Popa, S. A., Hobolt, S. B., & Schmitt, H. (2021). Illiberal democratic attitudes and support for the EU. Politics, 41(4), 537–561. https://doi.org/10.1177/0263395720975970
(vorläufige Auswahl)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 20.03.2024 20:26