Universität Wien

210185 PS G10: Bilder vom Fremden, Bilder des Eigenen (2007W)

Migration im Film

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Erreichbarkeit: per E-Mail: leila.hadj-abdou@univie.ac.at ;
monika.mayrhofer@univie.ac.at; (bei Bedarf) Vor- und NAchbesprechungen, IPW, ZimmerNr.: D209

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 18.10. 11:30 - 14:45 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 15.11. 11:30 - 14:45 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 29.11. 11:30 - 14:45 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 06.12. 11:30 - 14:45 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 13.12. 11:30 - 14:45 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 10.01. 11:30 - 14:45 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 24.01. 11:30 - 14:45 Fachtutoriumsraum (A221), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Das Spektakel des 'Anderen'" nennt Stuart Hall die vielfältigen Repräsentationen von fremden Menschen und Orten durch massenmediale Inszenierungen. Unterschiedliche Bilder von Migration und von Fremden werden tagtäglich durch die Massenmedien hergestellt und transportiert und arbeiten dabei mit einem ganzen Repertoire der Repräsentationen von "Differenz" und "Andersheit". Hall hat darauf hingewiesen, dass durch viele dieser Repräsentationspraktiken Stereotypisierungen vorgenommen werden, die auf einen Zusammenhang zwischen Repräsentation, Differenz und Macht schließen lassen, nämlich von der "Macht in der Repräsentation [...], von der Macht zu kennzeichnen, zuzuweisen und zu klassifizieren". Das Proseminar möchte sich zum einen mit der Frage der Repräsentation von Fremden am Beispiel von Spielfilmen auseinandersetzen, darüber hinaus ist aber auch die Frage der eigenen Repräsentation von Migrant/inn/en in Spielfilmen zentral. Letzteres trägt der Tatsache Rechnung, dass in den letzten Jahr(zehnt)en vermehrt Filme von Migrant/inn/en hergestellt wurden, in der die eigene Lebenswelt im Spannungsfeld zwischen Identität und Differenz sichtbar gemacht wurde.
Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bilden Geschlechterkonstruktionen. So sind gerade Vorstellungen zu Immigration stark vergeschlechtlicht. Kulturalisierungen von Migrant/innengruppen, über die Differenz zu Einwanderungsgesellschaften produziert wird, werden in öffentlichen Debatten vermehrt über den Topos der "Geschlechterungleichheit" bzw. der "Frauenunterdrückung" verhandelt. Welche Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit finden sich demnach in Filmen? Wie konstruieren sie Geschlechterverhältnisse zwischen Migrant/innen, als auch zwischen Minder- und Mehrheitsgesellschaft? Die Veranstaltung soll Raum bieten, diesen und anderen Fragen nachzugehen.

Das Proseminar setzt sich von daher mit Gender, als auch (verschränkten) Kategorien und Phänomenen wie Identität, Ethnizität, Rassismus, Arbeitswelt, analytisch auseinander.

Wichtig für die Analyse sind dabei folgende Ebenen:
" Inhalt und Repräsentation: Analyse des thematischen Inhalts und der im Film repräsentierten sozialen Welt.
" Figuren und Akteure/innen: Analyse der Figuren als Handlungs- und Funktionsträger/innen, als Repräsentanten/innen von Rollen- und Identitätskonzepten.
" Kontext: Analyse des politischen, gesellschaftlichen und sozialen Kontexts des Filminhalts.

Mögliche Filme, die analysiert und debattiert werden können (Auswahl):

Aprilkinder (1998), Bend it like Beckham (2002), Gegen die Wand (2004), Héxagone (1993), Le thé au harem d¿Archimedes (1985), My beautiful laundrette (1985), Susie Washington (1997), Yasemin (1988), Yasmin (2004),¿

Methoden und Ziele:

Das erkenntnistheoretische Ziel der LV ist ein zirkuläres: Theoretische Texte sollen die Basis zum besseren Verständnis der Filme bieten, während die künstlerische Darstellung in den Filmen letztendlich auch neue Anstöße und Gedanken für die Auseinandersetzung um Repräsentation(en) von Migration liefern sollen. Die LV-Einheiten werden nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, zu diesen ist jeweils die Lektüre eines Basistextes vorgeschrieben. Nach der Diskussion der Texte in den einzelnen LV, präsentieren Gruppen einen Film und analysieren ihn nach den jeweiligen thematischen Schwerpunkten. Anschließend ist eine Diskussion unter besonderer Berücksichtigung des Basistextes vorgesehen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit, Lektüre von Basistexten, Analyse eines Films in einer Gruppe und Präsentation der Ergebnisse, Verfassen einer schriftlichen Arbeit.

Prüfungsstoff

Literatur

Beicken, Peter (2004): Wie interpretiert man einen Film? Stuttgart: Reclam.

Hall, Stuart (2004): Das Spektakel des "Anderen". In: Koivisto, Juha/Merkens, Andreas (Hrsg.): Stuart Hall. Ideologie, Identität, Repräsentation. Ausgewählte Schriften 4. Wien: Argument Verlag. 108-166.

Mikos, Lothar (2003): Film- und Fernsehanalyse. Konstanz: UVK.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 27.07.2023 00:20