Universität Wien

210277 PS G7: Islam und Politik in Zentralasien (2006W)

Islam und Politik in Zentralasien (G7)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Erreichbarkeit: nach der LV oder per E-Mail: paul.geiss@univie.ac.at

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 12.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 19.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 09.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 16.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 23.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 30.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 07.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 14.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 11.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 18.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Donnerstag 25.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Anhand ausgewählter Texte soll die gesellschaftliche Verankerung des Islams und dessen Politisierungspotential in Zentralasien untersucht werden. Nach dem Einstieg mit allgemeinen Texten zum Verhältnis von Islam und Politik wird die politische und gesellschaftliche Rolle des Islams in den vorkolonialen zentralasiatischen Stammesgesellschaften behandelt. Diesem stark tribal geprägten "Volksislam" wird ein durch Schriftkultur und Scharia (islamisches Gesetz) geprägter "Gelehrtenislam" der Flussoasen gegenübergestellt, welcher eine wichtige Rolle für die politische Legitimierung der vorkolonialen zentralasiatischen Patrimonialstaaten (Chanate von Chiwa und Kokand, Emirat von Buchara) spielte. Im Anschluss sollen dann die Auswirkungen der zaristischen Kolonialverwaltung auf den Islam und auf islamisch geprägte Eliten analysiert werden. Die Sowjetisierung der Region war mit der radikalen Bekämpfung aller islamischen Einrichtungen und Eliten verbunden (Aufhebung der islamischen Stiftungen, Schließung von Moscheen, Verfolgung von Mullahs), führte aber während des 2. Weltkriegs zur Errichtung von Geistlichen Verwaltungen (Muftiaten), die bis zum Zerfall der Sowjetunion die Religionsausübung unter staatlicher Kontrolle stellten und ein säkulares Islamverständnis verbreiteten. In vergleichender Perspektive wird dann die gesellschaftliche und politische Rolle des Islams in den unabhängigen Republiken in Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisien und Kasachstan untersucht. Dabei soll analysiert werden, in welcher Weise die Präsidialverwaltungen den Islam politisch zu integrieren versuchen und wie hoch das Politisierungspotential des Islams einzuschätzen ist. Die Teilnehmer sollen in ein Forschungsfeld der Zentralasienforschung eingeführt und mit Hilfestellungen in die Lage versetzt werden, sich kritisch mit der Literatur auseinander zu setzen und die impliziten methodischen und wissenschaftstheoretischen Grundannahmen in den behandelten Texten zu erkennen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Proseminar ist als Literaturseminar mit Pflichtlektüre konzipiert. Beurteilt werden die (1) genaue Lektüre der behandelten Texte anhand der aktiven Teilnahme an der Seminardiskussion (10-30 %), (2) die Präsentation der Seminar-Texte mit Folien/Overheadprojektor und Handout (Zusammenfassung der Präsentation) (34%) und die Abfassung von 2 Essays (je 1.500 Wörter) (50-66 %) während des Proseminars.

Prüfungsstoff

Literatur

Andrea Strasser, u. a., Hrsg., Zentralasien und Islam = Central Asia and Islam., Hamburg: Deutsches Orient-Institut, 2002.
*Lena Jonson, Murad Esenov, ed., Political Islam and Conflicts in Russia and Central Asia, Stockholm 1997.
*Udo Steinbach, M.-C. von Gumppenberg, Zentralasien: Geschichte, Politik, Wirtschaft. Ein Lexikon, München: C. H. Beck 2004.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38