Universität Wien

210293 SE FOP: Transformationsprozesse, Kulturwandel und Lebensstile (2008S)

14.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die LV wird vom Anreizsystem Frauenförderung der Universität Wien finanziert.

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 11.03. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 01.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 08.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 15.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 22.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 29.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 06.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 20.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 27.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 03.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 10.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 17.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Dienstag 24.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zentrum des Forschungspraktikums stehen der Zusammenhang zwischen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen und Phänomenen von Kulturwandel und sowie dessen Einfluss auf die Ausgestaltung von Lebensstilen.
Pierre Bourdieu hat den Bereich der Lebensstile als jenen Raum konzipiert, in dem Auseinandersetzungen um symbolisches Kapital statt finden. In die Politikwissenschaft hat die Lebensstilforschung spätestens seit den 1980er Jahren in Folge der Rezeption der Wertewandelstudie Ronald Ingleharts und der Individualisierungsthese Ulrich Becks Eingang gefunden. Der Lebensstilansatz in der Politischen Kulturforschung stellt den Anspruch, vor allem auch die kulturelle Dimension sozialer Differenzphänomene zu erfassen und damit über Schicht- und Klassenmodelle hinausgehende Erklärungskraft zu besitzen. Gregor Matjan hat dahin gehend die Anwendung des Lebensstilkonzepts im Bereich der politischen Kultur-Forschung als einen epistemologischen Rahmen für die Interpretation der sozialen Welt beschrieben.
Die Verwendung von Lebensstilen als soziokulturelle Kategorien umfasst typische Wert-, Einstellungs-, Präferenz-, Orientierungs- und Handlungsmuster sowie deren Umsetzung in unterschiedlichen Alltagsbereichen. Der Bereich des Politischen gehört ebenso zum Lebensstil wie Einstellungen gegenüber sozialen Beziehungen, Konsum- und Freizeitgewohnheiten, Mode und Styling oder Alltagsästhetik.
Vor diesem Hintergrund nimmt das FoP die Diskussion ausgewählter methodische Zugänge und empirischer Ergebnisse der Lebensstilforschung (insbesondere aus den Cultural Studies) zum Ausgangspunkt für die Entwicklung von Fragestellungen und Erhebungsansätzen für kleinere Forschungsprojekte der TeilnehmerInnen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

" Einführung in die Thematik durch SE-Leiterin, gemeinsame Diskussion von Basistexten in der Eingangsphase (Handapparat mit Kopiervorlagen), empirische Forschungsarbeiten der TeilnehmerInnen
" Methodischer Zugang: Die Rekonstruktion der Pluralität von Lebensstilen, Alltagswelten und deren subjektiver Deutungen erfordert einen multimethodischen Zugang und eine Kombination mehrerer Forschungstechniken. Insbesondere die folgenden methodischen Ansätze werden im Rahmen des FoP zum Einsatz kommen: qualitative Interviews (problemfokussierte bzw, narrative Interviews und ExpertInnengespräche), ethnographische Beobachtung, Inhaltsanalyse medialer Repräsentationen und von Materialen aus der Werbung
" Anforderungen:Regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Präsentation der Forschungskonzepte, Werkstattberichte und Forschungsergebnisse, schriftlicher Forschungsbericht
" Arbeit in Forschungsteams empfohlen

Prüfungsstoff

Literatur

Dangschat, Jens/ Blasius, Jörg (Hg.) (1994): Lebensstile in den Städten. Konzepte und Methoden. Opladen.
Lüdtke, Hartmut (2000): Zeitverwendung und Lebensstile. Empirische Analysen zum Freizeitverhalten, expressiver Ungleichheit und Lebensqualität in Westdeutschland. Institut für Soziologie. Münster.
Matjan, Gregor (1996): Lifestyle Concepts and their Application in Comparative Research on Central European Political Culture. In: Plasser; Fritz/Pribersky, Andreas (ed.): Political Culture in East Central Europe. Aldershot et al. 35-50.
Mörth, Ingo/ Fröhlich, Gerhard (Hg.) (1994): Das symbolische Kapital der Lebensstile. Zur Kultursoziologie der Moderne nach Pierre Bourdieu. Frankfurt/M.-New York.
Otte, Gunnnar (2004): Sozialstrukturanalyse mit Lebensstilen. Wiesbaden.
Postel, Berit (2006): Charakterisierung von Lebensstilen durch Wertorientierungen. Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung Nr.23. Universität Potsdam.
Richter, Rudolf (2005): Die Lebensstilgesellschaft. Wiesbaden.
Schwenk, Otto G. (Hg.) (1996): Lebensstil zwischen Sozialstrukturanalyse und Kulturwissenschaft. Opladen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38