Universität Wien

210293 SE M10b SpezialisierungsSE: Demokratisierung durch Visualisierung (2014S)

(Diss) Otto Neuraths politisches Projekt

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Demokratisierung durch Visualisierung. Otto Neuraths politisches Projekt

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 11.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 18.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 25.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 01.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 08.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 29.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 06.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 13.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 20.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 27.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 03.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 17.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Dienstag 24.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Retrospektiv wurde der in Wien geborene Otto Neurath (1882-1945) einmal als "Universalgenie" (William M. Johnston) bezeichnet. Er war unter anderem Wirtschaftshistoriker, Ökonom, Soziologe und einer der Protagonisten des legendären Philosophenzirkels "Wiener Kreis" im Wien der Zwischenkriegszeit. Er war aber auch Direktor des Wiener Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums und Begründer (gemeinsam vor allem mit dem deutschen Graphiker Gerd Arntz) einer "Wiener Methode der Bildstatistik", mit der vor allem der Arbeiterschaft im Roten Wien das Erkennen von sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhängen ermöglicht werden sollte. Jener Klasse also, der der Zugang zur höheren Bildung und damit der Zugang zum Wissen über Bücher verschlossen blieb, wurde eine visuelle Erziehungsmethode angeboten, mit deren Hilfe politisch notwendiges Wissen erworben werden konnte.

Nachdem Neurath im Februar 1934 Österreich verlassen musste, wurde seine bildpädagogische Methode eines demokratischen Empowerments in den Niederlanden (1934-1940) und in England (1940-1945) unter dem Namen Isotype (International System of Typographic Picture Education) fortgesetzt.

Sie muss heute als einer der wichtigsten Vorläufer visueller Leitsysteme und moderner Infographiken angesehen werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Eine selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn über univis ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.

Kriterien für einen erfolgreichen Abschluss sind regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit, die selbstständige Präsentation eines Themas und dessen Bearbeitung in einer Seminararbeit.

Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierenden, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Im Seminar soll die Entstehung von Otto Neuraths Visualisierungsmethode nachgezeichnet und in den politischen und historischen Kontext eingebettet werden. Verfolgt werden weiters die verschiedenen Anwendungsbereiche der Methode (Arbeiterbildung, Gesundheitserziehung, Wahlkämpfe etc.) sowie deren Internationalisierung (in den USA, der Sowjetunion, in England etc.). Dabei werden vergleichend auch andere Ansätze der Bildstatistik und Bildpädagogik in den Blick genommen, wie beispielsweise jener von Neuraths früherem Mitarbeiter und späteren Konkurrenten Rudolf Modley. Schwerpunkt des Seminars ist die politische Dimension des Visualisierungsprojektes, insbesondere in den Bereichen Arbeiterbildung, politische Bildung, politische Kommunikation und politisches Campaigning.

Im Hintergrund steht immer die Frage, inwieweit Neuraths Visualisierungsmethode ein Instrument der Demokratisierung war und welche Bedeutung diese und ähnliche Visualisierungsformen in der gegenwärtigen Politik haben.

Prüfungsstoff

Nach gemeinsamer Lektüre und Diskussion einiger grundlegender Texte wählen die TeilnehmerInnen ein Thema, das sie in einer der Sitzungen präsentieren. Diese Präsentationen kreisen um zentrale Thesen, die von den BearbeiterInnen begründet und daran anschließend im Plenum diskutiert werden.

Kriterien für einen erfolgreichen Abschluss sind regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit, die selbstständige Präsentation eines Themas und dessen Bearbeitung in einer Seminararbeit.

Literatur

Grundlegende Literatur zur Einführung:

Christopher Burke, Eric Kindel, Sue Walker (Eds.): Isotype. Design and Contexts 1925-1971. London 2013.
Günther Sandner: Demokratisierung durch Visualisierung. Politische und ökonomische Bildung bei Otto Neurath, in: Spurensuche, 22./23 (2014) 1-4, 170-184.
Günther Sandner: Otto Neurath. Eine politische Biographie. Wien 2014.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38